»LIEBESLEBEN – Das Mitmach-Projekt« startet in Brandenburg – Angebot für Schulen zur Förderung der sexuellen Gesundheit
Auftaktveranstaltung im Einstein-Gymnasium Angermünde – Kooperationsvereinbarung unterzeichnet
Frühlingsgefühle, erste Liebe und jede Menge offene Fragen – wenn es um Aufklärung, die Förderung sexueller Gesundheit sowie um Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten geht, wollen Jugendliche viel wissen. Das »LIEBESLEBEN – Das Mitmach-Projekt« vermittelt diese wichtigen Informationen. Es ist ein interaktives, kostenfreies Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) sowie zur Förderung der sexuellen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 18 Jahren aller weiterführenden Schulen. Jetzt wird dieses Angebot auch im Land Brandenburg verankert. Die Auftaktveranstaltung fand im Einstein-Gymnasium Angermünde (Uckermark) statt.
Dort unterzeichneten Gesundheitsstaatsekretär Dr. Thomas Goetz und Dirk Meyer, Leiter des BZgA-Referates „Sexuelle Gesundheit, Prävention von HIV und anderen STI“, eine Kooperationsvereinbarung zur Umsetzung von »LIEBESLEBEN – Das Mitmach-Projekt« in Brandenburg.
»LIEBESLEBEN« ist ein bundesweites Kooperationsprojekt von BZgA und dem Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV). Das Angebot wird in Brandenburg aus Mitteln des Paktes Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) finanziert. Für die konkrete Umsetzung hat das Ministerium den Verein „Gesundheit Berlin-Brandenburg“, die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung in Berlin und Brandenburg, beauftragt. An der Auftaktveranstaltung nahmen Dr. Kristina Böhm, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), und Martin Reemts, Präventionsreferent des PKV, teil.
Gesundheitsstaatsekretär Dr. Thomas Goetz sagte: „Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist ein wichtiger Knotenpunkt im gesundheitlichen Versorgungsnetzwerk und Teil der Daseinsvorsorge. Ziel des ÖGD ist es, die Gesundheit aller zu schützen, zu bewahren, zu verbessern und die gesundheitliche Chancengleichheit zu erhöhen. Dies gilt auch für die sexuelle Gesundheit. Die Sexualerziehung und insbesondere die Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten gehört dabei zu den wichtigen Aufgaben des ÖGD. Wir haben die Mittel aus dem ‚Pakt für den ÖGD‘ sehr gut genutzt und damit den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Brandenburg in seiner Vielfalt deutlich gestärkt. Mit der Implementierung des Präventionsangebotes ‚LIEBESLEBEN‘ für Jugendliche gehen wir den nächsten Schritt. Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, als drittes Bundesland – nach Rheinlad-Pfalz und dem Saarland – eine Kooperation mit der BZgA zu vereinbaren, um die Förderung der sexuellen Gesundheit sowie die Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu stärken. Mit ‚LIEBESLEBEN‘ erreichen die Gesundheitsämter durch ein niedrigschwelliges Angebot Jugendliche in sensiblen Lebensphasen, informieren und fördern konkret die Gesundheit, gleichzeitig aber auch die Akzeptanz der verschiedenen Lebensentwürfe. Durch Information und Partizipation können Jugendliche handlungskompetent und selbstwirksam agieren und Verantwortung für sich und andere übernehmen.“
»LIEBESLEBEN – Das Mitmach-Projekt« ist eine Ergänzung der bisherigen präventiven/sexualpädagogischen Angebote von Gesundheitsämtern und sollen verstärkt die schulischen Angebote erweitern. Es unterstützt die Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten sowie andere Fachkräfte in ihrer Präventionsarbeit, fördert Netzwerke und adressiert sowohl Jugendliche verschiedener Klassenstufen als auch Lehrkräfte und außerschulische Fachkräfte in der Sexualerziehung.
In Brandenburg sollen zunächst Präventionsfachkräfte aus den kommunalen Gesundheitsämtern von der BZgA qualifiziert werden, die im Anschluss dann schulische Lehr- und Fachkräfte in den Methoden und Materialien von »LIEBESLEBEN – Das Mitmach-Projekt« anleiten und fortbilden. Ziel ist es, sowohl die individuellen methodisch-didaktischen Fähigkeiten der Lehr- und Fachkräfte als auch die Möglichkeiten schulischer Vermittlungsformen und -strukturen zu diesen Themenfeldern zu ergänzen und zu stärken.
Nach der Fortbildung steht den Lehr- und Fachkräften ein Materialkoffer kostenfrei zur Verfügung, der im Rahmen von Projekten und Unterrichtseinheiten eingesetzt werden kann. Dieser enthält in kompakter Form die zentralen Methoden und Materialien der großen Themenmodule von »LIEBESLEBEN – Das Mitmach-Projekt« sowie weitere ergänzende Medien. Damit können die ausgebildeten Fachkräfte eigenständig und nachhaltig schulische Veranstaltungen zur HIV- und STI-Prävention sowie zur Förderung der sexuellen Gesundheit umsetzen.
Im Mittelpunkt stehen sechs Themenmodule mit attraktiven Methoden und Materialien. Sie vermitteln Schülerinnen und Schülern Informationen und Handlungskompetenzen für den persönlichen Umgang mit den Themen HIV und anderen STI, Schutz und Safer Sex, Körper und Gefühle, Sexualität und Medien, Vielfalt und Respekt sowie Freundschaft und Beziehung.
Mehr Informationen: https://www.liebesleben.de/fachkraefte/das-liebesleben-mitmachprojekt/