Brandenburg

Neustart mit 30. BraLa am 2. Maiwochenende im Havelland: Landwirtschaftsausstellung ist Bildungscampus, Leistungsschau und Diskussionsforum zur Tierhaltung

Potsdam – Nach drei Jahren Pause findet die Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung BraLa mit ihrer 30. Jubiläumsauflage wieder in Paaren Glien im Havelland statt. Vom 11. bis 14. Mai laden Agrar-, Ernährungs- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Fischerei und Jagd sowie Handwerk und regionale Verbände zur traditionellen Messe im Grünen ein. Heute haben die Veranstalter und Akteure der BraLa über die Ziele und Höhepunkte des viertägigen Programms der Messe und des Familienfestes in der Staatskanzlei informiert.

Auf der überregional bekannten Fach- und Publikumsmesse vor den Toren Berlins und unter freiem Himmel geht es ums Riechen, Schmecken und Erleben regionaler Landwirtschaft, ihrer Produkte und damit des ländlichen Raums.

 

Agrarstaatssekretärin Anja Boudon:

Regionale Produkte sind uns ein besonderes Anliegen: Unsere Qualitätszeichen machen sie sichtbarer. Mit der Förderung von Wertschöpfungsketten in Brandenburg stärken wir den ländlichen Raum und schützen Klima sowie Ressourcen“, so Agrarstaatssekretärin Boudon. „Auf der zentralen Landestierschau der BraLa, die das Agrarministerium mit 185.000 Euro unterstützt, wird auch der Umbau der Tierhaltung Thema sein – wie heute auch zeitgleich auf der Sonder-Agrarministerkonferenz. Unser Ziel in Brandenburg ist eine am Tierwohl orientierte, umweltgerechte, wirtschaftlich tragfähige, flächendeckende und -bezogene sowie regional verankerte Nutztierhaltung. Auf dem Weg zu mehr Tierwohl gibt es derzeit eine ganze Reihe von Veränderungsprozessen, die mit Herausforderungen und Chancen für die Landwirtschaft verbunden sind.“

Etwa 70 Prozent der 5.400 brandenburgischen Betriebe betreiben Tierhaltung und tragen so entscheidend zur Wertschöpfung im Land bei und sichern den größten Teil der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Anja Boudon verwies neben der Landestierschau und dem pro-agro-Erlebnismarkt ebenso auf den Erlebnisbauernhof und die Spielewelt am Arche-Haustierpark, die als Familienangebote Landwirtschaft auch für Kinder erlebbar machen. Auf dem vom Agrar-Umweltministerium (MLUK) mit 24.000 Euro unterstützten Bildungscampus können sich Jugendliche über Ausbildungen und Perspektiven in den „Grünen Berufen“ informieren. Das Ministerium ist als Aussteller auf der BraLa außerdem mit dem Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF), mit dem Landesbetrieb Forst und der vom MLUK geförderten Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung (LVAT) vertreten. Dabei wird über Schulobst und -milch, Förderprogramme und das LELF als Arbeitgeber informiert. Forstexpertinnen und -experten diskutieren zu den Themen Waldumbau, Saatgutgewinnung, stabile Waldränder und Afrikanische Schweinepest.

„Sie sehen: Wir unterstützen, dass die Landwirtschaft stärker ins Bewusstsein der Gesellschafft rückt, denn die Landwirtschaft ist das Rückgrat des ländlichen Raums“, so Anja Boudon.

Roger Lewandowski, Landrat des Kreises Havelland: „Seit 30 Jahren ist das Havelland Ausrichter und Gastgeber für das wichtigste Branchentreffen der Landwirtschaft und ich bin froh, dass wir nach dreijähriger coronabedingter Pause an diese Tradition endlich wieder anknüpfen können. Eine Tradition, die vor dem Hintergrund der Coronazeit immer wichtiger wird. Denn Lebensmittel aus der Region und ihre Produzenten haben in dieser Zeit der teilweisen Lebensmittelknappheit aufgrund von Lieferengpässen eine ganz andere Bedeutung und Wertschätzung erfahren. Dieses Interesse an heimischer Landwirtschaft wollen wir aufrechterhalten und weiter fördern. Die diesjährige BraLa ist daher nicht nur Leistungsschau und Dialogplattform, sondern auch Bildungscampus für junge Menschen, die wir hoffentlich nicht nur für die Themen der Landwirtschaft, sondern auch für die sogenannten grünen Berufe als Nachwuchs begeistern können. Vor allem ist die BraLa aber ein Fest für die ganze Familie, das mit großer Tier- und Fahrzeugschau, überraschenden Wettbewerben und leckeren Erzeugnissen zahlreicher Direktvermarkter begeistern wird.“

Hanka Mittelstädt, Vorstandsvorsitzende des Verbands pro agro: „Wir, die Brandenburger Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft, möchten und können für jeden Geschmack und jeden Ernährungsstil Partner und Versorger sein. Wir sind Arbeitgeber, Steuerzahler, Kulturunterstützer, Sportförderer, aber vor allem Produzenten guter, regionaler Lebensmittel, die nur kurze Wege zu unseren Kunden, den Verbrauchern in Brandenburg und Berlin, beanspruchen. Auch das möchten wir auf der BraLa dem Publikum näherbringen“

Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbands Brandenburg: „Endlich können wir das grüne Gelände des MAFZ wieder als Schaufenster der Brandenburger Landwirtschaft nutzen und nach drei Jahren Pause die temporeiche Weiterentwicklung unserer Branche präsentieren! Das wird in der beliebten Landestierschau mit Zuchttieren aus den besten Ställen Brandenburgs sichtbar – das zeigen die neuen Lösungen der Landtechnik für die Boden schonende Bearbeitung, die für Brandenburgs sandige Böden besonders wichtig sind. Dank gut sortierter Themen-Cluster können sich die Besucherinnen und Besucher zu zukunftsorientierter Tierhaltung oder zu besonders klimaangepassten Bewirtschaftungsformen auf dem Acker wie Agroforstwirtschaft und Carbon Farming informieren. Die BraLa ist für uns Landwirte auch das Podium für die politische Diskussion mit den Regierungsvertreterinnen und -vertretern. Auf der traditionellen Bauernversammlung am Freitagvormittag sprechen wir an, was uns auf der Seele brennt und wie wir den Spagat zwischen Klimaschutz und Ernährungssicherung schaffen können. Wir laden herzlich zum Erlebnis Landwirtschaft ein!“

Terminhinweis: Landwirtschaftsminister Axel Vogel wird am Sonntag, 14. Mai, auf der BraLa die Tierzuchtpreise an die Jungzüchter des Jahres 2023 verleihen. Bei den Wettbewerben bei Fleischrindern, Schafen und Pferden, die Leistungsniveau und -fähigkeit der in Berlin und Brandenburg gehaltenen Zucht- und Produktionstiere widerspiegeln, stehen die Gesunderhaltung der Tierbestände und ein verbessertes Tierwohl im Mittelpunkt.

Weitere Informationen der Veranstalter: Tel. 033230-740, www.erlebnispark-paaren.de

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