Brandenburg

Sozialministerin Nonnemacher verleiht 10 „Veltener Teller“ an engagierte Seniorinnen und Senioren

Zum 27. Mal sind Brandenburger Seniorinnen und Senioren für besondere Verdienste im Ehrenamt mit dem „Veltener Teller“ ausgezeichnet worden. Sozialministerin Ursula Nonnemacher überreichte am heutigen Mittwoch (7. Dezember) in Potsdam gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenrates des Landes Brandenburg Sylvia Grande und im Beisein des Landesseniorenbeauftragten Norman Asmus zehn Ehrenteller an engagierte Brandenburgerinnen und Brandenburger. Die Verleihung fand in diesem Jahr wieder traditionell rund um den „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ (5. Dezember) statt.

Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Stellvertretend für die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen bei uns im Land Brandenburg möchte ich mich bei den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich bedanken. Wir können uns glücklich schätzen, Sie zu haben. Ob in der Kommunalpolitik, in der Nachbarschaftshilfe oder bei der Organisation gemeinsamer Freizeitaktivitäten, im kulturellen oder sportlichen Bereich – Sie bringen sich und Ihre Zeit ein, um andere, die Unterstützung brauchen, nicht alleine zu lassen. Ihr freiwilliges Engagement trägt in hohem Maße dazu bei, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten. Das ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten ein unschätzbarer Wert und verdient unsere größte Anerkennung.“

Norman Asmus, Landesseniorenbeauftragter Brandenburg: „Dass Ältere ein Aktivposten unserer Gesellschaft sind, zeigen die heute Geehrten im Alter zwischen 74 und 90 Jahren eindrucksvoll. Sie organisieren ehrenamtliche Besuchsdienste, Spendenaktionen, Gesundheitstage, kümmern sich um den örtlichen Sportverein oder Chor. Ihr freiwilliges Engagement ist unverzichtbar. Es freut mich sehr, dass wir bereits zum 27. Mal den ‚Veltener Teller‘ verleihen und damit eine gute brandenburgische Tradition aus Anlass des ‚Internationalen Tages des Ehrenamtes‘ fortsetzen.“

Gemeinsam ist allen Preisträgerinnen und Preisträgern, dass sie in Seniorenbeiräten und Seniorenorganisationen mitarbeiten oder mitgearbeitet haben. Die Auszuzeichnenden werden jedes Jahr von den Mitgliedsorganisationen des Landesseniorenrates vorgeschlagen. Die Tradition geht auf Regine Hildebrandt, Brandenburgs erste Sozialministerin, zurück. Der „Veltener Teller“ hat die Form einer Schale mit Fuß. Die Keramik wurde einst in der Werkstatt von Hedwig Bollhagen in Velten (Oberhavel) entworfen. Daher stammt auch der Name.

Im Land Brandenburg engagieren sich rund 800.000 Menschen ehrenamtlich für das Gemeinwesen. Dabei hat der Anteil der Ehrenamtlichen seit 1999 in allen Altersgruppen zugenommen, am stärksten jedoch bei Menschen ab 65 Jahren. In Brandenburg engagieren sich 35 Prozent der 65- bis 74-Jährigen ehrenamtlich und 17 Prozent der über 75-Jährigen (Quelle: Freiwilligensurvey 2019, Auswertung Brandenburg). Das ist eine insgesamt erfreuliche Entwicklung, wobei Brandenburg bei der Engagementquote Älterer im Mittelfeld der Bundesländer liegt.

Den „Veltener Teller 2022“ erhielten heute:

Wolfgang Schöning (Nordwestuckermark): Er ist seit vielen Jahren aktiv im Uckermärkischen Seniorenverein Prenzlau (USP), bzw. seiner Vorgängerorganisation, des Brandenburgischen Seniorenverbandes (BSV), Ortsverband Prenzlau. Als sich der BSV 2018 aufgelöst hat, war er maßgeblich daran beteiligt, durch die Neugründung des USP, ein Angebot für die bis dahin im BSV beheimateten Seniorinnen und Senioren weiterhin vor Ort vorzuhalten. Seit der Gründung des USP im Oktober 2018 arbeitet er erfolgreich als stellvertretender Vorsitzender. Neben seiner Stellvertreterfunktion ist er innerhalb des Vereins insbesondere für die Organisation von Reisen und Tagesausflügen für die Mitglieder, aber auch für weitere Seniorinnen und Senioren, zuständig. Auf dem Gelände der Landesgartenschau, die 2013 in Prenzlau stattgefunden hat, organisiert er zudem die Arbeit des durch den Verein in Pflege genommenen Themengartens.

Karin-Ilona Reichelt (Letschin): 20 Jahre leitete sie den Letschiner Seniorenchor. Sie arbeitet aktiv in der Ortsgruppe der Volkssolidarität in Steintoch, einem Ortsteil von Letschin, über viele Jahre als stellvertretende Vorsitzende und seit 2014 als Vorsitzende. Seit 2008 ist sie Mitglied des Seniorenbeirates der Gemeinde Letschin. Sie hat dieses Ehrenamt ein Jahrzehnt aktiv mitgestaltet und begleitet und stellt sich weiter der Verantwortung als stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates. Sie aktiviert ihre Mitmenschen, hat ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Sie ist ideenreich und aktiv dabei, ob bei gemeinsamen Veranstaltungen mit den Seniorinnen und Senioren aus den polnischen Partnergemeinden Pszczew und Boleszkowice oder bei Angeboten in der Gemeinde wie Fasching, Seniorenwoche, Herbstfest, Seniorenkino und die ambulante Sturzprävention.

Christine Feuerstake (Trebbin): Sie ist langjährige Vorsitzende des Trebbiner Beirates für Senioren und Menschen mit Behinderung. In dieser Funktion hat sie es in kürzester Zeit nach Übernahme des Amtes geschafft, einen äußerst aktiven Kreis von Mitstreiterinnen und Mitstreitern zu motivieren, aktiv an der Gestaltung des kommunalen Lebens teilzunehmen. Auf ihre Initiative hin wurden in der Stadt Trebbin viele Projekte angeschoben, die der Verbesserung der Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren dienen. Mittlerweile kann die Stadt Trebbin auf viele Infrastrukturmaßnahmen zurückblicken, die auf Initiative des Seniorenbeirates unter ihrer Leitung initiiert wurden (Errichtung von Ruheplätzen an Wegen, Erstellen eines Katasters mit gefährlichen Bürgersteigmängeln usw.). Auch in der Information und Aufklärung setzte sie neue Maßstäbe in Trebbin. Sie knüpfte ein Netzwerk aus örtlicher Politik, Verwaltung und Unternehmen in der Stadt, welches die Realisierung verschiedenster Projekte befördert (z.B. Wohnen im Alter, Tagespflegestelle, diverse Workshops, Umnutzung Bahnhofsgebäude).

Angelika Klitzsch (Ahrensfelde): Mit Eintritt in den Ruhestand hat sie sich ehrenamtlich in die Seniorenarbeit der Gemeinde Ahrensfelde im OT Ahrensfelde eingebracht, anfänglich in der AG Senioren und der Gesamtgemeinde, um dann 2017 den Vorsitz zu übernehmen. Im gleichen Jahr wurde sie in den Seniorenbeirat des Landkreises Barnim berufen und ist als Mitglied im Vorstand für die Presse und- Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Als Vorsitzende der Senioren AG des OT Ahrensfelde gestaltet sie gemeinsam mit den Mitgliedern der AG jährlich eine Vielzahl von Veranstaltungen wie Themennachmittage zu sozialrechtlichen Problemen oder interessanten politischen Themen, Kaffeetrinken mit Musik, Tanzveranstaltungen, Kabarett, Busfahrten, Modenschauen oder Trödelmarkt – 150 Teilnehmende sind keine Seltenheit. Daneben übernimmt sie auch die Betreuung einzelner Seniorinnen. Seit 2017 schreibt sie monatlich für das Amtsblatt der Gemeinde Ahrensfelde.

Achim Schwarz (Schwielowsee OT Caputh): Er ist ausgebildeter SeniorTrainer und hilft damit Menschen in der nachberuflichen Lebensphase, die eigene Ideen im Ehrenamt verwirklichen wollen, aber auch an der Gewinnung und Einbeziehung anderer Ehrenamtlicher mitwirken. Die Ausbildung wird durch die Akademie 2. Lebenshälfte angeboten und durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark finanziell unterstützt. Seit 2010 ist er Mitglied des Kreisseniorenbeirates in Potsdam- Mittelmark und seit 2012 erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Kreisseniorenbeirates. 2017 übernahm er die volle Verantwortung für die Ausrichtung der Eröffnungsveranstaltung der Landesseniorenwoche in Bad Belzig. Sehr engagiert ist er in der Initiative „Aktiv sein im Alter“. Einmal jährlich werden Bürgerinnen und Bürger des Landkreis Potsdam-Mittelmark aufgerufen, Angebote und Aktivitäten zu entwickeln und einzureichen, die die Begegnung vor Ort stärken und das generationenübergreifende Miteinander beleben.

Christa Schmechta (Bad Saarow): Seit der Gründung im Jahr 1992 ist sie Mitglied des Senioren- und Behindertenbeirates im Amt Scharmützelsee. Sie ist Mitglied im Kirchenvorstand der evangelischen Kirche in Bad Saarow und engagiert sich im Krankenhausbesuchsdienst. Sie ist Ansprechpartnerin, wenn es um Unterstützung für ältere Menschen geht, in ihrem Wohngebiet und darüber hinaus – sei es, mit ihnen gemeinsam zum Arzt zu gehen, Einkäufe, ein Besuch zu Hause oder die Begleitung zu einem Konzert in der näheren Umgebung. Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter sagen, sie ist die „gute Seele“, wenn es um die Kontakte zur Kita geht, wenn Feste in der Gemeinde organisiert werden, wenn jemand Hilfe mit dem Rollstuhl benötigt oder einfach nur die Garderobe, der Einlass, die Verteilung von Einladungen und Flyern organisiert werden sollen. Ihre warmherzige und unaufgeregte Art wird von allen geschätzt.

Renate Bossack (Guben): Sie war 25 Jahre Vorsitzende der Gubener AWO und ist seit 2017 ihre Ehrenvorsitzende. Seit der Gründung im Jahr 1994 gehört sie zu den Mitgliedern des Gubener Seniorenbeirates und hat die Funktion der Kassiererin übernommen. Darüber hinaus organisiert sie Veranstaltungen für den Seniorenbeirat und die Seniorinnen und Senioren der Stadt, wie z.B. das jährlich stattfindende Parkfest und den Gesundheitstag. Zu den Partner-Seniorenbeiräten Laatzen in Niedersachsen und im polnischen Gubin hält sie Kontakt. Sie unterhält enge Verbindungen zur Heilsarmee und führt mit ihr gemeinsam Kinderweihnachtsfeiern durch. Außerdem kümmert sie sich um die AWO-Rentner, beteiligt sich am Fahrdienst für Seniorinnen und Senioren und übernimmt Fahrten zum Arzt. Den Gubener „Appeltag“, bei dem die „Appelkönigin“ gewählt wird, wurde maßgeblich aufgrund ihrer Initiative ins Leben gerufen.

Ilse Tschernitschek (Frankfurt/Oder): Sie organisierte über viele Jahre im Stadtteil Süd in Frankfurt (Oder) die Betreuung von Seniorinnen und Senioren und leistete praktische Hilfe und Unterstützung. Mit ihrer Kontaktpflege zu den älteren Bürgerinnen in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld hat sie dazu beigetragen, dass ältere teilweise behinderte Menschen nicht vereinsamen. Bei den Zusammenkünften der Seniorinnen und Senioren im Nachbarschaftstreff des Stadtteil Süd übernimmt sie die Anleitung und Motivation bei Hand- und Bastelarbeiten. Mit dieser Gruppe hat sie in den vergangenen Jahren große Mengen roter Nelken gebastelt, die jeweils am 1. Mai beim Brückenfest in Frankfurt (Oder) gegen eine Spende abgegeben wurden. Der Erlös ging an Hilfsprojekte für erkrankte Kinder, auch Kuraufenthalte strahlengeschädigter Kinder aus Weißrussland wurden so finanziert.

Wolfgang Gleis (Brandenburg an der Havel): Durch seine Mutter lernte er die Volkssolidarität kennen und ist inzwischen fast 40 Jahre dort Mitglied und engagiert. Er hat diese Organisation im Land Brandenburg und in der Stadt Brandenburg maßgeblich mitgeprägt. Seit 2015 ist er Ehrenmitglied der Volkssolidarität und bis heute noch immer sehr aktiv in deren Beirat. Seit der Gründung Anfang der 1990er Jahre ist er Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Brandenburg an der Havel. Bis heute ist er dessen stellvertretender Vorsitzender und arbeitet aktiv in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung mit. Mit seiner Bescheidenheit, Klarheit und Beharrlichkeit ist er für alle ein Vorbild. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes mitverantwortlich, dass die Bedürfnisse und Belange der Seniorinnen und Senioren in der Stadt nicht vergessen werden und im Fokus der Stadtgesellschaft bleiben.

Erhard Winkler (Falkensee): Als Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Falkensee vertritt er die Anliegen des Seniorensports in der Interessengemeinschaft der Falkenseer Sportvereine „Aktiv Sport“ und vermittelt als ehrenamtliche Ombudsperson in Pflegeeinrichtungen. Mit Nachdruck vertritt er die Anliegen von Seniorinnen und Senioren bei Stadt- und Landkreisverwaltung. So engagierte er sich mit Erfolg für den Bau einer Ampelanlage zur sicheren Überquerung einer stark befahrenen Straße zur Bushaltestelle und setzt sich für die Einrichtung von Toilettenanlagen oder den Ausbau von Geh- und Radwegen ein. Wenn zur Entrümpelung der Grünflächen von Falkensee aufgerufen wird, ist er dabei. Besonders am Herzen liegt ihm ein Projekt zum Mehr-Generationen-Wohnen in Falkensee zum sozialen und betreuten Wohnen und Leben. Er unterstützt den Investor ehrenamtlich bei seinen Gesprächen mit Grundstückseigentümern, Stadtverwaltung und Stadtpolitik.

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