Brandenburg

Erik Stohn: Wer für Brandenburg bezahlt, will Brandenburg sehen

Der Medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Erik Stohn: „Der Vorwurf von Business Insider und der Bildzeitung ist lächerlich. Die Brandenburger Beitragszahler dürften vielmehr von einem Brandenburger Ministerpräsidenten erwarten, dass dieser mehr Berichterstattung über Brandenburg einfordert – das ist sein Job. Der Staatsvertrag sieht diese Forderung ebenfalls vor. Und auch der Rundfunkrat forderte dies regelmäßig ein.

Dementsprechend entlarvend ist die von der Bildzeitung zitierte externe Programmanalyse, die das Zu-Kurz-Kommen von Brandenburg untermauert. Auch auf eine angemessene Verteilung der Produktionen, Arbeitsplätze und gut ausgestattete Regionalbüros in Cottbus, Frankfurt (Oder), Prenzlau und Perleberg gemäß dem RBB-Staatsvertrag zu pochen, ist meiner Auffassung nach Aufgabe eines Brandenburger Ministerpräsidenten. Der RBB hat selbst mit der Einführung von Regionalreporter in Brandenburg auf die offensichtlich berechtigte Kritik reagiert. Schaut man auf das aktuelle Programm, so lässt sich das Ungleichgewicht z.B. in der Sportberichterstattung weiter erkennen: Im Zeitraum von 3.4. bis 17.4.2023 gab es in den Abendnachrichten 46 Berichte über Berliner Profisportvereine und lediglich drei Berichte über Brandenburger Sportvereine. Dass der Ministerpräsident mehr Ostdeutsche in Führungspositionen fordert, ist genauso wenig überraschend, da die Forderung im Brandenburger Koalitionsvertrag steht. Lediglich 1,7 Prozent der Führungspositionen in Deutschland sind mit Ostdeutschen besetzt – bei einem Bevölkerungsanteil von 16 Prozent! Dieses Ungleichgewicht anzugehen, hat sich Ministerpräsident Dietmar Woidke zur Aufgabe gemacht. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an seinen persönlichen Einsatz zur Wahl der ersten ostdeutschen Bundesverfassungsrichterin Prof. Dr. Ines Härtel.“

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