BlaulichtPolizei

Falsche Handwerker können echten Schaden verursachen – Polizeidirektion West warnt vor Haustürgeschäften – Sticker sollen Erinnerungsstütze sein

Es klingelt an der Haustür – und davor ein Unbekannter im Blaumann, der ein scheinbar tolles Angebot hat: Neues Dach, neuer Zaun oder auch eine neu gepflasterte Einfahrt zum Spitzenpreis – und sofort loslegen könne man auch. Doch Vorsicht! Je verlockender das Angebot, desto wichtiger ist es, auf einige Dinge zu achten, um nicht Opfer eines Betrugs zu werden. Denn regelmäßig verlangen sogenannte „falsche Handwerker“ nach Abschluss der Arbeiten, die im Übrigen in den meisten Fällen alles andere als fachgerecht ausgeführt wurden, wesentlich mehr Geld als vereinbart. Oft werden die Betroffenen dann unter Druck gesetzt, damit sie das Geld schnell und in bar bezahlen.

Die Polizei rät:

  • Verlangen Sie einen ordentlichen Kostenvorschlag, aus dem die einzelnen geplanten Arbeiten und der Preis hervorgehen sowie überprüfbare Angaben zur ausführenden Firma.
  • Holen Sie Vergleichsangebote von örtlichen Firmen ein.
  • Lassen Sie Sich nicht zu einer Vertragsunterzeichnung drängen, auch nicht durch möglicherweise schon begonnene Arbeiten, die nicht abgesprochen waren.
  • Prüfen Sie alle Angebote und die Vertragsbedingungen in Ruhe und ob diese mit den Absprachen übereinstimmen.
  • Ziehen Sie den Rat von Vertrauenspersonen (z.B. Nachbarn oder Angehörige) hinzu, wenn Sie sich unsicher sind und verschieben eine Vertragsunterzeichnung solange.
  • Konsultieren Sie bei Vertragsunstimmigkeiten die Verbraucherzentrale oder einen Rechtsanwalt.
  • Leisten Sie keine Zahlungen im Voraus und lassen Sie Sich auch nicht auf nachträglich erhöhte Preise ein.
  • Verständigen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter der Rufnummer 110.

In anderen Fällen täuschen Täterinnen und Täter auch eine „amtliche“ oder „berufliche“ Funktion vor oder versuchen durch vermeintliche Haustürgeschäfte, in die Wohnung ihrer späteren Opfer zu gelangen.

Tricktäter sind einfallsreich und schauspielerisch geschickt. Sie denken sich immer neue Maschen aus. So gab es in der Vergangenheit auch schon Fälle, in denen die Täter behaupteten, sie kämen in amtlicher Eigenschaft/mit amtlicher Befugnis, im Auftrag der Stadt oder eines Amtes und müssen etwas in der Wohnung überprüfen. Dabei treten sie z.B. als Heizkostenableser, Beauftragter der Hausverwaltung, Mitarbeiter der Krankenkasse, aber auch als Gerichtsvollzieher, Postzusteller oder Monteure auf. In manchen Fällen geben die Täter auch vor, Zeitungen verkaufen zu wollen.

Egal welche genaue Vorgehensweise: Ziel der Täter ist immer, dass das Opfer die Tür öffnet und die Täter in die Wohnung gelangen. In der Regel „arbeiten“ die Täter zu zweit. Während ein Täter das Opfer in ein Gespräch verwickelt und ablenkt, durchsucht die zweite Person auch unerkannt in Windeseile die Wohnung nach Bargeld und Wertgegenständen.

DESHALB:

Prüfen Sie, wer in Ihre Wohnung/Haus möchte. Gibt der Fremde vor, von einem Amt, einer Behörde oder z.B. von der Hausverwaltung zu kommen, bitten Sie um Geduld, lassen Sie sich einen Ausweis zeigen und kontaktieren Sie die entsprechende Institution, um sich zu vergewissern, dass der Besuch rechtens ist. Im Zweifel: Lassen Sie keine Fremden herein! Sollten Sie Opfer eines Betrugsdelikts geworden sein, erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei.

Stickerbögen der Polizeidirektion WestAls kleine Erinnerungsstütze und Warnung vor solchen Betrugsmaschen hat die Polizeidirektion West Stickerbögen entworfen – ganz nach dem Motto „Sticker kleben, sicher leben!“ Mit kurzen und prägnanten Sprüchen haben Bürgerinnen und Bürger hier die wichtigsten Maschen und Tipps auf einen Blick – und können diese beliebig einsetzen. So passt der Sticker mit einer Warnung vor Telefonbetrug zum Beispiel gut auf das persönliche Telefonbuch mit den Nummern von Freunden und Bekannten, das neben dem Festnetztelefon liegt, und der Aufkleber zur den Haustürgeschäften – natürlich – an die Haustür.

Die Sachbereiche Prävention der vier Polizeiinspektionen in der Polizeidirektion West werden die Stickerbögen bei passenden Gelegenheiten und Veranstaltungen an die Bürgerinnen und Bürger verteilen.

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