Eleonore Lingnau-Kluge – Ausstellung „Farbenfroh“ (9.5. – 9.7.24) und Finissage „Frauen in der Malerei“ (5.7.24,19 Uhr)

Die aktuelle Ausstellung im Rathaus ist ungewöhnlich, denn Eleonore Lingnau-Kluge lebt nicht mehr. Geboren 1913 in Danzig, gestorben 2003 in Wannsee, vertritt sie eine Künstlerinnen-Generation, die es aus verschiedenen Gründen schwer hatte: Kriege, Flucht, Neuanfang und die Tatsache, dass ihre männlichen Kollegen einen leichteren Stand in der Kunstwelt hatten als sie. Gabriele Teutloff und Jürgen Alex ehren Malerinnen der Kunstgeschichte und die vielseitige, farben- und nuancenreiche Künstlerin Eleonore Lingnau-Kluge mit einem Vortrag zum Abschluss ihrer Ausstellung | „Farbenfroh“.

In der europäischen Geschichte der Bildenden Kunst gab es in jeder Epoche großartige Malerinnen wie z. B. Sofonisba Anguissola, Maria Sibylla Merian, Mary Cassett, Gabriele Münter, Frida Kahlo und Hannah Höch. Ihre Werke und Biografien lassen aber auch erkennen, welche massiven gesellschaftlichen Barrieren und Vorurteile Frauen bis in das 20. Jahrhundert daran hinderten, ihr Talent zu entwickeln und ihre Kunst zum Beruf zu machen. Die sogenannte „Zwischengeneration“ von Malerinnen profitierte zwar von ersten erkämpften Frauenrechten, aber Weltkriege, Wirtschaftskrise, Flucht und Vertreibung unterbrachen alle Lebensplanungen. Exemplarisch für diese Generation werden im zweiten Teil des Vortrages Stationen der künstlerischen Entwicklung des Werks von Eleonore Lingnau-Kluge betrachtet. Dies schließt neben Öl- und Acrylbildern, Zeichnungen und Holzskulpturen auch die Lesung ihrer Gedichte und eine musikalische Untermalung ein. Gabriele Teutloff, die Nichte der Künstlerin, und ihr Partner Jürgen Alex sprechen über den künstlerische Werdegang und das Werk von Eleonore Lingnau-Kluge.