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#Cottbus/Chóśebuz schränkt Wasserentnahme aus Flüssen und Seen ein

Die Stadt Cottbus/Chóśebuz schränkt ab dem 22.07.2023 tagsüber die
Entnahme von Wasser aus Seen und Flüssen ein. Eine entsprechende
Allgemeinverfügung der Unteren Wasserbehörde des Fachbereichs Umwelt
und Natur der Stadt Cottbus/Chóśebuz ist am Freitag, 21.07.2023 auf
www.cottbus.de veröffentlicht worden.
Sie tritt am Tag darauf in Kraft. Die Verfügung regelt die befristete
Einschränkung des Eigentümer- und Anliegergebrauchs. Damit wird die
Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern mittels Pumpen in der Zeit
von 08.00 bis 20.00 Uhr untersagt. Das Baden, Tauchen oder Viehtränken an
oberirdischen Gewässern wird durch diese Allgemeinverfügung nicht
eingeschränkt. Baden und Tauchen geschehen in jeden Fall auf eigene
Gefahr. Wasser sollte sparsam und nur mit Gießkannen in den frühen
Morgen- oder späten Abendstunden entnommen werden. Die Einhaltung der
Allgemeinverfügung wird überwacht.
Die Unteren Wasserbehörden der benachbarten Landkreise haben mit
entsprechenden Einschränkungen bereits auf die gegenwärtig angespannte
wasserwirtschaftliche Situation reagiert. Anlass ist, dass der natürliche
Wasserhaushalt auch in diesem Jahr wieder unter den Folgen der
Trockenheit der Vorjahre leidet und die hochsommerlichen Temperaturen die
Situation aktuell wieder verschärfen. Die geringen Niederschlagsmengen
haben das Wasserdargebot im Einzugsgebiet der Spree stark zurückgehen
lassen. Es hat sich erneut eine Niedrigwassersituation in den Fließgewässern
eingestellt.
Der Begriff des Niedrigwassers ist hierbei etwas irreführend, da die
Wasserstände zumeist über Stauanlagen reguliert werden und daher visuell
schwer zu erfassen sind. Mit dem Begriff Niedrigwasser sind niedrige
Abflussmengen in den Fließgewässern gemeint. Die zur Stützung des
Abflusse der Spree zur Verfügung stehenden Reserven in der Talsperre
Spremberg und den sächsischen Speichern werden bereits genutzt.
Auch Ableitungen aus der Spree wurden bereits eingeschränkt. Dennoch
haben maßgebliche Wasserstands- und Durchflusspegel der Spree in den
letzten Tagen wichtige Schwellenwerte unterschritten (siehe:
https://pegelportal.brandenburg.de/start.php).
Weil mit steigenden Temperaturen auch die Entnahme von Bewässerungswasser aus den Fließgewässern steigt, soll die Einschränkung dabei helfen, die
notwendige Mindestwasserführung zu gewährleisten, um negative Auswirkungen auf flussabwärts
liegende Grundstücke sowie die aquatischen Ökosysteme zu verringern.
Eine Entspannung der Situation wird nicht erwartet. Es werden gleichbleibend hohe Temperaturen
bei geringen Niederschlagsmengen vorhergesagt. Die Niedrigwasserphase wird also voraussichtlich
anhalten. Die Beachtung der Vorgaben der Allgemeinverfügung kann deswegen einen wichtigen
Beitrag leisten, von einem vollständigen Entnahmeverbot abzusehen.
In diesem Zusammenhang möchte die Untere Wasserbehörde alle Bürgerinnen und Bürger und alle
Nutzerinnen und Nutzer in Cottbus auch in diesem Jahr zum sparsamen und sensiblen Umgang mit
Trink-, Grund- und Oberflächenwasser aufrufen. Durch eine umsichtige Verwendung der Ressource
Wasser kann jeder einen Beitrag zum Erhalt des Wasserhaushaltes leisten.
Bewährte Maßnahmen zum Wasser sparen sind u.a.:
1. Es sollten im heimischen Garten oder auf dem Balkon nur wenig durstige, auskömmliche
Bepflanzungen, vorzugsweise solche aus heimischen Sträuchern, Stauden und Bäumen
gepflanzt werden. Diese helfen Wasser sparen und fördern heimische Insektenvorkommen.
2. Die Anlage von großflächigen Intensiv-Rasenflächen (englischer Rasen) sollte vermieden
werden, weil diese oft die Errichtung von privaten Brauchwasserbrunnen nach sich zieht und
so die bereits in Mitleidenschaft gezogenen Grundwasservorräte beansprucht werden.
3. Wo möglich, sollten Bodenwasser- und Grundwasservorräte durch Versickerung des auf
befestigten Flächen oder Dachflächen anfallenden Niederschlagswassers aufgefüllt werden.
4. Um die Wasserverluste durch Verdunstung so gering wie möglich zu halten, sollte die
Bewässerung nach 21 Uhr oder in den frühen Morgenstunden erfolgen, wenn es am kühlsten
und die Verdunstung, also der ungenutzte Verlust an Wasser, am geringsten ist.
5. Eine Schicht aus Rindenmulch oder Häckselgut aus dem eigenen Garten oder klein
gehäckseltem Rasenschnitt in Staudenbeeten oder unter Bäumen hält die Feuchtigkeit.
6. Das Auffangen von Regenwasser kann für einen Vorrat in den wärmsten Monaten sorgen,
um den Verbrauch von Trink-, Grund- und Oberflächenwasser weiter zu verringern.
Außerdem dient das Vorhalten von Auffangbehältnissen der Überschwemmungsvorsorge bei
Starkregenereignissen.
7. Beim Gießen Ihrer Pflanzen sollte selten und kräftig gegossen werden, da dies den Boden
nachhaltiger und tiefer wässert als häufiges und weniges Gießen. Letzteres führt außerdem
zur Ausbildung wenigerer Wurzeln, was Trockenstress der Pflanzen noch befördert, da sie
dadurch weniger Wurzelraum erschließen.
Weitere Informationen zum Thema Niedrigwasser, Niederschlagswasser etc. sind auf der
Internetseite www.cottbus.de sowie der Unteren Wasserbehörde der Stadt Cottbus/Chóśebuz
verfügbar.

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