Mit einer aktuellen Exportquote von 30,2 Prozent verharrt Brandenburg unverändert seit dem Jahr 2016 im deutschlandweiten Exportvergleich auf dem vorletzten Platz – ohne nennenswerte Fortschritte. Die aktuelle Umfrage der brandenburgischen Industrie- und Handelskammern (IHKs), an welcher sich 700 Unternehmen beteiligten, bestätigt, dass sich jedes dritte von vielfältigen Hürden und Barrieren im Außenwirtschaftsgeschäft belastet fühlt. Fehlende Ansprechpartner und Netzwerke, Probleme bei der Geschäftspartnersuche im Ausland und Handelsbeschränkungen behindern demnach das Brandenburger Exportgeschäft am meisten. Corona-bedingte Einschränkungen erschwerten die Lage zusätzlich.
„Nur knapp 43 Prozent der befragten Unternehmen sind außenwirtschaftlich aktiv. Und nur rund sieben Prozent der Unternehmen planen, sich stärker international zu engagieren. Da ist weiterhin Luft nach oben und Handlungsbedarf. Und das, obwohl die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für exportorientierte Unternehmen, Start-ups und Newcomer im Außenwirtschaftsgeschäft bereits vom Wirtschaftsministerium in den vergangenen Monaten verbessert wurden. Das war zwar wichtig, dennoch zeigt unsere Umfrage, dass der Unterstützungsbedarf ausgesprochen hoch ist. Im Schulterschluss mit der Politik müssen nun Förderinstrumente und Services weiter an die Bedarfslage der Unternehmen angepasst werden, damit sie Potenziale voll ausschöpfen können und es zu mehr Außenhandelsaktivitäten kommt“, sagt Carsten Christ, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs und Präsident der IHK Ostbrandenburg.
Entsprechende Forderungen zum Ausbau der Unterstützung haben die drei Kammern jetzt an Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und die Fraktionen im Landtag herangetragen. Sie zielen u. a. auf noch bessere Förderstrukturen mit breiteren Serviceleistungen für die Unternehmen, deren Bekanntmachung über die avisierte Webseite Berlin-Brandenburg International und eine breite Internationalisierungskampagne ab. Für den Aufbau notwendiger Service-Ressourcen fordern die Kammern den Einsatz geförderter Exportscouts.
„Neben individueller Unterstützung bei internationalen Messebeteiligungen und Förder- und Finanzierungsfragen wünschen sich Brandenburgs Unternehmen in erster Linie Zugang zu internationalen Netzwerken. Denn von Interesse sind zunehmend auch entferntere und anspruchsvollere Märkte wie Subsahara-Afrika, der Nahe Osten, Nordafrika, Australien oder auch Mittel- und Südamerika. Der Aufbau und die Pflege entsprechender Netzwerke ist ein wichtiges Handlungsfeld für uns. Daher ist es auch wichtig, dass über den Förderkatalog der Brandenburger Außenwirtschaft Mittel für die Netzwerkarbeit bereitgestellt werden“, ergänzt Christ.
Die ausführlichen Ergebnisse der Brandenburger Außenwirtschaftsumfrage mit den Forderungen an die Politik unter:
http://ihk-obb.de/handel-international
www.ihk-potsdam.de/aussenwirtschaft2021
www.cottbus.ihk.de/handel-international
Ausgewählte Brandenburger Exportunternehmen im aktuellen Wirtschaftsmagazin FORUM:
für IHK Ostbrandenburg
für IHK Potsdam
für IHK Cottbus
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