Weniger Wasser aus der Spree
Die Situation der Grund- und Oberflächengewässer im mittleren Spreegebiet
ist weiterhin sehr angespannt. So ist der zur Niedrigwasserbewirtschaftung
im Spreegebiet maßgebende Bezugspegel in Leibsch seit dem 5. August unter
den Schwellenwert von 1,5m³/s gefallen. Daher kann es in den nächsten
Tagen und Wochen zu deutlich sichtbaren Folgen vor allem in kleineren
Gewässern und Gräben im Stadtgebiet kommen.
Zudem kann die für die Wasserführung der Spree maßgebliche Abgabe aus
der Talsperre Spremberg nur bis Ende August auf dem jetzigen Niveau
gehalten werden. Die Reserven in den sächsischen Speichern werden bereits
seit dem 11. Mai zur Niedrigwasseraufhöhung (NWA) herangezogen. Bei
Fortführung der aktuellen Stützung ist das vertraglich abgestimmte
Kontingent zur Niedrigwasseraufhöhung bis Ende August aufgebraucht. Für
September kann dann nur noch zusätzliches Stützungswasser aus dem
Speicher Bärwalde und dem WSS Lohsa II angefordert werden.
Die vollständige Wiederauffüllung im kommenden Winterhalbjahr ist nicht
gesichert. Ab September wird daher eine Abgabereduzierung für die
Talsperre Spremberg angestrebt, um eine starke Überbeanspruchung der
Speicherreserven zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund sind aktuell keine
weiteren Abgabeerhöhung durch die Talsperre Spremberg vertretbar.
Mit Unterschreitung des Schwellenwertes von 1,5 m³/s am Bezugspegel
Leibsch sind weitere Einschränkungen gemäß Phase 3 des „Konzeptes zur
Wasserbewirtschaftung im mittleren Spreegebiet unter extremen
Niedrigwasserverhältnissen“ des Landesamtes für Umwelt Brandenburg
nötig. Darunter fallen weitere Reduzierungen von Wasserausleitungen aus
der Spree und deren Nebengewässern ab dem 15. August.
Für folgende Gewässer im Stadtgebiet von Cottbus/Chóśebuz wurden seitens
des Landesamtes für Umwelt Reduzierungen teilweise bis auf Null
angewiesen:
Reduzierung der Ausleitmengen aus der Spree:
• Hammergraben
• Priorgraben
• Tierparkzuleiter/Branitzer Park
• Grabensystem Schmellwitz
• Willmersdorfer Hauptgraben
• Sielower Landgraben
• Döbbricker Dorfgraben
Reduzierung der Ausleitmengen aus dem Hammergraben:
• Willmersdorfer Hauptgraben
• Schwarzer Graben
Reduzierung der Ausleitmengen aus dem Priorgraben:
• Hechtgraben
• Ströbitzer Landgraben
Mit den Reduzierungen der Ausleitmengen aus Spree, Hammergraben und Priorgraben ist mit
negativen Folgen in den genannten Nebengewässern und im Umfeld zu rechnen. Sie könnten
austrocknen.
In Cottbus/Chóśebuz gilt bereits ein Entnahmeverbot von Wasser aus Oberflächengewässern.