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Polizei Wolfsburg zu den polizeilichen Maßnahmen am Bahnhof beim gestrigen Fußballspiel gegen SV Werder Bremen

#Wolfsburg (ots)

 

Am 06.08.2022 wurde in Wolfsburg in einem begrenzten Zeitfenster eine Kontrollstelle auf Grundlage des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (NPOG) eingerichtet. Zielrichtung war die Abwehr einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit, insbesondere die Abwehr einer schweren Gesundheitsgefahr durch den Abbrand von gesundheitsgefährdender Pyrotechnik in eng verdichteten Menschenmengen. Auch das Auffinden von Aktiv- und Passivbewaffnung (z.B. Schlagwerkzeuge, Zahnschutz usw.), die in körperlichen Auseinandersetzungen rivalisierender Risikogruppen regelmäßig zu Einsatz kommt, war Ziel dieser Maßnahme. Die Polizei Wolfsburg als auch die Polizeibehörde Bremen stuft das Verhältnis beider Fanlager als rivalisierend ein. Die Spielbegegnung VfL Wolfsburg – SV Werder Bremen wurde durch die Polizei als sog. Rot-Spiel eingestuft. Dies wurde dem Verein VfL Wolfsburg bereits am 11.07.2022 mitgeteilt. Die Anordnung der Kontrollstelle fußte darüber hinaus auf konkreten polizeilichen Erkenntnissen, dass eine Vielzahl an Personen sog. Risikogruppen solche pyrotechnischen Gegenstände mit sich führen und deren Abbrand insbesondere auch in den Zuschauerblöcken der Volkswagen-Arena anstreben würden. Es handelte sich somit um eine präventive Maßnahme der Gefahrenabwehr und nicht um eine repressive Maßnahme der Strafverfolgung, die sich erst nach dem Auffinden verbotener Gegenstände oder einer bereits eingetretenen Verletzung von Menschen hätte anschließen können. Diese polizeiliche Bewertung wurde dann durch das konkrete Anreiseverhalten dieser Risikogruppen am Spieltag noch einmal untermauert. Die Anordnung der dann am Hauptbahnhof Wolfsburg eingerichteten Kontrollstelle erlaubte im Hinblick auf die Abwehr der oben genannten schweren Gesundheitsgefahr sowohl die Personalienfeststellung, als auch die Durchsuchung der in der Kontrollstelle angetroffenen Personen und ihrer mitgeführten Sachen. Gleichwohl wurden diese Maßnahmen in einem stark differenzierenden und abgestuften Verfahren durchgeführt. Personen, die nicht den Risikogruppen zugeordnet werden konnten, konnten den Bahnhof sofort nach ihrer Ankunft ohne weitere polizeiliche Maßnahmen verlassen und ihren Weg in Richtung Volkswagen-Arena oder in das sonstige Stadtgebiet fortsetzen. Dies betraf ausdrücklich auch deutlich erkennbare Fans des SV Werder Bremen, die ohne polizeiliche Kontrolle und teilweise völlig ohne polizeiliche Begleitung die Volkswagen-Arena erreichten. Auch Personen, die den Risikogruppen zuzuordnen waren, setzten nach erfolgter abgestufter Kontrolle ihren Weg in die Volkswagen-Arena fort. Die polizeilichen Maßnahmen wurden sowohl über Lautsprecher, als auch persönlich durch die eingesetzten Polizeikräfte an alle Personen an der Kontrollstelle deutlich kommuniziert. Darüber hinaus bestand zu keiner Zeit ein Zwang, sich den polizeilichen Kontrollmaßnahmen zu unterziehen. Personen, die eine solche Kontrolle für sich ablehnten, konnten entweder unkontrolliert am oder im Bahnhof verbleiben oder auch ihre Reise einfach fortsetzen. So entschieden sich dann auch ca. 270 Personen der Risikoszene dazu, die Rückreise nach Bremen anzutreten. Unabhängig von der Kontrollstelle, wurde erkennbaren Risikopersonen aufgrund einer individuellen Gefahrenprognose der Aufenthalt in der Innenstadt temporär untersagt, um ein Aufeinandertreffen mit Risikogruppen des rivalisierenden Vereins zu verhindern, was deutschlandweit und auch in Wolfsburg seit Jahrzehnten so praktiziert wird. Diese Personen wurden in polizeilicher Begleitung zur Volkswagen-Arena geleitet. Die Kontrollmaßnahmen verliefen insgesamt vollkommen entspannt und störungsfrei. Alle Fans, welche die polizeiliche Kontrolle durchliefen, erreichten rechtzeitig die Volkswagen-Arena, wo neben der Wolfsburger Anhängerschaft ca. 4.200 Bremer Fans einen spannenden und sicheren Bundesligaauftakt ohne den Abbrand jedweder gesundheitsgefährdender Pyrotechnik erlebten. Der Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Braunschweig, Roger Fladung, begleitete das Auftaktspiel: „Ich hatte Gelegenheit, den Einsatz zu begleiten und auch am Bahnhof die polizeilichen Maßnahmen zu beobachten. Nach Hinweisen, dass mit der Zuganreise eine Gruppe von Personen in Wolfsburg eintreffen wird, die an diesem Spieltag im Stadion Gefahren durch das Abbrennen von Pyrotechnik verursachen werden, war es im Interesse der Sicherheit und der Gesundheit Unbeteiligter notwendig und richtig, bei Ankunft der Anreisenden abgestuft Kontrollmaßnahmen durchzuführen, das heißt Sichtkontrolle, Durchsuchungen bei einzelnen Personen, Identitätsfeststellungen bei polizeilichen Feststellungen. Die Durchsagen der Polizei vor Ort haben die Maßnahmen erklärt und es war nach meinen Beobachtungen ein ruhiger, geordneter Ablauf. Die Mehrzahl der Personen hat die Kontrollstelle anschließend in Richtung Stadion verlassen, eine Gruppe von ca. 270 Personen hat von dort freiwillig die Rückreise angetreten.

Wir werden in der Nachbereitung mit den Vereinen und Sicherheitsbeauftragten Gelegenheit haben, die Informationen und Bewertungen, die kurzfristig zu dieser polizeilichen Maßnahme geführt haben, auszutauschen. Uns verbindet die Gewährleistung der Sicherheit und eine störungsfreie Durchführung der Großveranstaltung.“