Blaulicht

Betrugsmasche erfolgreich – Polizei rät zur Vorsicht

#Potsdam, Südliche Innenstadt – Donnerstag, 27. April 2023 –


Am Donnerstag durchsuchten Einsatzkräfte im Land Brandenburg die Wohnung eines 28-Jährigen. Dabei fanden die Polizeibeamten Unterlagen, die den Verdacht nahelegten, dass der Mann in den Betrug einer 75-jährigen verwickelt sein könnte. Polizeibeamte aus Potsdam suchten aus diesem Grund die Seniorin in ihrer Wohnung in Potsdam auf. Die Frau war von dem Besuch der Beamten überrascht, war sie doch bisher in guten Glauben gewesen, dass der Mann ihre Büchersammlung kaufen wolle. Bereits im März hatten er und ein Komplize die Frau besucht und mit ihr über den Ankauf ihrer Bücher gesprochen. Da angeblich ein wichtiges Buch in der Sammlung fehlen würde, boten sie der älteren Dame zur Wertsteigerung an, das Buch zu besorgen. Dieses sollte mehr als 10.000 Euro kosten, würde den Wert der Büchersammlung dann aber erheblich steigern. Auch eine Begutachtung wäre noch notwendig, damit die Büchersammlung angekauft werden könnte. Auch diese Dienstleistung sollte noch einmal mehr als 10.000 Euro kosten. Im Glauben an eine günstige Verkaufsgelegenheit zahlte die Dame bereits einen Teil des Geldes, bevor die Polizeibeamten sie gestern über den möglichen Betrug aufklärten. Die Polizei in Potsdam nahm eine Anzeige wegen Betruges gegen den 28-Jährigen auf und ermittelt nun, ob möglicherweise andere Potsdamerinnen und Potsdamer ebenfalls Opfer dieser Betrugsmasche „Bücherkauf“ geworden sein könnten.

 

In diesem Zusammenhang rät die Polizei zur Vorsicht.

 

Was macht die Betrüger so überzeugend?

 

Wie kann es sein, dass Menschen unbekannten Personen so viel Geld überlassen? Was macht die Betrüger so überzeugend? Die Antwort liegt zum einen in dem professionellen Auftreten und der geschickten Gesprächsführung der geschulten Betrüger. Die vermeintlich wertvollen Bücher machen auch einen entsprechenden Eindruck, sind beispielsweise in Leder gebunden. Was der Überzeugungskraft der Kriminellen jedoch den letzten Schliff verleiht, ist ihr Wissensvorteil. Die Täter sind in vielen Fällen im Besitz von Kundendaten ehemals tatsächlich existierender Verlage und treten damit ganz gezielt an ihre Opfer heran. Diese gehen davon aus, immer noch mit denselben seriösen Verkäufern zu sprechen und entwickeln keinen Argwohn. Erst wenn es bereits zu spät ist und nicht die versprochene Wertsteigerung stattfindet, erkennen die Geschädigten den Betrug.

 

Wie können Sie sich vor Betrügern schützen?

 

Hier liegt die Antwort ganz klar in der Kommunikation. Lassen Sie grundsätzlich keine unbekannten Menschen in Ihre Wohnung. Treffen Sie die Entscheidung, ob sie den fremden Menschen vertrauen, nicht allein. Holen Sie sich Rat bei der Polizei, Ihren Angehörigen, Bekannten oder Nachbarn. Falls vermeintlich lukrative Verkaufsangebote von Büchersammlungen jedweder Art gemacht werden, sollten Sie die Angebote kritisch und mit größter Skepsis prüfen. Suchen sie dazu beispielsweise ein Ihnen bekanntes Antiquariat oder einen Fachhändler auf oder prüfen Sie im Internet die Seriosität des Angebotes, um einen realistischen Wert ihrer Bücher in Erfahrung zu bringen. Auf diese Weise gehen Sie mit Bedacht vor und ein möglicher Betrugsversuch kann enttarnt werden, bevor ein Schaden eintritt.

Die Bürgerinnen und Bürger sollten Im Zweifelsfall sollt die Polizei informiert werden, sollte der Verdacht eines Betruges geweckt worden sein. Sollte es bereits zu einem Betrug oder zu einer Zahlung gekommen sein, informieren Sie die Polizei!

 

Weitere Informationen zum Thema Haustürgeschäfte und wie Sie sich davor schützen können, finden Sie unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/haustuerbetrug/.

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