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Ukrainer sind jetzt stärkste ausländische Bevölkerungsgruppe in Leipzig

Infolge des russischen Angriffskrieges bilden Ukrainerinnen und Ukrainer jetzt mit einem Anteil von 1,9 Prozent die stärkste ausländische Bevölkerungsgruppe in Leipzig (2021: 0,4 Prozent). Dies geht aus dem statistischen Bericht für das letzte Quartal des Jahres 2022 hervor. Demnach lebten zum Jahresende laut Melderegister 11.668 Ukrainerinnen und Ukrainer in Leipzig – 86 Prozent von ihnen waren bis Mai des vergangenen Jahres eingereist. Insgesamt sind 12.826 Einwohner aus der Ukraine zugezogen, 3.162 von ihnen haben Leipzig jedoch bereits wieder verlassen – an einen anderen Ort in Sachsen (1.431), in Deutschland (434), zurück in die Ukraine (894) oder in einen anderen Staat (160).

Auch innerhalb Leipzigs haben sie zum Umzugsgeschehen beigetragen: Im Melderegister wurden 7.384 Umzüge ukrainischer Einwohner registriert. Mit Abstand die meisten von ihnen sind inzwischen in Lausen-Grünau gemeldet (707), auch in Paunsdorf, Zentrum-Südost, Volkmarsdorf, Reudnitz-Thonberg, Altlindenau und Neustadt-Neuschönefeld sind jeweils über 400 Betroffene registriert. Weil sich überwiegend Mütter und Kinder auf die Flucht begeben haben, ist die ukrainische Bevölkerung jünger und weiblicher als die übrige. Ihr Durchschnittsalter liegt mit 35,3 Jahren unter dem der deutschen Bevölkerung (43,6 Jahre), jedoch über dem der sonstigen ausländischen Bevölkerung (32,6 Jahre).

Der Quartalsbericht nimmt darüber hinaus die Tagesbetreuung von Kindern in Krippen, Kitas und bei Tagespflegeeltern in den Blick. Demnach bestanden am 1. März 2022 genau 21.494 Betreuungsverträge für Vorschulkinder ab drei Jahren mit Leipziger Kindertagesstätten in öffentlicher oder freier Trägerschaft. Diese Zahl ist zwischen 2012 und 2021 stetig angestiegen, im vergangenen Jahr jedoch wieder etwas zurückgegangen. Auch bei Kindern unter drei Jahren ist die Zahl der Betreuungsverträge mit Kindertagesstätten in den letzten zehn Jahren gewachsen (auf zuletzt 7.417). Weil mehr Kinder betreut werden und auch aufgrund des geänderten, gesetzlich vorgegebenen Personalschlüssels stieg hingegen die Zahl des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen zwischen 2012 und 2022 um 2.151 Männer und Frauen auf zuletzt 5.307. Die Zahl der (Klein-)Kinder in Kindertagespflege ist hingegen seit 2020 rückläufig – ebenso wie die Anzahl des Personals in dieser Betreuungsform. Hier sinkt die Zahl seit 2021.

Das Jahr 2022 am Flughafen Leipzig/Halle begann zunächst mit einer leichten Belebung nach der Corona-Flaute. In den Sommermonaten erreichten die Passagierzahlen rund 70 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus. Trotz Ende der Maskenpflicht sanken die Fluggastzahlen zum Jahresende saisonbedingt und erreichten dann nur noch 60 Prozent der Referenzwerte von 2019. Insgesamt starteten oder landeten am Flughafen 1,55 Millionen Gäste – 2019 waren es noch 2,62 Millionen gewesen.

Ein weiterer Beitrag evaluiert die Leipziger Bevölkerungsvorausschätzung 2019. Mit der Corona-Pandemie sowie den Rekord-Zuzügen aufgrund des Ukraine-Krieges waren innerhalb von drei Jahren zwei nicht prognostizierbare Ereignisse mit erheblichem Einfluss auf die Einwohnerentwicklung zu beobachten, die in den zugrundeliegenden Annahmen aus dem Jahr 2019 nicht berücksichtigt sind. Wichtig ist daher, dass die Vorausschätzung kontinuierlich fortgeschrieben wird – dies ist derzeit der Fall. 

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