Brandenburg

Breite Beteiligung für eine gute Berufliche Orientierung an Brandenburgs Schulen

Von der Schulbank über Ausbildung oder Studium bis zum Job: Das Bildungsministerium startet eine Beratungsreihe mit Schulen, um die Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung in Brandenburg weiter umzusetzen. Der Auftakt dazu ist am 16. Februar 2023 in Neuruppin.

 

Brandenburg gestaltet die Berufliche Orientierung praxisnah und bedarfsgerecht und mit Partnern vor Ort. Deshalb traf sich Bildungsministerin Britta Ernst heute mit Schulleitungen und Lehrkräften von 17 Schulen, Berufsberatenden der Agentur für Arbeit sowie Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Schulamtes Neuruppin, der regionalen Schulaufsicht, der Handwerkskammer Potsdam und der Industrie- und Handelskammer Potsdam in der Neuruppiner Oberschule „Alexander Puschkin“.

Bildungsministerin Britta Ernst: „Wir können mit der Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung jetzt in die Umsetzung starten. Das große Interesse vor allem der Lehrerinnen und Lehrer an der Auftaktberatung in Neuruppin zeigt mir, dass die Schulen in Brandenburg junge Menschen gut auf die Berufswelt vorbereiten und dies noch verbessern wollen. Die Schülerinnen und Schüler sind die Fachkräfte von morgen. Für die besten Chancen einer guten Berufsorientierung setzen wir zudem auf die Partnerschaft von Schule und Wirtschaft. Deshalb freue ich mich, dass wir IHK, HWK und Bundesagentur für Arbeit mit im Boot haben, wenn es um die Implementierung der Landesstrategie und um Impulse für die Berufsorientierung geht. So gestalten wir die Berufliche Orientierung weiterhin so zielgerichtet, dass jede und jeder Jugendliche einen passenden Ausbildungs- oder Studienplatz finden kann.“

Im Mittelpunkt der Beratungsreihe steht der Austausch über praktische Erfahrungen bei der Begleitung von Schülerinnen und Schülern in der Beruflichen Orientierung. Zudem stellen die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern ihre Unterstützungsangebote in der Berufsberatung vor. Wichtig ist dabei der Workshop-Charakter der Veranstaltungen mit einem ergebnisoffenen Ansatz. Die Expertise und das Fachwissen der Teilnehmenden sollen in die Umsetzung der Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung einfließen – etwa bei der Überarbeitung der Verwaltungsvorschriften zur Berufs- und Studienorientierung. Weitere Veranstaltungen in der Beratungsreihe finden am 23. Februar in Frankfurt (Oder) und Cottbus sowie am 2. März in Brandenburg an der Havel statt.

Die Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung

Das Regierungskabinett hat die Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung für Brandenburg im September 2021 verabschiedet. Sie wird seit dem Schuljahr 2022/2023 sukzessive umgesetzt. Die Landesstrategie definiert für die brandenburgischen Schulen und externe Partner den Handlungsrahmen. Um die Schülerinnen und Schüler weiterhin bestmöglich auf eine Ausbildung oder ein Studium vorzubereiten, soll die schulische Berufsorientierung im Zuge der Implementierung der Landesstrategie perspektivisch weiterentwickelt und auf organisatorischer Ebene noch systematischer, praxisnäher und verbindlicher gestaltet werden. Auf pädagogischer Ebene wird eine höhere Individualität angestrebt. Stärker berücksichtigt werden künftig die regionalen Gegebenheiten und der Prozess wird digitaler gestaltet.

Zentrale Vorhaben in der Beruflichen Orientierung in den kommenden Jahren sind unter anderem die Fortführung und Weiterentwicklung von Angeboten mit einem hohen Praxisbezug, die Einführung des digitalen Berufswahlpasses 4.0, die Entwicklung einer modularen Fortbildungsreihe für Schulleitungen und Lehrkräfte sowie die Digitalisierung des Auszeichnungsverfahrens „Schulen mit hervorragender Beruflicher Orientierung“. Schon als die Landesstrategie durch das MBJS erarbeitet wurde, waren mehr als 30 Stakeholder am Prozess beteiligt: Verwaltungsbehörden, Wirtschaftsverbände und Kammern, Gewerkschaften und Bildungsträger sowie schulische Gremien und Verbände.

Maßnahmen der Beruflichen Orientierung in Brandenburg

Da MBJS unterstützt die Schulen in der Beruflichen Orientierung bereits heute intensiv – einige Beispiele dafür:

  • Im Förderprogramm Initiative Sekundarstufe I (INISEK) wurden in den vergangenen Schuljahren Berufsorientierungsprojekte für jeweils knapp 30.000 Schülerinnen und Schüler gefördert und Lehrkräftefortbildungen durchgeführt. Seit dem 1. Januar 2023 wird die Förderung über das Nachfolgeprogramm „Praxisnahe Berufsorientierung“ (PraxisBO) bis zum Jahr 2028 fortgeführt. Es wird durch das MBJS aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+), der Bundesagentur für Arbeit und des Landes Brandenburg finanziert. PraxisBO zielt auf die Entwicklung der Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 an Oberschulen, Gesamtschulen, Förderschulen und neuerdings auch Gymnasien ab.
  • Schulen können in der Jahrgangsstufe 7 eine Potenzialanalyse durchführen. Darin erkennen und reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre Stärken, Talente und Kompetenzen im Berufsorientierungsprozess. Unterstützung erhalten Schulen von der Projektstelle Potenzialanalyse Brandenburg (PAB), angesiedelt beim externen Partner kobra.net als Träger und Ansprechpartner.
  • Die Koordinierungsstelle Praxislernen, angesiedelt beim Netzwerk Zukunft, unterstützt Schulen bei der Umsetzung des besonderen Unterrichtskonzepts „Praxislernen“. Sie berät etwa dabei, das schulinterne Curriculum mit der Praxistätigkeit in Betrieben oder Berufsbildungsstätten zu verknüpfen.
  • Das Projekt Schule mit Unternehmergeist wird bis 2028 in Zusammenarbeit mit dem MWAE fortgesetzt. Ziel ist, unternehmerisches Denken und Handeln zum Gegenstand von Unterrichtsvorhaben zu machen. Brandenburger Lehrkräfte und Schulleitungen weiterführender Schulen sollen im Bereich Entrepreneurship Education qualifiziert und unterstützt werden. Das aus ESF+- und Landesmitteln finanzierte Projekt ist bei kobra.net angesiedelt.
  • Zudem bietet das Netzwerk Zukunft, gefördert durch das MBJS, die Fortbildungsreihe „Exzellenz in der Beruflichen Orientierung“ (ExBO) für Schulleitungen und Lehrkräfte an. Die ersten Fortbildungen mit vielen Unterstützungsmaterialien und Mustervorlagen haben im laufenden Schuljahr bereits stattgefunden.
  • Unterstützung gibt es auch für Eltern. Dazu zählen die Internetseite elternpower-brandenburg.de (Tipps und Termine für Eltern als Berufsberaterinnen und -berater ihrer Kinder) und die Ausbildungskampagne „Mein Kind macht Zukunft“ (Kampagne des MWAE für Ausbildung in Brandenburg in Kooperation mit dem Netzwerk Zukunft).

Weitere Informationen:

MBJS veröffentlicht die Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung

Broschüre: Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung (pdf)

Oberschule „Alexander Puschkin“ Neuruppin

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