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Afrikanische Schweinepest: Schutzkorridor Ost mit Doppelzäunung fertiggestellt

Staatssekretär Vogel: »Schutzkorridor ohne Wildschweine soll ASP-Virus stoppen«
Die Barrieren gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen werden gefestigt. Beim Schutzkorridor im Osten Sachsens entlang der polnischen Grenze erfolgte die Abnahme für den letzten Bauabschnitt. Damit ist die gesamte Strecke von der Landesgrenze Sachsens zu Brandenburg im Norden bis zur Grenze mit Tschechien im Süden mit einer doppelten Zaunführung geschlossen. Die Zäunungen verlaufen nördlich der Bundesautobahn A4 im Abstand von zehn Kilometern und südlich der Bundesautobahn A4 im Abstand von zwei bis neun Kilometern. Für den Bau wurden insgesamt rund 2,5 Millionen Euro aufgebracht. Die Länge der östlichen Zäunung des Korridors beträgt ca. 63 Kilometer, die Länge der westlichen Zäunung ca. 87 Kilometer. Dazu kommen noch die Zäune um den Truppenübungsplatz, die insgesamt 46 Kilometer lang sind. Der Hauptteil des Truppengeländes östlich der Bundesstraße 115 liegt im Schutzkorridor. Gleiches trifft auf die Städte Bad Muskau, Niesky, Rothenburg, Görlitz und zum Teil Zittau zu. Die Zone zwischen den beiden Zäunungen wird durch die Jägerschaft möglichst wildschweinfrei gehalten. Das genaue Konzept für die Bewirtschaftung der Schutzkorridore befindet sich in der Fertigstellung.
Sebastian Vogel, Staatssekretär im Sozialministerium und Leiter des ASP-Krisenstabs, erklärt: »Die Schließung des Schutzkorridors entlang der polnischen Grenze soll zum einen verhindern, dass weiterhin mit dem ASP-Virus infizierte Wildschweine über die Neiße nach Sachsen kommen. Zum anderen soll die wildschweinfreie Zone die Weiterverbreitung des Virus stoppen. Ich danke den Fachleuten aus dem Landkreis Görlitz für die gute und enge Zusammenarbeit bei Planung und Errichtung der Zäunungen. Mit der Fertigstellung der weiteren Schutzkorridore im Norden zu Brandenburg und im Westen des Infektionsgebiets begrenzen wir die Ausbreitung der ASP und können sie lokal tilgen. Wir wissen, dass die Bekämpfung dieser Tierseuche langwierig ist. Aber wir sind optimistisch, konnten wir doch seit Sommer 2022 die ASP auf den Bereich der bestehenden infizierten Gebiete begrenzen.«
Der Schutzkorridor Nord gemeinsam mit Brandenburg ist bis auf den Anschlussbereich der geplanten Westtangente im Landkreis Nordsachen an die Zäunungen von Brandenburg vollständig errichtet. Für den Schutzkorridor West befinden sich die Zäunungen in der Planung und Bauvorbereitung.
Hintergrund:
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine, also Wild- und Hausschweine, betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Es gibt bisher keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Möglich ist die Übertragung auch durch Nahrungsmittel, für die mit dem ASP-Virus infiziertes Fleisch verarbeitet wurde. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. Am 10. September 2020 wurde in Brandenburg ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt. Seitdem wurden ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. In Sachsen gibt es aktuell 1962 ASP-Fälle nachgewiesen. In Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden Fälle in Hausschweinbeständen nachgewiesen. Für den Menschen ist die ASP ungefährlich.

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