Potsdam

König hört auf in Anwesenheit von Regisseur Tilman König und Landespfarrerin Julia Daser – Am 13. Januar um 18.15 Uhr

Lothar König ist ein Original. Der langjährige Jugendpfarrer aus Jena passt in kein
System. In der DDR wurde er von der Stasi beschattet, nach der Wiedervereinigung war er einer der
unermüdlichsten Mahner vor dem erstarkenden Rechtsradikalismus. Bis heute ist er politisch aktiv, oft in
der ersten Reihe. Das filmische Portrait, das sein Sohn Tilmann König gedreht hat, ist keine verklärende
Hommage, sondern die kritische Würdigung eines streitbaren Charakters, der sich mit der Pensionierung
neu erfinden muss.
Tilman König: 1979 in Erfurt, Thüringen geboren. 80er Jahre Kindheit in Merseburg, Sachsen-Anhalt. Nicht
bei den Pionieren, Vater Pfarrer. Seine Jugendzeit in den 90ern verbrachte er in Jena, wo seine Familie
mehrfach Angriffen von Neonazis ausgesetzt war. Nach Abschluss seines Magisterstudiums der
Japanologie an der Universität Leipzig mit einjährigem Studienaufenthalt an der Waseda Universität Tokio
arbeitet er als Filmemacher. Immer wieder hat er sich in seinen fiktionalen und dokumentarischen Filmen
mit dem Thema Migration und Rassismus auseinandergesetzt.
Tilman König und Julia Daser (Landespfarrerin für Kinder und Jugendliche) werden am 13. Januar zur
Vorstellung anwesend sein. Filmbeginn ist 18.15 Uhr.
Der Film: Lothar König trägt über dem rechten Auge eine riesige Narbe. Ein Neonazi hat den Jenaer
Stadtjugendpfarrer einst bewusstlos geschlagen. Doch Lothar König ließ sich nicht unterkriegen. Er
engagierte sich gegen Rechtsradikale, für Jugendarbeit und Integration von Ausländern weit über die
Stadtgrenzen hinaus und wurde deutschlandweit bekannt. Sein Sohn Tilman König setzt ihm nun ein
filmisches Denkmal, das den Mut, auch die Widersprüchlichkeit und den Menschen in all seinen Facetten
zeigt.

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