Medien/Kultur

NDR Hamburg: Nach ausländerfeindlichen Gesängen auf Sylt – Rassismusvorwürfe auch gegen Hamburger Club

Knapp zwei Wochen nach Bekanntwerden der ausländerfeindlichen Gesänge im „Pony Club“ auf Sylt werden Rassismusvorwürfe gegen einen Hamburger Club desselben Inhabers laut. Gegenüber dem NDR Hamburg Journal haben mehrere Betroffene von deutlicher Diskriminierung berichtet. Der Clubbetreiber bestreitet die Vorwürfe.

 

Mehrere Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund berichten, wie sie am Einlass abgewiesen worden seien, während alle weißen Personen den „Noho Club“ am Nobistor problemlos hätten betreten dürfen. Teils habe es gar keine Begründung gegeben, teils zum Beispiel widersprüchliche Angaben zu Altersgrenzen.

 

Für das Hamburg Journal hatte sich ein 25-jähriger Mitarbeiter des NDR mit sichtbarem Migrationshintergrund in die Schlange gestellt. Er wurde abgewiesen, weil er zu alt sei und „nicht ins Bild“ passe. Drei Studenten, gebürtig aus dem Nahen Osten, wurden trotz vorab gekaufter Tickets im Wert von 132 Euro weggeschickt – Begründung: Die Türsteher würden sie nicht kennen.

 

Andere Clubbesucher sowie Insider berichten, dass Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund nur eine Chance hätten, wenn sie mit genügend deutsch aussehenden Begleitern am Einlass erscheinen. Clubinhaber Tim Becker weist die Vorwürfe gegenüber dem Hamburg Journal zurück – Rassismus habe bei ihm keinen Platz und er könne nicht zu jedem der Fälle etwas sagen, da er nicht dabei gewesen sei.

 

Auch der Song „L’Amour Toujours“, der vielfach für ausländerfeindliche Gesänge missbraucht worden war, ist im „Noho“ wenige Tage nach Bekanntwerden des Sylt-Vorfalls gespielt worden – laut Inhaber versehentlich.

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