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Illegale Brötchenentsorgung am Straßenrand kann zu mehr Wildunfällen führen

Seit mehr als einem Jahr stehen die Behörden im Kreis Recklinghausen immer wieder vor dem gleichen Bild: Dutzende Brötchen liegen am Straßenrand. Illegal entsorgt von bisher unbekannten Personen.
Was im ersten Moment nach einem Kavaliersdelikt klingen mag – es handelt sich ja um Lebensmittel, nicht um unverderbliches Plastik – kann aber schwerwiegende Konsequenzen für Tiere und den Straßenverkehr haben. „Die Brötchen locken Tiere an. Und das ist nicht nur für die Wildtiere fatal, die die Backwaren nicht vertragen, sondern kann auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben“, weiß Carsten Uhlenbrock, Leiter des Fachdienstes Tiefbau beim Kreis Recklinghausen.
„Besonders in der dunklen Jahreszeit kann es für jeden Verkehrsteilnehmer gefährlich werden, wenn Wild die Fahrbahn kreuzt. Durch die Entsorgung von Lebensmitteln am Straßenrand erhöht sich dieses Risiko ungemein“, ergänzt Pascal Wilting, Leiter der Straßen.NRW-Straßenmeisterei Marl. Besonders auf Kreis- und Landesstraßen außerhalb des Stadtkerns, auf denen streckenweise auch höhere Geschwindigkeiten erlaubt sind, kann dies zu verheerenden Unfällen führen.
Der Kreis Recklinghausen und der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) bitten Bürgerinnen und Bürger, aufmerksam zu sein: „Sollten Sie etwas beobachten oder Hinweise zum Verursacher haben, melden Sie dies bitte umgehend.“
In vielen Städten des Kreises sind in den letzten Monaten große Mengen an illegal entsorgten Brötchen am Straßenrand entdeckt worden. In Datteln und Oer-Erkenschwick wurden die ersten Fälle im November 2021 bekannt. Im Laufe dieses Jahres waren auch Straßen in Marl, Recklinghausen und Haltern am See betroffen. „Der Kreis bringt diese Vorfälle an Kreisstraßen immer zu Anzeige“, so Uhlenbrock. Bislang leider ohne Erfolg – der oder die Verursacher konnten noch nicht gefasst werden.
Warum jemand auf die Idee kommt, Brötchen in diesen Mengen an der Straße wegzuwerfen, können sich die Verantwortlichen für Kreis- und Landesstraßen nicht erklären. „Es gibt sicherlich weitaus Besseres, was man mit diesen frischen Lebensmitteln tun kann“, sind sie sich einig.

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