Potsdam

Bis ans Ende der Nacht – Zu Gast: Drehbuchautor Florian Plumeyer Am 27. Juni um 20 Uhr

Regisseur Christoph Hochhäusler (FALSCHER BEKENNER, UNTER DIR DIE STADT, DIE
LÜGEN DER SIEGER) kehrt mit einem Großstadt-Thriller neun Jahre nach DIE STUNDE DER SIEGER zurück auf
die große Leinwand, ein Thriller wie er zeitgemäßer kaum sein könnte. Seine Weltpremiere feierte der Film
bei der diesjährigen 73. Berlinale im Wettbewerb, Thea Ehre wurde dort für ihre schauspielerische Leistung
mit dem Silbernen Bären als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Es wäre nicht in einem Film von Christoph Hochhäusler, gäbe es einfache Antworten oder gar schlichte
Wahrheiten. Der gewiefte Plot ist pures Oszillieren; so entsteht ein ebenso geistreiches wie berührendes
Vexierbild des Emo-Intellekts. Der Film ist ein (nicht ganz drogenfreier) Trip entlang der für den Regisseur
zum Markenzeichen gewordenen Möbiusschleife aus Genre- und Autorenkino. Hinzu kommen einer der
schönsten Nostalgie-Soundtracks des Jahres, eine abgerockt-romantische Atmosphäre mit FassbinderCharme und schließlich ein Ensemble, das den Täuschungsmanövern des Marionettenspielers Hochhäusler
Leben einhaucht, Todessehnsucht inklusive.
Der Film: Um das Vertrauen eines Großdealers zu gewinnen, soll sich der verdeckte Ermittler Robert als
Partner der trans* Frau Leni ins Milieu einschleusen lassen. Eine echte Herausforderung, denn die beiden
waren früher mal ein Paar. Für Robert wird die Geschichte zunehmend kompliziert, da sich die Linie
zwischen Spiel und echten Gefühlen für ihn immer mehr verschiebt. Für Leni stellt sich die Frage gar nicht,
sie hat ohnehin keine Wahl, vom Erfolg der Mission hängt ab, ob sie wieder zurück ins Gefängnis muss
oder nicht. Es ist ausgerechnet Victor, der Großdealer, der Robert dazu bringt, sich seinen
widersprechenden Liebesgefühlen zu stellen…

Kommentar verfassen