Neuer Drogenscanner in der JVA Cottbus-Dissenchen
Durch den Einsatz des Drogenscanners sollen synthetische Drogen besser erkannt werden
Seit Anfang März ist in der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen das Drogendetektionsgerät „IONSCAN 600“ zur Bekämpfung von Betäubungsmittelmissbrauch in der Justizvollzugsanstalt in Betrieb.
In den vergangenen Jahren sind – neben den herkömmlichen Drogen – vermehrt synthetische Betäubungsmittel aufgetaucht, die in Pulverform mit Lösungsmitteln unter anderem auf Papier, Tabak oder Zigaretten aufgetragen werden. Sie können ein erhebliches Suchtpotential und große gesundheitliche Risiken bergen. Diese Rauschmittel sind für den Menschen weder optisch wahrnehmbar noch haben sie einen bestimmten Geruch. Die herkömmlichen Testverfahren der Anstalten erkennen nur einen geringen Teil der Substanzen und auch Drogenspürhunde können die Vielzahl dieser verschiedenen neuartigen Substanzen nicht aufspüren. Dies soll sich durch den Einsatz des neuen Drogenscanners ändern.
Das in Rheinland-Pfalz erstmals eingesetzte Gerät kann synthetische Drogen mittels Ionenmobilitätsspektrometrie erkennen. In Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz wurde eine Datenbank der so ermittelten Substanzen erstellt, die fortlaufend aktualisiert wird. Anfang März dieses Jahres wurden jetzt zwei Bedienstete der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen im Umgang mit dem Gerät geschult.
Der Einsatz des Drogenscanners in der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen soll die Einbringung synthetischer Drogen in die Anstalten deutlich reduzieren, auch durch die Abschreckungswirkung eines zukünftigen Entdeckungs- und Sanktionsrisikos.
Auch die anderen Justizvollzugsanstalten des Landes Brandenburg haben die Möglichkeit, verdächtige Substanzen mit dem Drogenscanner testen zu lassen, indem sie die Proben in Cottbus-Dissenchen auswerten lassen. Der Einsatz des Gerätes soll zunächst über einen Zeitraum von drei Jahren pilotiert werden. Sollte sich ein positiver Verlauf der Pilotierung abzeichnen, wird über eine Ausweitung des Einsatzes zu entscheiden sein.