CFM: Ergebnis nach Verhandlungsmarathon – ver.di befragt die Mitglieder
Nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon konnte im Tarifkonflikt zwischen ver.di und der CFM in der Nacht zum 06. Juni 2025 eine Tarifeinigung erzielt werden. Diese steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der ver.di-Mitglieder. Dazu wird in den nächsten Tagen eine Urabstimmung durchgeführt.
Das Eckpunktepapier enthält einen Stufenplan, der ab dem 01.06.2025 innerhalb von 4,5 Jahren zum Erreichen der jeweiligen Tabellenentgelte des Tarifvertrages des Öffentlichen Dienstes führt (TVöD). Der TVöD war im Tarifkonflikt das erklärte Ziel der ver.di-Beschäftigten.
„Wenn die ver.di-Mitglieder dem Ergebnis zustimmen, ist das Erreichen der TVöD-Tabelle ein Riesenschritt auf dem Weg zu unserem Ziel der Gleichstellung mit den Beschäftigten der Charité. Wir haben eine klare Zuordnung der Beschäftigten zu den Entgeltgruppen des TVöD und profitieren von künftigen Erhöhungen des TVöD. In den letzten 72 Stunden konnten noch erhebliche Verbesserungen bei der Zuordnung der Entgeltgruppen vereinbart werden.“ so Mehmet Yilmaz von der ver.di-Tarifkommission.
Im Austausch für den 100%-Stufenplan bei den Tabellen gibt es vorerst keine Angleichungen der sonstigen Arbeitsbedingungen, also im Manteltarifvertrag. Das ist ein schmerzlicher Kompromiss. Die Anpassung der Tabellenwerte stand jedoch absolut im Vordergrund, auch in den zwischendurch durchgeführten Rückkopplungen mit den Beschäftigten. Der Mantel-Tarifvertrag kann ab 2030 erneut gekündigt werden.
Zusätzlich wurden für ver.di-Mitglieder bis 2029 jeweils ein Sonderurlaubstag pro Halbjahr vereinbart.
„Dass wir auf dem Weg zum Ziel so weit gekommen sind, ist aus unserer Sicht in allererster Linie der solidarischen Kampfkraft und dem Durchhaltevermögen der Beschäftigten selbst zu verdanken, aber auch der großen Solidarität aus der Stadtgesellschaft und wichtiger politischer Akteure. Nun müssen die Mitglieder entscheiden, ob sie das Ergebnis annehmen oder die Tarifauseinandersetzung weiterführen wollen.“ so der ver.di Verhandlungsführer Ben Brusniak.
Bis zum 4. Juli soll die Befragung spätestens abgeschlossen sein.
Der Tarifeinigung sind insgesamt 48 Tage Streik vorausgegangen. Die Beschäftigten haben berufsgruppenübergreifend in großer Solidarität den Streik gemeinsam organisiert.
An der CFM arbeiten ca. 3500 Beschäftigte aus den Bereichen Mitarbeiter- und Patientenverpflegung, Reinigung, Medizin- und Betriebstechnik, Sicherheit, Kranken- und Wirtschaftstransport, Lager, Zentralsterilisation sowie Verwaltung. Sie erbringen unverzichtbare Infrastruktur- und Unterhaltsleistungen für Deutschlands größtes Universitätsklinikum, sind aber in die CFM ausgegliedert.