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Einsatz in der Türkei: THW-Kräfte zurück in Deutschland

Köln/Bonn. Am Montagabend sind die 50 Expertinnen und Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) des Technischen Hilfswerks (THW) aus ihrem Einsatz in der Türkei zurückgekehrt. „Es ist eine stolze Leistung, die unsere Ehrenamtlichen in der Türkei vollbracht haben“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam, der die Ehrenamtlichen am Flughafen Köln/Bonn in Empfang nahm. Dem Team gelang es während des Einsatzes in der Türkei, zwei Frauen zusammen mit anderen Rettungskräften aus den Trümmern zu befreien. Mit demselben Flug sind auch die Einsatzkräfte von I.S.A.R.-Germany zurückgekehrt.  

Als vor sechs Tagen mehrere schwere Erdbeben die Türkei und Syrien erschütterten, ist die 50-köpfige SEEBA in das Erdbebengebiet in der Türkei aufgebrochen. Zwei Menschen konnten sie gemeinsam mit weiteren Rettungskräften nach über 100 beziehungsweise mehr als 130 Stunden aus den Trümmern befreien. Neben den Rettungseinsätzen haben die Helferinnen und Helfer auch zahlreiche Beratungen und Erkundungen im Schadensgebiet durchgeführt. „Unsere Ehrenamtlichen haben vor Ort einen wichtigen Beitrag geleistet. Ihr Einsatz hat Menschenleben gerettet und Hoffnung geschenkt“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam. Mit dem Einsatzende der SEEBA endet für das THW jedoch nicht der Gesamteinsatz nach den schweren Erdbeben. „In den vergangenen Tagen haben wir bereits über 100 Tonnen Hilfsgüter für die Türkei bereitgestellt. Jetzt stehen an unserem Logistikzentrum in Baden-Württemberg rund 370 Paletten mit Hilfsgütern für Nord-West-Syrien bereit, die in Kürze auf den Weg gehen“, erklärt Gerd Friedsam.

Die SEEBA-Kräfte sind die Spezialistinnen und Spezialisten für Rettung und Bergung in Katastrophengebieten, beispielsweise nach Erdbeben. Ausgestattet mit moderner Technik und Suchhunden suchen die Helferinnen und Helfer nach Überlebenden. Innerhalb von kürzester Zeit nach ihrer Alarmierung stehen die SEEBA-Kräfte zum Abflug bereit. Ihre Ausrüstung ist in Leichtmetallkisten verpackt und kann so in herkömmlichen Verkehrsflugzeugen transportiert werden. Die SEEBA war unter anderem nach den schweren Erdbeben im Iran 2003, in Pakistan 2005 und in Japan 2011 im Einsatz. Zuletzt unterstützte sie im Jahr 2020 die internationalen Hilfsmaßnahmen nach der Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die SEEBA wurde 2017 gemäß der internationalen Rahmenvorgaben (INSARAG-Guidelines) der Vereinten Nationen reklassifiziert.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.

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