Brandenburg

Leiterin ASP-Krisenstab Töpfer und Landrat Altekrüger besuchen Kerngebiet in Spree-Neiße

Afrikanische Schweinepest beim Schwarzwild

Der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa kämpft seit Wochen gegen ein intensives ASP-Seuchengeschehen beim Schwarzwild und starken Seuchendruck gleichzeitig aus dem Süden und aus dem Osten. Die Leiterin des Landeskrisenstabs zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), Verbraucherschutzstaatssekretärin Antje Töpfer, besuchte gemeinsam mit dem Landrat von Spree-Neiße Harald Altekrüger das Kerngebiet 6, um sich ein Bild von den Bekämpfungsmaßnahmen vor Ort zu machen.

Bei dem Besuch wohnten Staatssekretärin Töpfer und Landrat Altekrüger einer Fallwildsuche nahe der Talsperre Spremberg bei und informierten sich über die Kadaversuche mit Hilfe von Drohnen und Suchhunden. In dem Gebiet gibt es seit Wochen ein massives ASP-Geschehen, zudem kann hier eine Wanderbewegung der Seuche nach Norden beobachtet werden.

Die Leiterin des Landeskrisenstabs zur Bekämpfung der ASP, Verbraucherschutzstaatssekretärin Antje Töpfer: „Die Situation in Spree-Neiße ist sehr angespannt. Es muss gelingen, die Seuche im bestehenden Kerngebiet 6 zu halten und eine weitere Ausbreitung nach Norden zu verhindern. Dafür muss unter Mithilfe der Jägerschaft die doppelt eingezäunte Weiße Zone entlang der A15 möglichst schnell frei von Schwarzwild sein um deren Funktionsfähigkeit herzustellen. Ich danke allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz, um die Tierseuche einzudämmen. Was Sie leisten, ist ein enormer Kraftakt, der viel Ausdauer bedarf. Rund zweieinhalb Jahre nach dem ersten ASP-Fall im Land Brandenburg sehen wir deutlich, dass die Bekämpfungsmaßnahmen wirken. Es ist gelungen, die Seuche aufzuhalten und erste Restriktionsgebiete konnten bereits wieder aufgehoben werden. Jetzt geht es darum, diese Erfolge nicht zu gefährden. Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger: Schließen Sie unbedingt die Tore in den Zäunen, melden Sie Schäden umgehend den örtlichen Behörden.“

Der Landrat von Spree-Neiße Harald Altekrüger: „Die Afrikanische Schweinepest bekämpfen wir im Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa seit ihrem Auftreten im Herbst 2020. Alle Seuchenbekämpfungsmaßnahmen sind mit enormem Aufwand verbunden, daher möchte ich allen Mitwirkenden danken – insbesondere dem Verwaltungsstab und den zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen beschäftigten Mitarbeitenden, die sich unermüdlich einsetzen. Mein Dank richtet sich weiterhin an das Land Brandenburg für die fachliche Begleitung sowie die Finanzierung durch die Billigkeitsrichtlinie. Mit unseren Anstrengungen setzen wir uns auch künftig dafür ein, dass die weitere Ausbreitung der ASP verhindert wird und wir langfristig die vielen Kilometer Schutzzaun wieder abbauen können.“

Am 10. September 2020 wurde bei einem Wildschwein-Kadaver im Landkreis Spree-Neiße – erstmals in Deutschland – die ASP amtlich festgestellt. Seitdem bildet vor allem das Land Brandenburg mit den getroffenen Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich ein Bollwerk gegen die weitere Ausbreitung der ASP aus Polen nach Westeuropa.

Durch intensive Fallwildsuche, das Aufstellen von Wildschwein-Zäunen und die Entnahme des Schwarzwilds aus den Restriktionszonen ist es den betroffenen Landkreisen unter Koordination des Landeskrisenzentrums und unter Mithilfe des Tierseuchenbekämpfungsdienstesdes Landes, des Landeslabors Berlin-Brandenburg, Jägerinnen und Jägern, der Bundeswehr, der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, Landwirtinnen und Landwirten, Zaunbaufirmen und unzähligen Freiwilligen vor Ort in den vergangenen 30 Monaten gelungen, die ASP im Osten des Landes zu halten.

Aufruf zur Wachsamkeit bei Bürgerinnen und Bürgern

Neben der Verbreitung über infiziertes Schwarzwild kann das Virus auch direkt über Tierkontakte oder indirekt, zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren, übertragen werden. Eine Verschleppung der ASP kann über Speisereste erfolgen, die von infizierten Haus-oder Wildschweinen stammen. In rohem Fleisch, gepökelten oder geräucherten Fleischwaren wie Schinken und Würsten (z.B. Salami) ist das Virus monatelang ansteckungsfähig. Eine Übertragung ist auch durch virusbehaftete Kleidung und Geräte möglich.

Unter ungünstigen Bedingungen können unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Um eine Weiterverbreitung der ASP durch den Menschen zu verhindern ist es wichtig, dass keine tierischen Lebensmittel bzw. Abfälle wie Wurstbrote zum Beispiel an Autobahnrastplätzen weggeworfen oder Speisereste auf den Kompost geworfen werden. Solche Essensreste sollten für Wildschweine unzugänglich entsorgt werden.

Um eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest durch infiziertes Schwarzwild in andere Gebiete zu verhindern, müssen die Tore der Elektro- oder Festzäune stets geschlossen sein und es dürfen natürlich auch die Zäune nicht beschädigt werden. Werden Schäden oder Diebstähle bemerkt, werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, diese dem Landkreis zu melden.

Mehr Informationen: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/verbraucherschutz/veterinaerwesen/tierseuchen/afrikanische-schweinepest/

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