FernsehnMedien/Kultur

„Weltspiegel“ am Sonntag, 26. März 2023, 18:30 Uhr vom NDR im Ersten

Geplante Themen:

Ukraine: Das Schicksal der verschleppten Kinder

Es war ein historischer Schritt, zu dem der Internationale Strafgerichtshof sich entschlossen hat: Seit einigen Tagen läuft gegen den russischen Präsidenten Putin ein Haftbefehl. Grund dafür ist seine mutmaßliche Verantwortung für die Verschleppung von ukrainischen Kindern.
Laut ukrainischen Angaben wurden bereits mehr als 16.000 Kinder nach Russland oder in Russisch besetzte Gebiete gebracht und dort festgehalten. Erst einige wenige hundert Kinder haben den Weg zurück in die Ukraine geschafft. Um sie zurückzuholen, müssen Eltern die Kinder persönlich abholen. Der „Weltspiegel“ zeichnet nach, wie aufwendig diese Rückhol-Aktionen sind. (Autor: Tobias Dammers, ARD-Studio Kiew)

Japan: Angst vor dem Atomkrieg – die Überlebenden erinnern

Joshiko Tanaka gehört zu den letzten Überlebenden des Atomschlags von Hiroshima. Die inzwischen 84-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht, über ihr Leben und das Erlebte zu erzählen. Immer wieder besuchen sie Menschen aus aller Welt. Denen berichtet sie von den Schmerzen nach dem Abwurf der Atombombe und von den Toten, die überall in der Stadt lagen. Und sie erzählt, was sie von Politiker*innen überall auf der Welt fordert: Dass sie verantwortungsvoll handeln und nicht immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen. „Auch Putin solle sich mal Hiroshima ansehen“, sagt sie, damit er versteht, welche Schäden Atomwaffen anrichten können. Der „Weltspiegel“ berichtet über eine der letzten Hiroshima-Überlebenden und ihre Friedensmission. (Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio)

Malawi: Überleben nach dem Monster-Sturm

Malawi im südöstlichen Afrika gehört zu den ärmsten Ländern des Kontinents. Nachdem der Zyklon „Freddy“ innerhalb eines Monats zweimal über das Land gezogen ist, sind große Teile der Region zerstört. Hunderte Tote und Zehntausende Obdachlose werden inzwischen beklagt. Zyklon „Freddy“ ist der am längsten anhaltende Sturm seit Beginn der Aufzeichnungen. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Zerstörungen, die Malawi nach Einschätzungen von Experten um Jahrzehnte zurückwerfen wird. (Autor: Richard Klug, ARD-Studio Johannesburg)

China: Deutsches Lieferkettengesetz gegen Zwangsarbeit in China?

Seit dem 1. Januar gilt in Deutschland das Lieferkettengesetz. Große Unternehmen müssen nachprüfen, ob alle ihre Zulieferer Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Auch die Überprüfung möglicher Zwangsarbeit gehört dazu. Doch wie lässt sich das in Regionen umsetzen, in den Zwang und Unterdrückung normal sind? In Xinjiang werden uigurische und kasachische Minderheiten systematisch unterdrückt. Neben der Fabrik eines der weltweit führenden Solar-Zulieferer befindet sich offenbar ein Umerziehungslager – riesige Mauern und Stacheldraht umgeben das Gelände. Einwohner werden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Viele sind inzwischen aus China geflohen. Aber es ist offensichtlich – in der chinesischen Provinz Xinjiang läuft das deutsche Lieferkettengesetz ins Leere. (Autorin: Tamara Anthony, ARD-Studio Peking)

USA: Oregon – Liberale Drogenpolitik und ihre Folgen

Morgan Godvin will aufklären, sie will den Jungen von ihrem Absturz erzählen, nachdem sie ihre Heroin-Sucht nicht mehr im Griff hatte. Morgan Godvin lebt in Portland im US-Bundesstaat Oregon. Seit zwei Jahren sind in Oregon viele – auch harte chemische – Drogen legalisiert. Wer beim Dealen erwischt wird, erhält einen Strafzettel. Wer den nicht bezahlt, wird meist nicht weiterverfolgt. Nirgendwo auf der Welt wurden harte Drogen so konsequent entkriminalisiert wie in Oregon, nur in Portugal gibt es vergleichbare Gesetze. Inzwischen wurde Portland zum Treffpunkt für Drogenabhängige aus den ganzen USA. Was allerdings bis heute nicht umgesetzt wurden, sind die versprochenen Hilfsangebote für Abhängige. (Autor: Jan Koch, ARD-Studio Washington D.C.)

Paraguay: Das Müllorchester

Eine Geige aus alten Konserven und eine Gitarre aus Blechdosen – in dem Ort Cateura am Rande von Paraguays Hauptstadt Asunción spielen Jugendliche paraguayische Volkslieder auf Instrumenten aus Müll. In Cateura befindet sich die größte Müllkippe des Landes. Die Anwohner leben vom Müll-Recycling. Der Abfallexperte und Hobbygitarrist Favio Chavez hat deshalb genau dort mit einem einzigartigen Projekt begonnen: dem Müllorchester. Jeden Samstag kommen bis zu 400 Schüler in Favios Musikschule und üben auf ihren Cellos, Geigen und Gitarren. Das Ganze ist eine Erfolgsgeschichte! Das Müllorchester tourt mittlerweile um die Welt und wurde von der UNESCO zu „Künstlern für den Frieden“ ernannt. Das Projekt hilft den Jugendlichen, durch die Musik neue Werte zu lernen: Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Unternehmergeist. Und das in Paraguay, wo die soziale Ungleichheit extrem hoch ist. (Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro)

Der Weltspiegel-Podcast berichtet über die Folgen der Entkriminalisierung harter Drogen im US-Bundesstaat Oregon.

http://www.daserste.de/weltspiegel

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