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Trickbetrug erfolgreich – hoher Schaden

#Potsdam, Waldstadt

 Eine Potsdamer Seniorin bekam in dieser und der letzten Woche Anrufe von einem angeblichen Staatsanwalt. Trickreich und wortgewandte erklärte der falsche Amtsträger, dass Verbrecher es auf ihr Erspartes abgesehen hätten. Was die Frau – durch das Telefonat und die Schilderungen abgelenkt – nicht ahnte, der Verbrecher befand sich am anderen Ende der Telefonleitung. Es handelte sich nämlich nicht um einen Staatsanwalt, sondern um einen Betrüger. Der Mann brachte die Seniorin dazu Auskunft über ihre finanziellen Verhältnisse zu geben. Diese Information nutzte er dann gerissen und brachte die eingeschüchterte und verängstigte Rentnerin dazu, zwei Mal einen jeweils fünfstelligen Geldbetrag an ihrem Wohnhaus zu deponieren. Vermeintliche Kuriere der Staatsanwaltschaft sollten das Geld dann dort abholen. Das Geld wurde auch abgeholt. Aber nicht von der Staatsanwaltschaft, sondern von Komplizen des Betrügers. Der Fall wurde am Donnerstag der Polizei gemeldet und sie nahm eine Anzeige auf. Als der Frau gewahr wurde, dass sie um ihr Erspartes gebracht worden ist, musste sie während der Anzeigenaufnahme medizinisch behandelt werden. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen gegen den bislang unbekannten Betrüger und seine Komplizen. Der Frau geht es zwischenzeitlich wieder besser.

 

Vor diesem Hintergrund rät die Polizei sich niemals auf solche oder ähnliche dubiosen Geldforderungen von wem auch immer und unter welchem Vorwand auch immer einzulassen. Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft fordern Bürger niemals am Telefon auf ihre finanzielle Situation zu schildern oder ihre Geldverstecke zu verraten.

 

Haben Sie Zweifel bei einem Anruf oder befürchten einen Betrug beenden Sie das Telefonat! Und rufen sie anschließend ihre örtliche Polizeidienststelle unter der öffentlich bekannten oder im Telefonbuch eingetragen Telefonnummer an.

 

Hier noch ein paar Verhaltensweisen im Überblick:

 

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen! Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
  • Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen! Vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin, damit Sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich bitte an die Telekom.
  • Rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu aber unbedingt die öffentlich bekannte Telefonnummer – ABER NICHT die Nummer, die Ihnen die Anrufer möglicherweise gegeben haben bzw. die Telefonnummer, die Ihnen auf dem Telefondisplay angezeigt wurde!
  • Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Telefonnummer des Anrufers!
  • Bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
  • Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind AUCH NICHT DER „vermeintlichen“ POLIZEI oder anderen Amtsträgern!
  • Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei.

 

Sie erreichen sie unter der Nummer 110!

 

Weitere Hinweise finden Sie unter anderem auch im Bürgerportal der Polizei des Landes Brandenburg unter https://polizei.brandenburg.de/liste/informationen-rund-um-das-thema-betrug/416294.

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