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Auftakttreffen zur Kommunalen Wärmeplanung in Werder (Havel)

„Selbst der Kleinste vermag den Lauf des Schicksals zu verändern“, sagt Galadriel im Fantasy-Klassiker „Herr der Ringe“. Es könnte auch das Motto eines Auftaktreffens zur „Kommunalen Wärmeplanung“ der Stadt Werder (Havel) gewesen sein. Was ist der beste Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung in Werder (Havel)? Die Antwort soll mit der „Kommunalen Wärmeplanung“ gegeben werden – und die Blütenstadt beim Thema Klimaneutralität einen großen Schritt voranbringen.

Für die Einwohner und Unternehmen der Stadt soll mit dem Papier Klarheit darüber bestehen, wie die Wärmeversorgung der Stadt künftig aufgestellt ist. Bis 2028 muss es laut Wärmeplanungsgesetz des Bundes verpflichtend vorgelegt werden. Die Umsetzung wird es in sich haben: Von einer regelrechten „Mission“ war vor einigen Tagen bei dem Auftakttreffen zur „Kommunalen Wärmeplanung“ die Rede, die eine Kleinstadt ordentlich herausfordern kann.

Fachleute der Verwaltung, Kommunalpolitiker und Vertreter der regionalen Energiewirtschaft waren bei dem Austausch vertreten. Und schnell wurde deutlich: Werder (Havel) fängt bei dem Thema nicht bei Null an. Das umweltschonende Fernwärmenetz der e.distherm, betrieben mit vier Biomethan-Blockheizkraftwerken,  hat eine Länge von 30 Kilometern. 40 Prozent der Haushalte, die am Netz anliegen, werden damit versorgt, berichtete e.distherm-Projektmanager Guido Reuter.

Dabei wird mit Fernwärme viel Gas gespart: Das ineffiziente Takten dezentraler Heizungsanlagen, vergleichbar mit dem Anfahren eines Autos, entfällt. Was kaum jemand weiß: Bereits heute beträgt der bilanzielle Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeausspeisung des Werderaner Netzes rund 60 Prozent. Das gelingt durch eigene Biogasanlagen der e.distherm, die ins Gasnetz einspeisen.

 

Unterdessen überlegt das Unternehmen aktuell, wie sich seine Fernwärmenetze vollständig „dekarbonisieren“ und damit zukunftsfest machen lassen. So dachte Guido Reuter bei dem Treffen laut über Wärmepotenziale nach, die sich womöglich auch in Werder heben ließen: Andernorts werde neben der Geothermie beispielsweise die Abwärme von Industriebetrieben oder des Abwassers für Fernwärmenetze nutzbar gemacht. Aus Berlin gibt es sogar ein Beispiel, wie das Flusswasser der Spree die Leistung einer Wärmepumpe verbessert.

 

Mit solchen Gedankenspielen bietet sich die e.distherm in Werder als Begleiter einer „Kommunalen Wärmeplanung“ an. Erste Überlegungen zu einem klimaneutralen Fernwärmenetz sollen in den nächsten Monaten im Austausch mit der Kommune weiter vertieft werden, um schließlich einen guten Weg für Werder zu finden. Bis zur Vollendung der „Mission“ ist es noch ein Weg mit vielen Unsicherheiten, wie Werders 1. Beigeordneter Christian Große deutlich machte. Er soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmern und Stadtverordneten gelingen.

Noch in diesem Jahr ist eine erst öffentliche Informationsveranstaltung der Stadt zur „Kommunalen Wärmeplanung“ anvisiert.

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