Brandenburg

Gutes Beispiel für „Pflege vor Ort“: „Kümmern in Verbund“ seit einem Jahr erfolgreich

Sozialministerin Nonnemacher besucht gemeinsames Projekt der Gemeinden Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen und Schulzendorf

Kräfte bündeln und gemeinsam für pflegebedürftige Menschen mehr erreichen: Die Gemeinden Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen und Schulzendorf (Landkreis Dahme-Spreewald) setzen seit über einem Jahr mit dem Projekt „Kümmern im Verbund“ gemeinsam das Förderprogramm „Pflege vor Ort“ um. So gibt es vier Pflegekoordinatorinnen, die regelmäßig Sprechstunden vor Ort anbieten und Menschen direkt aufsuchen. Sie stehen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen als kompetente Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Sozialministerin Ursula Nonnemacher besuchte heute das Projekt vor Ort und lobte das interkommunale Projekt als beispielgebend.

Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Wenn wir gemeinsam Pflege- und Unterstützungsstrukturen vor Ort ausbauen, wenn Betroffene und Angehörige schnell und unkompliziert vor ihrer Tür Hilfe bekommen, dann tragen wir gemeinsam dazu bei, dass Ältere möglichst lange selbstbestimmt in ihrem vertrauten Umfeld leben können. Mit unserem Förderprogramm „Pflege vor Ort“ sind im ganzen Land bereits viele verschiedene Projekte entstanden, die genau das unterstützen. Dass dabei kleinere Orte sich zu einem starken Verbund zusammenschließen, ist durchaus gewollt. Denn so kann viel erreicht werden. Ich danke allen Beteiligten vor Ort für das Engagement. Die Pflegekoordinatorinnen sind ‚mittendrin‘ und helfen den Menschen unmittelbar. Das ist großartig. Pflege ist eine der größten sozialpolitischen Herausforderung vor der wir stehen. Wir in Brandenburg investieren konsequent, passgenau und zielgerichtet in die Pflege der Zukunft. Und die Pflege der Zukunft ist eine ‚Pflege im Quartier‘. Genau dort, wo die Menschen leben und alt werden möchten.“

Der „Pakt für Pflege“ ist ein Schwerpunkt im Koalitionsvertrag der Landesregierung und hat zum Ziel, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen vor Ort zu unterstützen, Beratungsstrukturen auszubauen und die Fachkräftesicherung in der Pflege zu fördern. Herzstück ist das Förderprogramm für Kommunen „Pflege vor Ort“. Damit sollen Maßnahmen der kommunalen Pflegepolitik zur Stärkung der Pflege vor Ort in den Kommunen gefördert werden. Ziel ist die Unterstützung der Pflege in der eigenen Häuslichkeit durch Gestaltung alterns- und pflegegerechter Sozialräume und somit die Stabilisierung des Anteils ambulanter Pflege im Land Brandenburg. Die „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen kommunaler Pflegepolitik“ startete im April 2021. Das Land stellt den Kommunen dafür bis zu 10 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

Diese Förderung richtet sich unter anderem an Ämter sowie amtsfreie Städte und Gemeinden. Seit Inkrafttreten der Förderrichtlinie haben bereits 149 von 193 antragsberechtigten Ämtern, Verbandsgemeinden und amtsfreien Gemeinden Förderanträge gestellt. Das entspricht einer Beteiligungsquote von rund 77 Prozent.

Eingesetzt wird das Geld zum Beispiel für den Auf- und Ausbau von Helferkreisen und Nachbarschaftshilfen, von Angeboten für ein gemeinsames Mittagessen, Informationsveranstaltungen und Schulungen für pflegende Angehörige, von Projekten zur Anregung gemeinsamer Aktivitäten (gemeinsames Backen für Dorffeste; Reparaturcafé oder Sportkurse) und Teilhabe – auch bei Pflegebedürftigkeit.

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