Brandenburg

Die Qualitätsverbesserung an Schulen: Fachveranstaltung zur Verbesserung des Deutschunterrichts

Knapp 300 Teilnehmende beteiligten sich am hybriden Fachgespräch Deutsch, das vom Bildungsministerium in Potsdam veranstaltet wurde. Mit Experten werden konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Kompetenzen in Deutsch an Brandenburger Schulen beraten. Bildungsministerin Britta Ernst hat zu den Fachgesprächen Schulleitungen, Lehrkräfte, Abgeordnete, Fachleute und weitere Interessierte zur Diskussion darüber eingeladen. Fachreferenten sind Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek und Eric Vaccaro.

Bildungsministerin Britta Ernst: „Mit dem 12-Punkte-Plan für gute Bildung haben wir im Oktober 2022 zentrale Maßnahmen vorgestellt, um die Qualität der Bildung in Brandenburg zu verbessern. Heute liegt der Schwerpunkt beim Thema Deutschunterricht – weitere Veranstaltungen werden folgen. Der Dialog mit Schulen, Schulleitungen und Lehrkräften sowie mit Fachleuten aus der Forschung wird den Prozess der Umsetzung begleiten. Auf diese Weise verzahnen wir Bildungswissenschaft und Bildungspraxis und ich erwarte wichtige Impulse zum nächsten Schuljahr.“

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek ist Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz und seit 1999 Professor für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Universität zu Köln. In seinem Vortrag referierte er über die „Förderung sprachlicher Kompetenzen vor dem Hintergrund der sich negativ entwickelnden Lesekompetenzen der Schülerinnen und Schüler als Ergebnis des IQB-Bildungstrends 2021 Primar“.

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek: „Sprachliche Kompetenzen, vor allem Lesen und Schreiben, sind für die Teilhabe an Bildung und Gesellschaft unverzichtbar. Wer nicht sicher lesen und schreiben kann, ist in allen Unterrichtsfächern von Beginn an benachteiligt. Aus diesem Grund ist es erforderlich, die basalen Kompetenzen im Lesen und Schreiben in den Fokus zu rücken. Flüssigkeit im Lesen und Schreiben sowie das Beherrschen von Strategien lassen sich gut in kurzen, aber regelmäßigen Trainingsmaßnahmen vermitteln. Hier sind die Bildungspolitik und Schulen aufgefordert, in der Zukunft Prioritäten zu setzen.“

Eric Vaccaro ist Referatsleiter in der Behörde für Schule und Berufsbildung in Hamburg. Er schilderte die Erkenntnisse und Erfahrungen vom Aufbau und Bedingungen für das Gelingen des Hamburger BiSS-Lesetraining, der systematischen Leseförderung u.a. des Lesebandes in der Grundschule.

Eric Vaccaro: „Ein sehr wirksames Mittel für den Abbau von Bildungsbenachteiligung ist die Förderung basaler sprachlicher Kompetenzen. Mit dem BiSS-Lesetraining, in dem speziell das flüssige Lesen als zentrale Vorläuferfähigkeit für das Lesen gefördert wird, haben wir in Hamburg einen Weg gefunden, die Lesekompetenz aller Schülerinnen und Schülern der Klassen 2, 3 und 4 an einer großen Zahl von Schulen – empirisch nachgewiesen – wirksam zu fördern. Das Projekt, an dem mehr als ein Drittel aller Hamburger Grundschulen beteiligt ist, ist bei Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Schulleitungen gleichermaßen beliebt.“

Weitere Informationen:

MBJS-Internet: Fachgespräch Deutsch

12-Punkte-Plan: Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Schulen in Brandenburg 

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz

Schulbehörde Hamburg: 7 Filme zur Umsetzung des BiSS-Lesetrainings (2022, Youtube)

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