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Weltspiegel am Sonntag, 22. Januar 2023, 18:30 Uhr im Ersten

Geplante Themen:
Frankreich: 60 Jahre Freundschaft – Bekommt das Nebeneinander an der Grenze Risse?
Der Ort Petite-Roselle in Lothringen liegt direkt an der deutsch-französischen Grenze. Für den Großteil der gut 6.000 Einwohner ist die deutsch-französische Freundschaft seit vielen Jahren gelebter Alltag. Aber jetzt knirscht es doch. Denn auf deutscher Seite ist ein großes Windrad gebaut worden, ein weiteres soll zeitnah aufgestellt werden. Vor allem für Politiker des rechten Rassemblement National ist das ein „Affront“. Eine Bürgerinitiative gegen die deutschen Windmühlen hat sich bereits zusammengefunden. Bekommt das über Jahrzehnte eingespielte Nebeneinander erste Risse? (Autorin: Friederike Hofmann, ARD-Studio Paris)
Frankreich: 60 Jahre Freundschaft – Funktioniert die militärische Zusammenarbeit?
Seit mehr als 30 Jahren gibt es die deutsch-französische Brigade; ein Militärverband, in dem Soldat*innen aus Deutschland und Frankreich Dienst tun. Die binationale Einheit war geplant als Zeichen der sicherheitspolitischen Verbundenheit der beiden wichtigsten EU-Staaten und als Kern einer zukünftigen EU-Armee. Inzwischen sind die Franzosen aus dem gemeinsamen Hauptquartier in Baden-Württemberg nach Frankreich umgezogen. Ein routiniertes Nebeneinander bestimmt den Alltag. Bei gemeinsamen Rüstungsprojekten tun sich deutsche und französische Firmen schwer. Wer hat die Federführung, wer bekommt Zugang zu sensibler Militärtechnik? Immer wieder verzögern sich gemeinsame Vorhaben, weil keine Einigung gefunden werden kann. Der „Weltspiegel“ berichtet über eingespielte Abläufe und Schwierigkeiten bei der Militärkooperation. (Autorin: Sabine Rau, ARD-Studio Paris)
Ukraine: Ehe und Liebe im Krieg
Der Krieg hat in der Ukraine zu so vielen Eheschließungen geführt wie noch nie. Im Angesicht von Gefahr für Leib, Leben und Heimat entscheiden sich viele Paare schneller für eine gemeinsame Ehe. Die Zahl der Scheidungen ist dagegen zurückgegangen. Doch häufig sind es Sorge und Zukunftsangst, die zur schnellen Hochzeit führen. Und der Alltag, vor allem an der Front, ist geprägt von Angst. Für viele der geflüchteten Frauen und Kinder wird das Leben ohne Partner nicht einfacher. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Folgen des Krieges für Paare, die sich füreinander entscheiden, und über Familien, für die die Flucht in das sichere Europa auch Entfremdung bedeutet. (Autorin: Isabel Schayani, ARD-Studio Kiew)
China: Covid-Welle auf dem Lande
Die Covid-Pandemie ist noch nicht vorbei, zumindest nicht in China. Nachdem die kommunistische Regierung fast alle Einschränkungen aufgehoben hat, stieg die Zahl der Infizierten in den vergangenen Wochen rasant an. Die Reisewelle vor dem chinesischen Neujahrsfest sorgte dafür, dass sich das Virus überall im Land ausgebreitet hat. Die chinesischen Impfstoffe bieten keinen wirklichen Schutz mehr, viele der Menschen im Land haben sich während der Null-Covid-Strategie erst gar nicht impfen lassen. Vor allem auf dem Land waren Ärzte und Hospitäler in den vergangenen Wochen überlastet. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Ausbreitung der Covid-Pandemie auf dem Land. (Autorin: Tamara Anthony, ARD-Studio Peking)
Der „Weltspiegel“-Podcast berichtet über die Folgen der Covid-Pandemie in den ländlichen Regionen Chinas.
Argentinien: Arm trotz WM-Titel
In Argentinien liegt die Inflationsrate auf dem höchsten Stand seit Anfang der 90er-Jahre, das Land gehört zu den Staaten mit der stärksten Teuerung weltweit. „Unsere Verantwortung und unsere größte Herausforderung besteht darin, die Inflation zu senken, denn sie ist das Fieber einer kränkelnden Wirtschaft“, kommentierte der Wirtschaftsminister die Zahlen. Obwohl viele Preise von Lebensmitteln eingefroren wurden, leiden vor allem die Ärmsten. Dabei hatte eine Euphorie-Welle das Land erfasst, nachdem die Fußball-Mannschaft um Lionel Messi den WM-Titel gewonnen hatte. Wir berichten über den Alltag der Menschen in Rosario, der Heimatstadt von Lionel Messi. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro)
USA: Überleben mit Ein-Dollar-Läden
Im Oktober erreichte die Inflationsrate in den USA ein 40-Jahres-Hoch. Inzwischen scheint die Zinspolitik der Zentralbank zu wirken, im Dezember lag sie bei 6,5 Prozent. Doch die Lebensmittelpreise sind weiterhin hoch und die Folgen für US-amerikanische Familien noch immer spürbar. Sie müssen genau hinsehen, was sie ausgeben. Wie wird die Versorgungssicherheit in ländlichen Gegenden der Vereinigten Staaten gewährleistet? Ein Ehepaar aus Minnesota hat sich für ihre 600-Einwohner-Gemeinde etwas einfallen lassen: Ein Tante-Emma-Laden, der rund um die Uhr geöffnet hat, weil eine App den Kunden Zugang verschafft. Der Laden versucht faire Preise zu gewährleisten und will damit anders agieren als der weit entfernte nächste Supermarkt. (Autor: Jan Koch, ARD-Studio Washington)
Neuseeland: Gute Touristen – schlechte Touristen
Neuseelands Tourismusminister hat eine klare Vorstellung von den Reisenden, die zukünftig ins Land kommen sollen: „In Bezug auf die Ausrichtung unseres Marketings wird es um hochwertige Touristen gehen“, erklärte er, nachdem die Grenzen für Fernreisende wieder geöffnet wurden. Gute Touristen sollen viel Geld ins Land bringen; Backpacker, die zumeist über nicht so große Reise-Budgets verfügen, sind nicht mehr gerne gesehen. In vielen Dienstleistungsbetrieben allerdings sind Backpacker beliebt – vor allem als günstige Arbeitskräfte, die auf den Farmen und in den Hotels helfen, den Mangel an Arbeitskräften zu verringern. Der Tourismus gehörte vor der Pandemie zu den wichtigsten Faktoren für Neuseelands Wirtschaft. (Autorin: Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur)

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