NABU fordert mehr Tempo beim Herdenschutz
Miller: Bundesministerinnen Klöckner und Schulze müssen für Miteinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf an einem Strang ziehen
Berlin – Zum Tag des Wolfes (30.4.) hat der NABU an Bundeslandwirtschaftsministeri
Die EU hat kürzlich den Weg für umfassenden Herdenschutz frei gemacht: Nicht nur Investitions-, sondern auch Erhaltungs- und indirekte Kosten wie Tierarztkosten können zu 100 Prozent gefördert werden. In einem gemeinsamen Brief hatten EU-Umweltkommissar Karmenu Vella und Landwirtschaftskommissar Phil Hogan betont, dass eine Koexistenz von Mensch und Wolf in Europa nur gelingt, wenn Agrar- und Umweltministerium an einem Strang ziehen. „Jetzt liegt es an Ihnen, diese Möglichkeiten für Bund und Länder zu nutzen und Herdenschutz als effektive präventive Maßnahme konsequent umzusetzen. Es ist dringend an der Zeit, den Rahmen für flächendeckenden Herdenschutz in Deutschland zu schaffen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller in einem offenen Brief an die Ministerinnen.
Forderungen nach Bestandsregulierungen sowie Debatten zum günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation seien nicht zielführend. Die Weiden müssen mit entsprechenden Zäunen umgeben werden, Herdenschutzhunde zum Einsatz kommen und bei Schäden durch Wölfe muss eine schnelle finanzielle Hilfe für Weidetierhalter greifen. Miller: „Wir brauchen mehr Tempo beim Herdenschutz. Guter Herdenschutz verringert Nutztierübergriffe und sorgt dafür, dass Wölfe sich erst gar nicht auf Nutztiere spezialisieren.“ Der Bund sollte die Bundesländer darin unterstützen, beispielsweise durch die Einrichtung eines Herdenschutzkompetenzzentrums zur Bündelung fachlicher Erkenntnisse, für Forschung und Innovation sowie zur Beratungsleistung von Weidetierhaltern.
Der NABU sieht vor allem die Bundeslandwirtschaftsministeri
Der NABU hat den 30. April zum „Tag des Wolfes“ ausgerufen. An diesem Datum endet aus wissenschaftlicher Sicht das Wolfsjahr. Im Mai wird der Wolfsnachwuchs geboren, es beginnt das neue „Monitoring-Jahr“, mit dem wissenschaftlich dokumentiert wird, wo und wie viele Tiere aktuell in Deutschland leben. Bundesweit bieten NABU-Aktive an diesem Tag Veranstaltungen rund um den Wolf an und informieren vielseitig über das Wildtier. In diesem Jahr steht die Buchpremiere des Bildbandes „Das Leben unserer Wölfe“ im Mittelpunkt. Das Buch ist in Kooperation des NABU mit dem Naturfotografen Heiko Anders und dem Haupt Verlag entstanden. Es gibt einen exklusiven Einblick in das Familienleben der Wölfe und zeigt faszinierende Aufnahmen der „wilden Heimkehrer“.
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