FernsehnMedien/Kultur

„Weltspiegel“ am Sonntag, 4. Juni, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten

Geplante Themen:

Der Kosovo-Konflikt

Seit Tagen sind die Sicherheitskräfte in den serbischen Gemeinden im Norden des Kosovo in Alarmbereitschaft. Nach dem massiven Gewaltausbruch Anfang der Woche zeigte sich die internationale Gemeinschaft schockiert. 700 zusätzliche Soldaten sollen die NATO-Schutztruppe KFOR nun verstärken. Denn ein Konflikt in der ohnehin spannungsgeladenen Region kann schnell zum Brandherd werden. Unterdessen nutzt Russland die aufgeheizte Lage, gießt Öl ins Feuer und positioniert sich an der Seite Serbiens – eine Destabilisierung Europas käme für die angeschlagene Großmacht zum richtigen Zeitpunkt. (Autorin: Anna Tillack, ARD Wien)

Ukraine: Leben ohne Männer

In der Ukraine sterben die Männer, viele Soldaten kehren nicht mehr von der Front zurück. Und sie fehlen in den Familien. Stanislaw, ein Soldat, der bald wieder an die Front muss, will vorsorgen. Er lässt seine Samenzellen einfrieren, damit seine Frau auch noch Kinder bekommen kann, wenn er nicht mehr ist. Die Ukraine beschließt gerade ein Gesetz, das allen Soldaten dies kostenlos ermöglicht, auch aus Angst vor Bevölkerungsschwund.
Irina ist eine der unzähligen Witwen im Land. Ihr Mann ist an der Front gefallen. Jetzt muss sie den Alltag mit Kind alleine bewältigen – nicht einfach. Hilfe bekommt sie von anderen Witwen: Über tausend Frauen haben sich über soziale Medien vernetzt. Ein Land im Krieg lernt ohne Männer zu leben. (Autorin: Judith Schacht, ARD Kiew)

Peru: Expedition in den Manu-Nationalpark

Wir begleiten Christof Schenck, Chef der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft, auf eine Expedition in eine der artenreichsten und abgelegensten Ecken der Welt, den Manu-Nationalpark. Seit Jahrzehnten unterstützen die Frankfurter den Schutz des Regenwaldes. Zum 50. Geburtstag des Parks wollen sie sich ein Bild vor Ort machen: Wie geht es der Natur?
18 Prozent des Regenwaldes in Amazonien sind schon abgeholzt. Ab etwa 20-25 Prozent Abholzung werde das Ökosystem kippen, so die Experten, weil der Kreislauf von Regen und Verdunstung nicht mehr funktioniert. Die Folgen seien global zu spüren, es werde eine Wüstenbildung geben von Argentinien bis in den Mittleren Westen der USA. (Autorin: Ute Brucker, ARD Rio de Janeiro)

Italien: Lehren aus der Flut

Erst die extreme Trockenheit im Winter, dann innerhalb von 36 Stunden so viel Regen wie sonst in einem halben Jahr: Die Region Emilia Romagna in Mittelitalien versank vor gut zwei Wochen im Wasser. Menschen ertranken, Tausende mussten evakuiert werden, die Schäden gehen in die Milliarden. Es war auch die Stunde einer enormen Solidarität in Italien, Freiwillige aus dem ganzen Land pumpen auch zwei Wochen nach der Jahrhundertflut immer noch Keller aus. Wir besuchen die Menschen, die viel verloren haben, treffen erschöpfte Helfer und versuchen die Frage zu klären: Wie hätte man Katastrophen wie diese verhindern können? (Autor: Rüdiger Kronthaler, ARD Rom)

Israel: Leben und Lieben im ewigen Konflikt

Es war Liebe auf den ersten Blick zwischen der Jüdin Hannah und dem Palästinenser Amer. Sie trafen sich 1996 in einer Diskothek bei Jerusalem, wo Hannah als Bedienung arbeitete. Aber inmitten des Nahostkonflikts schien ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt. Die israelische Armee ließ das Haus abreißen, in das beide nach ihrer Heirat gezogen waren. Es hatte wie fast alle der palästinensischen Gebäude im Westjordanland keine Baugenehmigung bekommen. Der „Weltspiegel“ berichtete schon damals ausführlich über die ungewöhnliche Liebesgeschichte in äußerst schwierigem Umfeld. Jetzt blickt der „Weltspiegel“ anlässlich seines 60. Geburtstages auf die Jahrzehnte intensiver Berichterstattung aus Nahost zurück und fragt: Was ist aus Hannah und Amer geworden? (Autorin: Susanne Glass, ARD München)

Libanon: Zwei ewige Feinde und eine Friedensmission

Plantagen voll gelber Bananen, das Mittelmeer türkisblau, die Hügel grün: Der Süden Libanons strahlt farbenfroh – doch nicht immer Ruhe aus. Durch die Dörfer und Städte patrouillieren Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen, Kämpfer der militanten Hisbollah sitzen in den Straßencafés. Es ist das Grenzgebiet zu Israel: Seit 75 Jahren herrscht zwischen den Nachbarstaaten kein Frieden.
Abbas Fakhi hat zahlreiche gewaltsame Eskalationen erlebt, durch eine Mine ein Bein verloren. Seine Gegend wird von der Hisbollah, der „Partei Gottes“, kontrolliert. Seit ihrer Entstehung Anfang der 80er-Jahre definiert diese sich über den Widerstand gegen Israel. Doch hinter den Kulissen gibt es Kompromisse und konkrete Deals: Von beiden Seiten beanspruchte Gasfelder im Mittelmeer wurden aufgeteilt, Verträge unterschrieben – für Experten eine De-facto-Anerkennung des israelischen Staates. (Autor: Ramin Sina, ARD Kairo)

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