Ungewöhnliche Tierrettung
#Brandenburg an der Havel, UHW, Silokanal, km 56,4 – 12.05.2023, 07:15 Uhr –
Einen eher ungewöhnlichen Einsatz gab es für die Wasserschutzpolizei der PD West am 12.05.2023. Eine besorgte Bürgerin rief bei der Polizei an und teilte mit, dass sich im leeren Laderaum eines Gütermotorschiffes ein Reh befindet. Umgehend wurde der Sachverhalt durch Beamte der WSP geprüft.
Und tatsächlich: Ein GMS lag ordnungsgemäß festgemacht am Anleger „Massowburg“ in Brandenburg an der Havel. Im Laderaum lief etwas irritiert, aber ansonsten putzmunter, ein junges Reh umher. Nach Information an die Rettungsleitstelle wurde ein Mitarbeiter der Unteren Jagdbehörde der Stadt Brandenburg verständigt. Gemeinsam mit diesem wurde die Lage vor Ort erörtert und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Dabei stand die sichere Rettung des Tieres für alle Beteiligten im Vordergrund. Mithilfe einer Leiter und mit einem Netz „bewaffnet“ begaben sich der Mitarbeiter der Jagdbehörde und ein Beamter der WSP in den ca. 4 Meter tiefen Laderaum des Schiffes. Hier galt es als Erstes, das Reh sicher einzufangen. Dank des Netzes gelang dies recht schnell. Anschließend wurden die Läufe des Tieres mit einem Seil gesichert. Danach konnte das Tier gemeinsam die Leiter hinaufgeschafft und an Land befördert werden. Hier angekommen wurde es für das Tier tatsächlich noch einmal gefährlich. Es befreite sich aus dem Griff seiner Retter und stürzte unkontrolliert zwischen Bordwand und Spundwand ins Wasser. Blitzschnell reagierte der Beamte der WSP und rettete das Tier mithilfe eines Bootshakens, denn glücklicherweise war das Netz noch zum Teil um das Reh gewickelt.
In dieses Netz konnte der Bootshaken eingehakt und das Reh hinaufbefördert werden. Sichtlich geschwächt, aber lebendig, konnte das Tier in die Freiheit entlassen werden.