Brandenburg

Umweltministerkonferenz zur Zunahme faserbasierter Verbundverpackungen: Brandenburg will Kreislaufwirtschaft stärken

Potsdam – Zur morgigen Umweltministerkonferenz wird Brandenburg einen Vorschlag zum Umgang mit dem Anstieg von faserbasierten Verbundmaterialien und den damit verbundenen Problemen für die Kreislaufwirtschaft einbringen. Die Umweltministerinnen und -minister der Länder sollen die Hersteller auffordern, ihrer Verantwortung für die Recyclingfähigkeit, Kundeninformation und die Beteiligung an den dualen Systemen nachzukommen.

Die Menge an faserbasierten Verbundverpackungen nimmt seit einigen Jahren stetig zu. Verpackungen, die außen aus Pappe, Karton oder Papier bestehen, suggerieren den Verbraucherinnen und Verbrauchern Umweltfreundlichkeit. Aufgrund der Anforderungen, die durch die Verpackungsinhalte bestehen, sind die Verpackungen in den Innenseiten häufig mit Materialien ausgekleidet, die nicht in das Altpapier gehören, da sie dort nicht recycelt werden können. Diese Verpackungen gehören in den meisten Fällen in die gelbe Tonne beziehungsweise in den gelben Sack. Klassische Beispiele hierfür sind Getränkekartons.

Viele Hersteller solcher Verpackungen beteiligen sich allerdings nicht an einem dualen System und entrichten keine Lizenzentgelte, wie es im Verpackungsgesetz vorgeschrieben ist. Auch Information für die Konsumenten zum korrekten Recycling fehlen häufig auf den Verpackungen. Die Folgen sind eine deutliche Verfehlung der gesetzlich vorgegebenen Quoten für Verbundverpackungen und damit verlorene Rohstoffe durch Fehleinwürfe. Aktuelle Zahlen der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) der bundesweit in Verkehr gebrachten Mengen zeigen, dass die Verpackungsart faserbasierter Verbunde deutlich zunimmt, während andere Verpackungsarten eher rückläufig sind.

Um auf dieses Problem hinzuweisen, will Brandenburg durch die Umweltministerkonferenz die Hersteller in die Pflicht zu nehmen, um an einem Runden Tisch Lösungen unter Beteiligung des Bundes zu erarbeiten. Auch sollen die dualen Systeme die Hersteller besser über die unterschiedlichen Recyclingfähigkeiten von Verpackungsmaterialien informieren. Ebenso soll der Handel die Kundinnen und Kunden besser über die von ihm vertriebenen Produkte durch Trennhinweise informieren.

Der Bund wird in dem Beschlussvorschlag zudem an die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Anpassung der ökologischen Gestaltung von Beteiligungsentgelten durch die dualen Systeme erinnert. Darin wird eine wirksame Maßnahme gesehen, die mit Verbundverpackungen generell bestehenden Recyclingprobleme angemessen zu berücksichtigen. Bei der Einführung der von der Bundesregierung geplanten Plastikabgabe sollte sichergestellt werden, dass ein Ausweichverhalten auf faserbasierte Verbundverpackungen vermieden wird. Deswegen sollte ein differenzierter Umgang mit solchen Kunststoffverpackungen, die gut recycelbar sind, gefunden werden.

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