BlaulichtBundesland Niedersachsen

Verstoß gegen die Öltagebuchführung auf einem Öltanker

#Wilhelmshaven (ots)

 

In den Abendstunden des Neujahrstages wurde ein 275m langer, mit 145.000mt aus Saudi-Arabien kommender Rohöltanker von Beamten der Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven routinemäßig kurz nach Einlaufen kontrolliert. Bei der Kontrolle der Einhaltung der Meeresumweltschutzvorschriften wurde u.a. auch das Öltagebuch in Augenschein genommen, in das die Schiffsführung alle Vorgänge rund um die Schiffskraftstoffe und -rückstände zu protokollieren hat. Da der 56jährige Leiter der Maschinenanlage erst seit Mitte November 2022 an Bord des Tankers war, wurde dieser Zeitraum im Öltagebuch ausgewertet. Das von diesem Schiff genutzte Schweröl wird im Maschinenraum zunächst erhitzt und aufgearbeitet, bevor es in den Maschinen genutzt werden kann. Jahrelange Erfahrungen, Auswertungen und die Rechtsprechung gehen davon aus und verlangen von der Schiffsführung, dass mindestens 1% des verbrauchten Schweröls als Ölschlamm in den entsprechenden Tanks auf dem Schiff gesammelt wird. Diese Reste bestehen u.a. aus Wasser, Sand und anderer nicht für die Maschinen geeigneten Ölanteile. Diese werden in Separatoren herausgefiltert. Bei dieser Kontrolle wurde festgestellt, dass das Schiff über mindestens 3cbm Ölschlamm zu wenig in den Ölschlammtanks verfügte. Bei einer Inaugenscheinnahme des Maschinenraumes konnten keine Hinweise auf eine illegale Entsorgung gewonnen werden, so dass eine mangelhafte Führung des Öltagebuches zu vermuten ist. Dieser Verstoß gegen die Meeresumweltschutzvorschriften wurde der zuständigen Behörde, dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie, vorgetragen, die nach Sachverhaltswürdigung ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleitete. Es wurde gegen den Leiter der Maschinenanlage eine Sicherheitsleistung von 1736 Euro angeordnet, die dieser dann auch zahlte.

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