Brandenburg

Spargelzeit beginnt nach Ostern – Folieneinsatz realistisch bewerten

„Spargel aus Brandenburg wird in den Tagen nach Ostern wieder verfügbar sein.“ Zu dieser Einschätzung kommt Johannes Funke, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, nach Gesprächen mit heimischen Erzeugern. An Ostern selbst werde Spargel aus der Region nur in einigen gastronomischen Einrichtungen oder in Hofläden zu haben sein. Mehr ließe die aktuelle Witterungslage nicht erwarten.

 

Wegen des Einsatzes von Folien für den Spargelanbau, die für einige Monate das Landschaftsbild durchaus beeinflussen können, war Johannes Funke mit regionalen Erzeugern im Austausch. Funke plädiert dabei für eine realistische Bewertung: „Nach den Gesprächen steht für mich fest, dass die Spargelerzeuger in Brandenburg selbst eine sehr hohe Sensibilität für das Thema haben“. Im Ergebnis sprächen jedoch handfeste ökologische und ökonomische Vorteile für den Einsatz der Folien. „Dazu gehören der Rückhalt von Bodenfeuchte durch Verdunstungsschutz und der fast vollständige Verzicht auf Pflanzenschutzmittel“, sagt Funke. Hinzu kämen die optimale Ausnutzung von Sonnenenergie, die eine deutlich längere Anbauzeit sicherstelle und eine Erwärmung der Folientunnel mit Hilfe fossiler Energieträger vollkommen überflüssig machten. Ein gänzlicher Verzicht auf die Folien käme unter aktuellen Marktgegebenheiten hingegen einer Abwanderung der Erzeugung in andere EU-Länder gleich, lautet daher das Fazit. Auch der Anbau ohne Folien und mit Öko-Label ist möglich, führt letztlich aber zu höheren Verbraucherpreisen.

 

Für den Spargelanbau in Brandenburg wird eine Fläche von rund 3.700 Hektar in Anspruch genommen, das entspricht etwa 0,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Spargel liegt bundesweit bei 1,5 Kilogramm im Jahr.

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