A 10 und A 24 zwischen Autobahndreieck Pankow und Neuruppin: Erneuerung und Ausbau im Doppelpack
Mit dem ersten in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) realisierten Autobahnprojekt des Bundes in der Hauptstadtregion wurden in nur knapp fünf Jahren Bauzeit herausragende Ziele des Fernstraßenausbaugesetzes umgesetzt. Die Erweiterung und die Modernisierung des insgesamt rund 65 Kilometer langen Teilstücks der A 10 und der A 24 erfolgten im Rahmen eines „Verfügbarkeitsmodells“. Dabei ist der private Partner Havellandautobahn GmbH & Co. KG neben dem Ausbau und der Erneuerung der Autobahn auch für deren Betrieb und die Erhaltung über 30 Jahre verantwortlich. Ausbau und Modernisierung sind nun – abgesehen von Restarbeiten – termingerecht abgeschlossen.
Bundesverkehrsminister betont: Gelungenes Beispiel öffentlich-privater Partnerschaft
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Der Ausbau der A 10 und der A 24 ist eine Erfolgsgeschichte. Mit der heutigen Verkehrsfreigabe erreichen wir einen wesentlichen Meilenstein im Projekt: den Abschluss der eigentlichen Bauphase. Alle Fahrbahnen zwischen dem Autobahn-Dreieck Pankow und der Anschlussstelle Neuruppin sind jetzt erneuert. In nur vier Jahren haben wir hier rund 65 Kilometer Autobahn ausgebaut und modernisiert. Das ist ein beachtliches Tempo für ein Projekt einer hier bisher nicht gekannten Größenordnung und ein weiteres gelungenes Beispiel öffentlich-privater Partnerschaft.“
Der Bund bleibt Eigentümer der Autobahn. Die vom Bund getragenen Projektkosten belaufen sich inklusive der Aufwendungen für Erhaltung und Betrieb über 30 Jahre auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro.
Brandenburgs Infrastrukturminister lobt leistungsstarke Autobahn
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Nachhaltig gebaute Verkehrsverbindungen und zwar in allen Landesteilen – dieses Ziel haben wir uns in Brandenburg auf die Fahne geschrieben. Der Ausbau des ÖPNV, ein attraktives Netz für den Radverkehr sind dafür ebenso wichtig, wie der zielgerichtete Erhalt unseres Straßennetzes, das auch künftig leistungsstarke Autobahnverbindungen in ihrer Mitte braucht. Die Projektstrecke der A10 / A24 ist eine davon. Sie wird ihren Beitrag dazu leisten, die Mobilität in unserem Land fit für die Zukunft zu machen. Von der nun sechsspurig ausgebauten Strecke auf dem stark befahrenen nördlichen Berliner Ring wird insbesondere die Hauptstadtregion profitieren.“
Im Anschluss an die heutige Verkehrsfreigabe erfolgt lediglich noch der Rückbau der Baustelle, wie bei Projekten dieser Art üblich. Konkret muss noch die Verkehrssicherung (z. B. Baken und gelbe Markierung) beseitigt werden. Außerdem müssen im Bereich der bisherigen Mittelstreifenüberfahrten die Schutzplanken geschlossen werden. Diese Arbeiten werden unter bereits laufendem Verkehr bis Ende des Jahres abgeschlossen. In dieser Zeit sind auf der A 10 in einzelnen Abschnitten zwei von drei Fahrstreifen je Richtungsfahrbahn nutzbar.
Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH: „Die heutige Freigabe zeigt beispielhaft, dass die erforderlichen Baumaßnahmen an den Autobahnen wie geplant umgesetzt werden. Die Autobahn GmbH treibt die wichtigen Infrastrukturprojekte mit Hochdruck voran. Verkehrssicherheit, flüssige Verkehrsabläufe und damit Stau-Reduzierung sowie ein koordiniertes Baumanagement sind die zentralen Zielsetzungen, die wir unermüdlich weiterverfolgen.“
Havellandautobahn GmbH & Co. KG bedankt sich bei der gesamten Region
Die A 10 und die A 24 zwischen dem Autobahndreieck (AD) Pankow und der Anschlussstelle (AS) Neuruppin gehören nach den Worten von Havellandautobahn-Geschäftsführer Dr. Thomas Stütze zu den meistbefahrenen Strecken der Hauptstadtregion. Das ÖPP-Projekt sei deshalb außer für den Fernverkehr vor allem für die Menschen in Berlin und Brandenburg wichtig. „Bei allem Stolz auf das Geleistete sagen wir vor allem den Menschen Danke, die das Projekt nicht nur in beeindruckender Weise konstruktiv begleitet, sondern auch so manche Zumutung ertragen haben.“ Unvergessen sei der „Sperrmarathon“ im Sommer 2020 auf der A 10 mit 10 Vollsperrungen. Stütze weiter: „Unser Dank gilt ausdrücklich auch der ,Bürgerinitiative A 10 Nord‘, mit der wir von Anfang an offen und konstruktiv zusammengearbeitet haben.“
Ausbau und Erneuerung werden vorfristig abgeschlossen
Die ehemals vierstreifige A 10 zwischen den Dreiecken Havelland und Pankow wurde auf rund 30 Kilometern sechsstreifig ausgebaut. Damit verschwindet ein Nadelöhr im Berliner Autobahnring, das in der Vergangenheit zu vielen Verkehrsbeeinträchtigungen führte. Der vierstreifige, rund 30 kilometerlange Abschnitt der A 24 zwischen den Anschlussstellen Neuruppin und Kremmen wurde komplett erneuert, wobei die Seitenstreifen verbreitert wurden, um Teilabschnitte im Bedarfsfall je nach Verkehrsaufkommen temporär für den Verkehr freizugeben. Das hierfür zum Einsatz kommende Verkehrsleitsystem wird im Frühjahr 2023 in den Probebetrieb gehen.
Bau, Betrieb und Erhaltung aus einer Hand
Verantwortlich für Bau, Betrieb und Erhaltung der A 10 und A 24 zwischen dem Autobahndreieck Pankow und der Anschlussstelle Neuruppin ist die Havellandautobahn GmbH & Co. KG mit den Gesellschaftern INVESIS mit PGGM (70 %) und HABAU PPP GmbH (30 %).
Betrieb und Erhaltung der Ausbaustrecke liegen ebenfalls in der Verantwortung des privaten Partners, der im Gewerbegebiet Vehlefanz ein modernes Betriebsdienstzentrum für den Betrieb und die Erhaltung der Projektstrecke sowie für den Winter- und Räumdienst auf dem westlichen Berliner Ring zwischen Anschlussstelle Falkensee und Autobahndreieck Havelland errichtet hat.
Neben dem Ausbau der A 10 und der Erneuerung der A 24 wurden im Rahmen des ÖPP-Projektes auch eine Brücke abgebrochen und 39 Brückenbauwerken errichtet, davon 29 Ersatzneubauten und zehn Neubauten. Hinzu kommen sieben Anschlussstellen, sechs Park- und WC-Anlagen sowie Lärmschutzwände und -wälle auf einer Länge von ca. 20 Kilometern. Auch Entwässerungsleitungen und Maßnahmen des Umweltschutzes und des Landschaftsbaus sind Bestandteil des Projektes.