Brandenburg

Pläne für Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung an der Schwarzen Elster – Minister Vogel bei den Anrainerkommunen

Senftenberg – In Senftenberg hat sich Umweltminister Axel Vogel mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Kommunalvertreterinnen und -vertretern der Anrainerkommunen der Schwarzen Elster getroffen, um über die Hochwasserschutzmaßnahmen und das Niedrigwasserkonzept im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster zu diskutieren.

Seit 2018 findet ein regelmäßiger Austausch des Umweltministeriums mit den Anrainerkommunen der Schwarzen Elster zu Themen des Hochwasserschutzes und der Gewässerunterhaltung statt. In diesem Jahr trafen sich die Bürgermeister und Kommunalvertreter mit Minister Vogel im Rathaus von Senftenberg, um über die Maßnahmen an der Schwarzen Elster zu sprechen.

Umweltminister Axel Vogel sieht hohen Bedarf für integrierte Planungsleistungen an der Schwarzen Elster: „Die großen Deichbauprogramme an Elbe und Oder stehen inzwischen vor dem Abschluss. Jetzt gilt es neben anderen Flüssen insbesondere die Schwarze Elster mehr in den Fokus nehmen. Die Schwarze Elster, die fast alle ihrer natürlichen Auen verloren hat, ist einer der am stärksten regulierten Flüsse in ganz Deutschland. Vor allem die geplanten Deichrückverlegungen bieten uns in besonderem Maße Möglichkeiten, zeitgemäßen Hochwasserschutz und Renaturierungsmaßnahmen miteinander zu verbinden.“

Vertreter des Landesumweltamts informierten beim heutigen Treffen über den aktuellen Planungsstand der Hochwasserschutzmaßnahmen für die Ortslagen entlang der Schwarzen Elster: In Senftenberg sind in 2023 großräumige Baugrund- und Deichzustandsuntersuchungen in Vorbereitung, um den tatsächlichen Ertüchtigungsumfang abschätzen zu können. Für den ersten Teilbereich in Herzberg wird aktuell die Ausführungsplanung erarbeitet. Der Baubeginn ist für 2023 geplant. Auch in Zobersdorf können die Bauarbeiten voraussichtlich in 2023 starten, hier liegt der Planfeststellungsbeschluss bereits vor. Darüber hinaus soll möglichst 2023 das Planfeststellungsverfahren für den ersten Teilbereich der Maßnahmen in Bad Liebenwerda starten.

Neben den Maßnahmen zum Schutz der Ortslagen, sind die geplanten Deichrückverlegungen im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster ein wichtiger Baustein, um sich an die verändernden wasserhaushaltlichen Bedingungen anzupassen. Aktuell wird untersucht, wie in den geplanten Retentionsräumen Maßnahmen des Gewässerausbaus zur Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie, des Naturschutzes und des Niedrigwassermanagements gewinnbringend gemeinsam umgesetzt werden können.

Neben dem Hochwasserschutz wurde beim heutigen Treffen in Senftenberg über die Gewässerunterhaltung an der Schwarzen Elster diskutiert. Nach der auch in diesem Jahr langanhaltenden Trockenheit führt die Schwarze Elster zwar wieder komplett Wasser, der Abfluss am Pegel Biehlen liegt mit 0,6 Kubikmeter pro Sekunde aber weiterhin unterhalb des mittleren Niedrigwasserabflusses von 1,57 Kubikmeter pro Sekunde für den Monat November (Bezugsreihe 1983 bis 2021). In den letzten Jahren wurde durch eine angepasste Unterhaltung erreicht, in Zeiten des Niedrigwassers mehr Wasser zurückzuhalten. Die Krautung oder auch Mahd der Sohle erfolgt hierbei teilweise nur in der Gewässermitte, um eine Mittelrinne für den Abfluss zu schaffen. Diese bildet einen wichtigen Rückzugsort für Fische und andere an Wasser gebundene Lebewesen. Der übrige Pflanzenbewuchs erhöht die Rauhigkeit der Gewässersohle, bremst so den Abfluss und hilft Wasserstände zu halten.

Hier setzt auch das geplante flussgebietsbezogene Niedrigwasserkonzept für das Einzugsgebiet der Schwarzen Elster an. Darin werden Bewirtschaftungsstrategien und geeignete Gewässerentwicklungsmaßnahmen erarbeitet und mit den Akteuren vor Ort abgestimmt, um mehr Wasser im Einzugsgebiet zurückhalten. Das künftige Wassermanagement muss klimatische Veränderungen mit knappem Wasserdargebot und Starkniederschlägen und ökologische sowie nutzungsbedingte Anforderungen in Einklang bringen.

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