Brandenburg

Woidke auf Arbeitsbesuch in London: „Großbritannien ist und bleibt wichtiger Partner für Brandenburg“

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute in London als Gastredner am renommierten German Symposium die Brandenburger Sicht auf aktuelle geopolitischen Entwicklungen vorgestellt. Den Studierenden der London School of Economics and Political Science (LSE) präsentierte er Brandenburgs Transformationsprozess hin zu einem begehrten klimafreundlichen Investitionsstandort. Zudem würdigte er das Vereinigte Königreich als wichtigen Partner bei der Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression sowie für die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Brandenburg und Großbritannien verbinden nicht nur wirtschaftliche Beziehungen, sie haben auch ähnliche Herausforderungen zu bewältigen. Beide sind vom tiefgreifenden Wandel betroffen, der mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung einhergeht. Zwischen Vertreterinnen und Vertretern der betroffenen Regionen in der Lausitz und Nordengland besteht bereits ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch.

Woidke betonte vor dem German Symposium: „Wir sind uns einig, dass wir den Dialog weiter intensivieren wollen und viel voneinander lernen können. In der Lausitz gehörte, genau wie in Nordengland, der Braunkohletagebau zur Identität der Menschen in der Region. Der bis 2038 vorgesehene Kohleausstieg in Deutschland macht es nötig, dass wir neue, zukunftsweisende Perspektiven jenseits des Tagebaus schaffen. Mit dem `Lausitz Science Park` der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg streben wir eine vergleichbare Entwicklung wie Manchester mit seinem Science Park an. Der `Lausitz Science Park` wird ein Dach sein für die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft, besonders in den Bereichen Gesundheit und Life Sciences, Künstlicher Intelligenz und Energiewende.“

 

Brandenburg ist führend beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Für das Gelingen der Energiewende ist aus Woidkes Sicht wichtig, dass die Regionen, in denen der Ausbau besonders gut gelingt, einen Vorteil spüren durch beispielsweise niedrigere Strompreise oder eigene Nutzung des Ökostroms. Dafür müssten die gesetzlichen Vorgaben entsprechend angepasst werden.

Woidke: „Von großer Bedeutung dabei ist, dass wir politische Maßnahmen mit einer breiten Bürgerbeteiligung verbinden und die betroffenen Menschen als Beteiligte einbeziehen. Ich bin überzeugt davon, dass das eine wichtige Bedingung ist, um zum Erfolg zu kommen und den Zusammenhalt in der Region zu stärken.“

Woidke betonte: „In komplexen Transformationsprozessen, wie Brandenburg sie besonders in der Kohleregion Lausitz oder aufgrund des russischen Angriffskrieg am Raffineriestandort Schwedt intensiv erlebt, ist besonderes Engagement aller Beteiligten erforderlich. Die Regierung ist Anreizgeberin und Koordinatorin. Wir verknüpfen Wirtschaft und Wissenschaft, wir berücksichtigen die vorhandenen Stärken vor Ort und wir machen den Standort hochattraktiv für Unternehmen, die sich ansiedeln wollen. Die Kommunen und die Menschen vor Ort werden in den Prozess eng mit eingebunden. Und nicht zuletzt werden unsere Bemühungen von Seiten des Bundes und der Europäische Union erheblich unterstützt.“

Die London School of Economics and Political Science ist eine der weltweit führenden akademischen Einrichtungen mit derzeit 10.000 Studierenden aus mehr als 150 Ländern. Mit etwa 500 deutschen Studierenden findet sich an der LSE eine der größten deutschen Studierendenvereinigungen außerhalb Deutschlands.

 

Die sogenannte LSE German Society organisierte in diesem Jahr bereits zum 22. Mal das German Symposium mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Kultur. Das Symposium, unter dem diesjährigen Motto “Thriving Together“, dient als Plattform für einen konstruktiven Dialog mit Studierenden zu den gesellschaftspolitischen Fragestellungen der Zeit. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden unter  German Symposium (https://www.germansymposium.co.uk/).

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