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Bevölkerungswarnung im Landkreis Uckermark wird ausgebaut

Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat die Warnung und der Schutz der Bevölkerung wieder an Bedeutung gewonnen. Einige Städte und Gemeinden im Landkreis Uckermark planen deshalb, die Sirenenwarnstruktur weiter auszubauen.

Wie der für den Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung zuständige Beigeordnete Frank Bretsch) informiert, sollen 34 Bestandssirenen über ein Förderprogramm des Landes modernisiert werden. Entsprechende Vorhaben hatten die Städte Schwedt (11), Angermünde (7) und Lychen (3) sowie die Gemeinde Uckerland (13) bis zur Antragsfrist Ende Juni eingereicht. Frank Bretsch bedauert, dass nicht noch mehr Kommunen diese Chance genutzt haben. Der Handlungsbedarf für eine flächendeckende Bevölkerungswarnung wäre deutlich größer gewesen.

Bereits im letzten Jahr konnten über ein Förderprogramm des Bundes zehn neue Sirenen in den Städten Templin (2) und Angermünde (2) sowie den Ämtern Gramzow (4) und Gerswalde (2) errichtet werden. Landkreisweit stieg die Gesamtzahl so auf 184 Sirenenstandorte.

Frank Bretsch fordert die Bürger zudem dazu auf, sich vorsorglich mit der Bedeutung der Sirenensignale vertraut zu machen. Neben den besser bekannten Signalen zur Alarmierung der Feuerwehr (zweimal unterbrochener Dauerton von einer Minute) und zur Funktionsprobe (einmaliges Aufheulen von ca. 15 Sekunden Dauer), werden sie auch zur Warnung der Bevölkerung betrieben. So wird auf eine drohende Gefahr mit einem einminütigen auf- und abschwellenden Heulton hingewiesen. Das kann beispielsweise eine Überflutung, ein Orkan, ein Unfall in einem Chemiebetrieb oder auch eine Waffenbedrohung sein. In diesem Fall sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden, Fenster und Türen umgehend zu schließen und die weiteren Verhaltenshinweise zu beachten, die über andere Medien gegeben werden. Als Entwarnung gilt ein einminütiger, ununterbrochener Dauerton.

Neben einem weiteren Ausbau des Sirenennetzes setzt Frank Bretsch auf eine Kombination der verschiedenen Warnmittel. Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass jedes Instrument seine Stärken und Schwächen hat. Nur durch den Warnmix aus Sirenen, der NINA-Warn-App, Cell Broadcast, Radio, Fernsehen, sozialen Medien und Lautsprecherfahrzeugen ließe sich eine wirksame Bevölkerungswarnung erreichen.

Der nächste große Praxistest, an dem sich auch die Uckermark beteiligen wird, ist bereits in Planung. Der bundesweite Warntag soll am 14.09.2023 erfolgen.

Weitere Informationen zur Bevölkerungswarnung, dem richtigen Verhalten in Krisensituationen und zum Engagement im Katastrophenschutz stellt der Landkreis auf www.uckermark.de im Bereich Ordnung/Sicherheit und Brand- und Katastrophenschutz bereit.

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