Berlin

Zerstörte Efeupflanzen im Schlossgarten Schönhausen

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) musste in den vergangenen Wochen wiederholt und in zunehmendem Maße Zerstörungen von Efeupflanzen im Schlossgarten Schönhausen in Berlin feststellen. Die Folge ist ein Absterben des an den Bäumen wachsenden Efeus, wodurch zugleich die Schönheit der Gartenanlage erheblich beeinträchtigt wird.

Der Efeu ist der einzige in unseren Breiten vorkommende Wurzelkletterer. Er bildet Haftwurzeln aus, die den Baum in keiner Weise schädigen. Auch andere Schäden sind nicht belegt oder beobachtet worden. Er ist kein Schmarotzer und konkurriert nur untergeordnet mit dem Stützbaum.

In Einzelfällen wird in den Gärten und Parks der SPSG der Efeu aus stark bewachsenen Kronen entfernt. Dabei wird er an den Ästen von oben nach unten zurückgeschnitten, am Stamm jedoch belassen. Dies sind in der Regel Vorsichtsmaßnahmen bei stark geschädigten Ästen, die durch die zusätzliche Last des immergrünen Efeus abbrechen könnten. Gleichwohl erfordern solche Eingriffe entsprechende Fachkenntnisse, weil z. B. sonnenbrandgefährdete Baumarten wie die Buche durch das Entfernen des beschattenden Bewuchses erheblichen Schaden nehmen können.

Darüber hinaus ist der Efeu für die heimische Tierwelt wichtig. Singvögel finden hier  Nistmöglichkeiten und Nahrung in „Notzeiten“. Der Efeu gehört zu den wenigen Pflanzen Mitteleuropas, die im Spätherbst blühen und im Vorfrühling fruchten. Er ist somit die letzte Nektarquelle für Insekten und bietet einigen Vogelarten die erste Fruchtnahrung im Jahr.

Die SPSG bittet alle Besucherinnen und Besucher des Schlossgartens Schönhausen, auf die schönen und wichtigen Efeubestände zu achten.

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