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Krieg in der Ukraine: THW leistet seit neun Monaten Hilfe für die Bevölkerung

Bonn. Seit rund neun Monaten unterstützt das THW die Ukraine, in den Nachbarländern und in Deutschland. Tausende ehrenamtliche und hauptamtliche THW-Kräfte aus mehr als 530 Ortsverbänden waren bisher im Einsatz. Sie errichten Notunterkünfte in Deutschland, leisteten Soforthilfe mit Ausstattung oder Geräten für die betroffenen Nachbarländer und liefern Hilfsgüter an die ukrainischen Partner. Das Volumen des gesamten Logistikeinsatzes umfasst aktuell mehr als 70 Millionen Euro. „Winterhilfe und die Unterstützung der Energieinfrastruktur stehen aktuell im Fokus unserer Arbeit. Deshalb transportiert das THW vor allem Stromgeneratoren und Heizgeräte. Auch setzen die THW-Einsatzkräfte ihre Hilfslieferungen für den Zivil- und Katastrophenschutz fort“, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam, „hier werden neben Spezialfahrzeugen, Baumaschinen und Feuerwehrfahrzeugen auch Rettungsgeräte, Werkzeuge oder Geräte zur Schuttbeseitigung geliefert.“

Seit Februar sind zahlreiche THW-Kräfte im Einsatz, um Kriegsopfer der Ukraine zu unterstützen. Immer mehr Menschen in der Ukraine werden durch die Zerstörung der Infrastruktur und die dadurch beeinträchtigten Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung gefährdet. Deshalb liegt aktuell der Schwerpunkt der Arbeit des THW auf den Hilfsgütertransporten, die der Bevölkerung vor Ort direkt helfen. Darunter befinden sich neben Stromgeneratoren auch Geräte und Fahrzeuge zur Wiederherstellung der Infrastruktur zur Schuttbeseitigung und Wasserversorgung sowie Feldküchen. In die Abwicklung des Logistikeinsatzes mit einem derzeitigen Volumen von 70 Millionen Euro, der mit Mitteln des THW und des Auswärtigen Amtes (AA) finanziert wird, sind aktuell täglich zwischen 60-80 THW-Einsatzkräfte eingebunden.

Tausende Menschen aus der Ukraine oder den Anrainerstaaten suchten anfänglich Schutz in Deutschland. Um die Ankommenden schnellstmöglich unterzubringen und zu versorgen, hilft das THW mit seinen technisch-logistischen Kompetenzen. Dabei entstanden in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen ganze Zeltstädte. Auch ehemalige Krankenhäuser, Kirchen oder Turnhallen wurden als Notunterkunft hergerichtet. THW-Kräfte sorgen auch dafür, dass die Unterkünfte über die nötige Versorgung mit Strom, Licht, Heizung und Wasser verfügen. Des Weiteren beraten sie kommunale Krisenstäbe und kommissionieren Hilfsgüter. „Weiterhin unterstützen unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bundesweit Kommunen und Landkreise bei der Errichtung von Notunterkünften, um Geflüchteten schnell helfen zu können“, betont THW-Präsident Gerd Friedsam.

THW-Auslandsexperten bzw. -Auslandsexpertinnen unterstützten zu Beginn des Krieges das Welternährungsprogramm (WFP) und den Europäische Katastrophenschutzmechanismus (EUCPM). Auch die deutschen Auslandsvertretungen in Polen, Rumänien, der Slowakei sowie der Republik Moldau erhielten Unterstützung durch das THW. Die 36 Einsatzkräfte leisteten in den Auslandsvertretungen und in der Tschechischen Republik technische, logistische und personelle Hilfe. In der Republik Moldau waren Expertinnen und Experten des THW zudem mitbeteiligt, „Mass Shelter Capability“ (MaSC) Trainings durchzuführen. Diese sollen vorbereiten, um in einem Notfall die Hilfeleistungen bei der Unterbringung einer großen Anzahl an Menschen noch effizienter und effektiver zu koordinieren.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.

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