Beräumung des illegalen Abfalllagers in Blumenhagen erfolgreich abgeschlossen – Umweltstaatssekretärin Boudon übergibt die Fläche an Schwedt/Oder
Schwedt/Oder – Umweltstaatssekretärin Anja Boudon hat die beräumten Flächen des illegalen Abfalllagers im Schwedter Ortsteil Blumenhagen an die Stadt Schwedt übergeben. Mehr als 15 Jahre lagerten dort Abfälle einer insolventen Recyclingfirma. Sämtliche auf dem Gelände befindlichen Abfälle wurden entsorgt. Darüber hinaus veranlasste das Landesamt für Umwelt (LfU) die Beseitigung aller Gebäude und Nebeneinrichtungen. Das Grundstück ist somit bebauungsfähig.
Insgesamt wurden in den Jahren 2021 und 2022 rund 6.315 Tonnen Abfälle beseitigt. Die Menge umfasst sowohl die lagernden Abfälle als auch den Bauschutt aus dem Abriss der drei Hallen und der Beseitigung anderer baulicher Anlagen. Die Gesamtkosten für die Beräumungs- und Abrissarbeiten betrugen rund 1,2 Millionen Euro. Die erforderliche Finanzierung wurde – wie bei früheren Beräumungen – vom Land Brandenburg übernommen. Bei den Arbeiten traten unerwartete Erschwernisse durch Altlasten auf.
„Die bei der Beräumung des Abfalllagers Blumenhagen zu bewältigenden Probleme zeigen, dass es sich bei solchen Maßnahmen nie um Routineangelegenheiten handelt. Überraschungen bei der Zusammensetzung der Abfälle und unerwartet auftauchende Altlasten, wie im Falle des Abfalllagers in Blumenhagen, erfordern flexibles Handeln und entsprechende Lösungen“, sagte Umweltstaatssekretärin Anja Boudon heute in Blumenhagen. „Ich freue mich sehr, dass die Beräumung erfolgreich abgeschlossen und die Flächen nun an die Stadt Schwedt übergeben werden konnten.“
Zum Schutz des Grundwassers musste das Landesamt für Umwelt in den Jahren 2013/2014 bereits 308 Tonnen alter Kondensatoren entsorgen lassen, weil Öle mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) ausgetreten waren. 300.000 Euro wendete das Landesamt für Umwelt hierfür auf. 2019 erwarb die Stadt Schwedt/Oder das Lagergrundstück, so dass die eigentliche Beräumung gegen Ende 2020 gestartet werden konnte. Bei der Beseitigung der baulichen Anlagen traten nach der Beseitigung der Bodenplatte Fundamentreste eines alten Schafstalls zutage, der einst auf dem Anlagengelände stand. Außerdem tauchten asbesthaltige Bauabfälle auf, mit denen Geländeunebenheiten verfüllt wurden. Die Restarbeiten zogen sich dadurch das ganze Jahr 2022 hin. Die abschließenden Bodenuntersuchungen ergaben, dass keine Schadstoffbelastungen mehr vorhanden sind.
Annekathrin Hoppe, Bürgermeisterin der Stadt Schwedt: „Mein Dank geht an dieser Stelle an das Landesamt für Umwelt, das mit der Stadt gemeinsam beharrlich an einer Lösung des Problems gearbeitet hat und dafür sorgte, dass die finanziellen Mittel zur Verfügung standen.“
Das Abfalllager in Blumenhagen gehört zu denjenigen illegalen Abfalllagern, für die ein Verantwortlicher nicht mehr existiert und für deren Beseitigung somit Mittel der öffentlichen Hand eingesetzt werden müssen. Insgesamt bestehen noch 51 illegale Abfalllager in ehemaligen Abfallbetrieben, für die das Landesamt für Umwelt zuständig ist. Bei 19 Anlagen erfolgte inzwischen eine Beräumung durch private Verantwortliche im Ergebnis oftmals langwieriger Verwaltungs- und Gerichtsverfahren. In drei Fällen wurden Neugenehmigungen erteilt. In fünf Fällen hat das Land die Kosten für die Beräumung übernommen.
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