Brandenburg

Steinbach: „Energiewende bietet Chancen und Lösungen für die Brandenburger Wirtschaft“

Gestaltung der Energiewende zentrales Thema beim 23. Brandenburger Energietag in Cottbus

 

Cottbus. „Die Energiewende erfordert ein intelligentes Zusammenspiel von Energieeinsparung und -effizienz mit erneuerbaren Energien sowie das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Politik und Wirtschaft. Zahlreiche Unternehmen in Brandenburg haben bereits umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Durch die frühzeitige Orientierung auf erneuerbare Energien nimmt Brandenburg im Ländervergleich eine Spitzenposition bei der Energiewende ein. Dadurch stehen den hier ansässigen Unternehmen große Potenziale einer CO2-neutralen Stromversorgung zur Verfügung, die ihnen konkrete Wettbewerbsvorteile verschaffen. Dass die erneuerbare Energieerzeugung in Brandenburg attraktiv für die Industrie ist, beweisen gleich mehrere Standortentscheidungen der jüngeren Vergangenheit. Mit unserer Energiestrategie 2040 sorgen wir dafür, dass die erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren noch deutlich schneller und vermehrt ausgebaut werden können. Davon wird auch die Brandenburger Wirtschaft weiter profitieren.“ Das erklärte Brandenburgs Energieminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach heute beim Energietag.

Die Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), Prof. Dr. Gesine Grande, betonte: Im Energiesektor haben wir mit unserer Profillinie ‚Energiewandel und Dekarbonisierung‘ viele große Strukturwandelvorhaben und bündeln gemeinsame Aktivitäten mit wissenschaftlichen Partnern. Dabei arbeiten wir eng mit der regionalen Wirtschaft zusammen, um die großen Herausforderungen einer Energiewende und der klimafreundlichen Transformation der Brandenburger Wirtschaft mit wissenschaftsbasierten Lösungen zu unterstützen. Dies wird bereits in zahlreichen Forschungsprojekten umgesetzt. Die Großprojekte chesco – Center for Hybrid Electric Systems Cottbus – und das Energie-Innovationszentrum sind nur zwei Beispiele von vielen.“

Der vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg in Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie den märkischen Industrie- und Handelskammern ausgerichtete Brandenburger Energietag findet seit mehr als 20 Jahren statt und ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Energiepolitik auf Landesebene. Durch die Zusammenführung von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung soll aufgezeigt werden, welche Chancen und Lösungen sich für die Brandenburger Wirtschaft zur Gestaltung der Energiewende ergeben können. Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung stehen die Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und die Umsetzung der Wärmewende.

Brandenburger Energieeffizienzpreis

Im Rahmen des Energietages wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal der Energieeffizienzpreis vergeben. Den Wettbewerb hatte das brandenburgische Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ausgelobt. Die drei Preisträger erhalten ein vom Ministerium bereitgestelltes Preisgeld von je 5.000 Euro.

Der stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) und Geschäftsführer der Stadtwerke Neuruppin Thoralf Uebach sagte: „Nichts passiert, wenn es nicht vor Ort geschieht: Die kommunalen Unternehmen Brandenburgs arbeiten unter Hochdruck mit innovativen, zukunftsweisenden und sektorübergreifenden Projekten daran, Emissionen einzusparen und begleiten die Menschen als kompetente Energie-Berater vor Ort. Damit treiben sie Klimaschutz und Energieeffizienz lokal weiter voran, ohne dabei die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit aus dem Blick zu verlieren. Wir freuen uns – insbesondere in diesem Jahr – gemeinsam mit dem Land Brandenburg drei sehr innovative Projekte auszuzeichnen. Die drei Projekte überzeugen durch besonders hohe Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit aber auch Übertragbarkeit.“

Den Unternehmenspreis erhielt die FTM-Service GmbH aus Linthe. Das Unternehmen bietet seit 2011 als Meisterbetrieb den Service von Spezialfahrzeugen an. Durch eigene Photovoltaik-Anlagen hat es einen Autarkiegrad von 30 Prozent erreicht und setzt bei seinen Service-PKWs konsequent auf Elektromobilität. Anstelle der in der Branche üblichen, gasbetriebenen Umluftheizung wurden bei FTM zwei Wärmepumpen installiert. Dadurch werden jährlich ca. 76 MWh Energie eingespart, das entspricht ca. 18 Tonnen CO2 und senkt die Betriebskosten um mehr als 6.000 Euro.

Ein Sonderpreis ging an die Kommunalwind Nord GmbH aus Prenzlau (KWN) für ihr Projekt „Grüner Strom für den ÖPNV“. Die KWN erzeugt und vermarktet Strom aus erneuerbaren Energien und unterstützt kommunale und kreiseigene Gesellschaften und Zweckverbände bei der Erzeugung erneuerbarer Energien für den Eigenverbrauch. Mit Unterstützung der KWN deckt die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft ihren Eigenstrombedarf aktuell fast zur Hälfte aus selbsterzeugtem, grünem Strom und hat damit den jährlichen CO2-Ausstoß um acht Tonnen reduziert und gleichzeitig eine Kostenersparnis von bis zu 50.000 Euro pro Jahr bewirkt.

Ein weiterer Sonderpreis wurde an die Wohnungsgenossenschaft Wildau (WGW) verliehen. Die WGW hat es durch mehrere Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung, den Einsatz erneuerbarer Energien sowie ein zunehmend digitales Hausmanagement geschafft, gleichzeitig Ersparnisse für ihre Mieterinnen und Mieter zu bewirken, ihre Marktposition zu stärken und nicht zuletzt klimapolitische Ziele zu unterstützen.

Eröffnung der Ausstellung „Verborgene Schätze“

 

Im Rahmen des Energietags wurde die Ausstellung „Verborgene Schätze – Starke UnternehmerInnen im Strukturwandel der Lausitz“ eröffnet. Fotos zeigen erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeiten der Lausitz in ihrem Arbeitsumfeld. Initiiert wurde die Schau vom Industrieclub Potsdam und Strauss Medien, Schirmherr ist Wirtschaftsminister Steinbach. Die Ausstellung ist im zentralen Hörsaalgebäude der BTU Cottbus-Senftenberg zu sehen.

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