BrandenburgLandkreis Spree – Neiße

Landkreise in der Lausitz bitten um Unterstützung auf dem Weg zur Energieregion

Die Landräte der sächsischen und brandenburgischen Landkreise Görlitz, Bautzen, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz bitten den Bundesminister Dr. Robert Habeck eindringlich um Unterstützung auf dem Weg zur Energieregion. Dem Osten Deutschlands fällt im Umbau des Energiesystems der Bundesrepublik Deutschland eine ganz besondere Rolle zu. In einem Schreiben, das der Landrat des Landkreises Görlitz, Dr. Stephan Meyer, am 22.02.2023 persönlich an den Bundesminister übergab, geht es um die Errichtung einer Wasserstoff-Pipeline von der Ostsee bis zur tschechischen Grenze und von Görlitz über Dresden und Chemnitz bis nach Leipzig. Die unterzeichnenden Landräte Dr. Stephan Meyer, Udo Witschas, Harald Altekrüger und Siegurd Heinze wissen um ihre Verantwortung und möchten sich nicht nur konstruktiv an einer Lösung beteiligen, sondern vielmehr vorangehen und aktiv mitgestalten.

Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands der vergangenen Jahrzehnte wurde durch preiswerte Energie, z. B. aus Russland, ermöglicht. Die wegfallenden Erdgas- und Rohöllieferungen, wie auch die deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels, machen ein Umdenken und vor allem schnelles Handeln aller Akteure notwendig, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern, aber auch die soziale Stabilität in unserem Land zu gewährleisten.

In der Lausitz soll mit der GigawattFactory das größte Zentrum erneuerbarer Energien in Deutschland mit perspektivisch 7.000 Megawatt grüner Energie entstehen. Dies zeigt eindrucksvoll die Potenziale der Region. Die regionale Wasserstofferzeugung wird jedoch selbst bei maximalem Ausbau von Photovoltaik und Wind nicht ausreichen, um die ambitionierten Ziele der Dekarbonisierung zu erreichen.

Die bisherige Berücksichtigung Ostdeutschlands und vor allem der Lausitz und des mitteldeutschen Reviers auf der zukünftigen deutschen und europäischen Wasserstoffkarte ist unzureichend. Die nationale Wasserstoffstrategie muss daher ergänzt werden, um geeignete H2-Transport¬infrastrukturen für eine dekarbonisierte Industrie und neue klimaneutrale Kraftwerke in der Lausitz und im mitteldeutschen Revier zu schaffen. Die Geschwindigkeit des Infrastrukturausbaus ist maßgebend für das Tempo der Transformation in der Region, die sich ihrer historischen Verantwortung als Energielieferant für die gesamte Bundesrepublik Deutschland und als starker Partner im europäischen Verbundnetz bewusst ist.

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