17./18. September: Mobilisierungsaktion zur Tarifrunde „Geld und Wertdienste“ in Potsdam und Berlin / DGB Frittenmobil in Potsdam
Mit Informationsveranstaltungen vor den Betrieben mobilisiert die Gewerkschaft ver.di am 17. und 18. September zu der laufenden Tarifrunde für den bundesweiten Tarifvertrag „Geld und Wertdienste“. In den bundesweiten Tarifverhandlungen hat am 5. und 6. September 2024 die erste Verhandlungsrunde stattgefunden. In dieser hatten die Arbeitgeber zahlreiche Gegenforderung eingebracht, die eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen mit sich bringen würden. So sollen unter anderem die Arbeitszeiten flexibilisiert und Regelungen für den Fall von Krankenhausausfällen verschlechtert werden. Ein Angebot für den Lohntarifvertrag wurde durch die Arbeitgeber nicht vorgelegt. Angesicht der weit auseinanderliegenden Forderungen, sind Streiks im Laufe der weiteren Tarifrunde nicht ausgeschlossen.
Mit den Informationsveranstaltungen will ver.di die Beschäftigten über den aktuellen Verhandlungsstand informieren und die Bereitschaft zu weitergehenden Aktionen zur Durchsetzung der Tarifforderungen abfragen. Zu den Veranstaltungen wird es jeweils einen Imbiss geben. Dabei werden die Kolleg*innen am 17. September vom DGB Frittenmobil unterstützt.
Magdalene Waldeck, zuständige ver. di-Gewerkschaftssekretärin für Berlin-Brandenburg: „Bereits in der ersten Verhandlung gab es massive Angriffe auf die ohnehin grenzwertigen Arbeitsbedingungen seitens des Arbeitgeberverbands BDGW. Zusätzlich wollen die Arbeitgeber unser Streikrecht beschneiden und brachten noch nicht einmal ein Angebot zur ersten Verhandlungsrunde mit. Die Beschäftigten sind einmal mehr bereit, darauf eine Antwort zu finden und deswegen organisieren wir einen den bundesweiten Stärketest am 17./18.09.“
Für eine zusätzliche Eskalation sorgt das Unternehmen WSN Sicherheit und Service GmbH, ein Tochterunternehmen der Prosegur. Während bei den anderen Unternehmen die Informationsveranstaltungen auf dem Betriebsgelände stattfinden können, verweigert WSN den Zugang für ver.di. Die Aktion findet deshalb unter dem Motto „Bouletten so kalt wie das Gewissen unseres Arbeitgebers“ auf einem nahliegenden Parkplatz statt.
Jessica Strümpel, Betriebsratsvorsitzende und ver.di-Tarifbotschafterin bei WSN Berlin: „Das Verhalten der Arbeitgeber ist bodenlos und eine absolute Provokation. Uns wurde verboten auf dem Betriebsgelände zu grillen und über die Tarifrunde zu informieren. Aber wir lassen uns nichts verbieten und stellen uns einfach neben den WSN-Parkplatz, verteilen kalte Bouletten und kommen so ins Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen.“