Potsdam

10-jähriges Jubiläum des Vereins Kinderfreundlichen Kommunen – Potsdam feiert mit!

Der Verein Kinderfreundliche Kommunen begleitet seit über zehn Jahren nunmehr fast 50 Kommunen bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Als Initiative von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk gegründet, setzt der Verein mit einem anspruchsvollen Programm nachhaltige Konzepte und Strukturen in Kommunen um, die die Kinderfreundlichkeit vor Ort maßgeblich verbessern. Der Verein feiert heute, am 30. November, sein 10-jähriges Jubiläum – Potsdam feiert mit.

„Um die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen stärker zu berücksichtigen, braucht es institutionalisierte Strukturen, niederschwellige Beteiligungsmöglichkeiten von jungen Menschen sowie wirkungsvolles Handeln. Die Landeshauptstadt Potsdam stellt sich dieser Aufgabe bereits seit 2017 und bündelt sie in einem Aktionsplan, der wesentliche Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen beschreibt. Diese werden ganz aktuell wieder aufgerufen, anhand geänderter Bedarfe reflektiert und für die kommenden vier Jahre festgeschrieben“, so Noosha Aubel, Jugendbeigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam.

Am 19. Oktober 2017 nahm Mike Schubert, heutiger Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, als damaliger Beigeordneter für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung das Siegel der kinderfreundlichen Kommune entgegen. Potsdam war damals die erste Landeshauptstadt Deutschlands, die für ihren beschlossenen Maßnahmenkatalog, den sogenannten „Aktionsplan“ das Siegel erhielt. Die kinder- und jugendfreundliche Kommune Potsdam ist nun schon seit mehr als 5 Jahren in dem Vorhaben, die UN-Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene zur Anwendung zu bringen.

Aus der Zusammenarbeit zwischen Verein und Kommune sind viele gute Resultate für die Kinder und Jugendlichen der Landeshauptstadt entstanden, beispielsweise konnte eine hauptamtliche Interessenvertretung in Form einer Koordinatorin für Kinder- und Jugendinteressen in der Verwaltung installiert werden. Deren Aufgabe es ist, die Bedarfe und Interessen der Zielgruppe an die geeigneten Stellen in der Verwaltung und der Kommunalpolitik zu kommunizieren.

„Durch diesen Entwicklungsprozess ist die Wahrnehmung von Kinder- und Jugendinteressen innerhalb der Stadtverwaltung deutlich angestiegen. Es werden im Verwaltungshandeln jedes Jahr mehr Beteiligungsprozesse mit Kindern und Jugendlichen geplant, als noch vor der Siegelübergabe. Sicherlich trägt auch der § 18a der Brandenburgischen Kommunalverfassung dazu bei, der die Beteiligung der jungen Menschen als Verpflichtung definiert. Dennoch sind seither viele gute Maßnahmen für junge Potsdamerinnen und Potsdamer umgesetzt worden, beispielsweise die Öffnung von Schulhöfen oder die Einbeziehung der Sichtweise von Kinder mit und ohne Behinderung an städtischen Planungsprozessen. Dennoch, die gesellschaftliche Akzeptanz für die Perspektiven der jungen Generation muss weiter anwachsen,“ so Stefanie Buhr, Koordinatorin für Kinder- und Jugendinteressen der Landeshauptstadt.

Der Verein Kinderfreundliche Kommunen feiert sein 10-jähriges Jubiläum am 30. November mit einem „parlamentarischen Abend“ mit den Führungsspitzen der kinderfreundlichen Kommunen und delegierten Bundestagsabgeordneten.

In den zehn Jahren des Bestehens des Vereins Kinderfreundliche Kommunen galt es, verschiedene Herausforderungen zu meistern. 2015 stellte die Unterbringung von Geflüchteten die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen, ab 2020 rückte mit der Corona-Pandemie eine nicht gekannte Bedrohung die Situation von Kindern und Jugendlichen in den Hintergrund. Und aktuell stehen mit dem Krieg in der Ukraine, gestiegenen Energiekosten und wieder mehr geflüchteten Menschen viele Errungenschaften auf dem Prüfstand. Die Kinderfreundlichen Kommunen haben gezeigt, dass auch in solch schwierigen Zeiten die Kinderrechte ein vorrangig zu berücksichtigender Gesichtspunkt sind.

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