Brandenburg

„Engagiert mit musischer Komponente“ – Woidke händigt Bundesverdienstorden an vier Persönlichkeiten aus

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bundesverdienstorden an vier Persönlichkeiten überreicht, die sich in oder um das Land Brandenburg besonders verdient gemacht haben. Bei der feierlichen Aushändigung in der Potsdamer Staatskanzlei bezeichnete Woidke die Geehrten als „Engagierte mit musischer Komponente“.

 

Woidke: Es ist schon ein bemerkenswerter Zufall, dass die drei Brandenburger und eine Brandenburgerin, denen ich heute den Verdienstorden überreichen darf, alle eine musische Komponente in ihrem Engagement haben. Sie verbinden mit ihrem Einsatz und ihrer Arbeit Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie kümmern sich und fördern damit den Zusammenhalt. Sie schaffen gemeinsame Erlebnisse, an denen viele teilhaben können. Ich danke Ihnen für Ihren engagierten Einsatz für die Gemeinschaft. Menschen miteinander zu verbinden und Orte für die Begegnung zu schaffen, ist gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig. Dies haben die Geehrten in bester Weise getan und damit etwas zum Leben in Ihrem persönlichen Umfeld und darüber hinaus beigetragen.“

 

Geehrt wurden:

Lothar Graap mit dem Verdienstkreuz am Bande

Der Kirchenmusikdirektor Lothar Graap aus Schöneiche lebt für die Pflege und Förderung der Kirchenmusik und ist ein deutschlandweit gefragter Organist. 1933 im schlesischen Schweidnitz geboren, studierte Graap an der Görlitzer Kirchenmusikschule und kam nach seinem Abschluss nach Brandenburg. In Cottbus baute er einen ökumenischen Chor auf und schuf Begegnungsformate, bei denen er kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger zusammenbrachte. 1991 wurde ihm der Aufbau und die Leitung einer Orgelklasse am städtischen Konservatorium übertragen. Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Unterstützung von meist ehrenamtlich tätigen Organisten sowie Musikschülern und Studierenden. 1998 erhielt er für sein Engagement die Ehrenmedaille der Stadt Cottbus. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand zog er nach Schöneiche und widmete sich verstärkt der Komposition. Seine Stücke schrieb er u.a. für das 1983 gegründete deutsch-polnische Jugendorchester, das Musikschüler aus Frankfurt (Oder) und Zielona Góra verbindet. 2008 übernahm Graap die Leitung des Ökumenischen Chors Schöneiche und führt ihn bis heute ungeachtet seines hohen Alters ehrenamtlich weiter. Dieses Engagement bereichert nicht nur die kirchliche Gemeinde, sondern auch das örtliche kulturelle Leben.

Ronny Heinrich mit der Verdienstmedaille

Ronny Heinrich ist als Leiter der Musikschule Hennigsdorf und Dirigent der Oranienburger Schlossmusik auf vielfältige Weise Gestalter des kulturellen Lebens in seiner Heimatregion Oberhavel – und das seit drei Jahrzehnten. Nach Abschluss seines Musikstudiums in Berlin gründete er 1988 die Musikschule in Hennigsdorf. Ihm ist es zu verdanken, dass die Schule heute ein breit gefächertes musikpädagogisches Angebot hat und über 1.300 Schülerinnen und Schülern und mehr als 30 Lehrerinnen und Lehrern zählt. Die Musikschule pflegt zahlreiche Kooperationen mit Kitas, Schulen und Tagespflegeeinrichtungen. Zudem baute Heinrich eine Kooperation mit dem Kasapa-Centre in Nyanyano in Ghana auf, wodurch Musikschülergruppen seit 1998 nach Ghana reisen und gemeinsam musizieren können. In Oberhavel engagiert sich Heinrich als Gründungsmitglied mit der Bürgerstiftung Oranienburg für wohltätige Zwecke und unterstützt das Projekt „Kinderträume“, mit dem pädagogisch wertvolle Freizeit vorrangig für Oranienburger Kinder gefördert wird. Auch im Rotary Club Oranienburg/Hennigsdorf ist er aktiv – erst als sein Präsident und später als Mitglied. Neben seinen Benefizkonzerten, deren Erlös der Förderung des regionalen freiwilligen Engagements zugutekommt, hat Heinrich die „Rotarische Sommernacht“ ins Leben gerufen. Die Erlöse fließen in ehrenamtliche Projekte des Rotary Clubs.

 

Anke und Karsten Kalz mit der Verdienstmedaille

 

Anke Kalz hat sich über viele Jahre als engagierte Elternvertreterin erst in der Kindertagesbetreuung und dann im Schulwesen einen Namen gemacht und ist in ihrem Heimatort Königs Wusterhausen zudem sozial und kirchlich aktiv. Sie war von 2007 bis 2018 wichtige Ansprechpartnerin für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Mit ihrem Ehemann Karsten Kalz unterstützte sie u.a. die Organisation von Schulfesten, Klassenfahrten und Wandertagen. Auch nach Beendigung der Grundschulzeit ihrer Kinder war sie weiter an der Schule engagiert. Seit 2013 ist Anke Kalz Mitglied der Schulkonferenz und stellvertretende Vorsitzende der Elternkonferenz des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums sowie durchgängig alle Jahre Elternsprecherin in den jeweiligen Klassen und Tutorien ihrer Kinder. Zudem ist sie Gründungsmitglied des Fördervereins der Kita „Klein & Groß“ des AWO Regionalverbandes Brandenburg e.V.  und Mitglied des Fördervereins „Friedrich-Wilhelm-Gymnasium“ Königs Wusterhausen. Darüber hinaus gehört Anke Kalz zu den Initiatoren der Bürgerstiftung Königs Wusterhausen. Eines der ersten Projekte der Bürgerstiftung war „Lehr- und Lernmaterial über die Stadt Königs Wusterhausen“. Damit können Grundschüler ihre Stadt in Geschichte und Gegenwart kennen lernen. Zudem ist sie in der Kreuzkirchengemeinde Königs Wusterhausen engagiert und Mitglied im Posaunenchor. Sie übernimmt eine Vielzahl von anfallenden Aufgaben, wie z.B. die Organisation und Begleitung von Veranstaltungen in der Kirche und im Gemeindezentrum.

 

Auch ihr Ehemann Karsten Kalz wurde mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Er ist ebenso wie seine Frau seit vielen Jahren im kirchlichen und sozialen Bereich seines Heimatortes Königs Wusterhausen engagiert. Der selbständige Metallbaumeister ist Mitglied der Handwerkskammer und Beisitzer des Prüfungsausschusses für Metallbaumeister sowie im Vorstand der Metallbauinnung. Neben seinem beruflichen Wirken und den damit verbundenen ehrenamtlichen Aktivitäten engagiert sich Karsten Kalz in seiner Freizeit insbesondere in der Kreuzkirchengemeinde sowie in der Bürgerstiftung der Stadt. Seit seiner Jugendzeit ist er in der Kirchengemeinde Königs Wusterhausen aktiv und seit 1995 auch im Vorstand des Gemeindekirchenrates, dessen Vorsitzender er derzeit ist. In dieser Funktion lenkt und leitet er mit fundierten theologischen Kenntnissen die Gemeinde. Seit 2018 setzt er sich für den Erhalt des historischen Pfarrhauses am Schlossplatz ein. Durch seinen Einsatz konnte mit der Gemeindeleitung und dem Kirchenkreis Neukölln ein Finanzierungs- und Nutzungskonzept für die Entstehung eines gemeindlich-diakonischen Zentrums entwickelt und umgesetzt werden. Zudem ist er seit 16 Jahren Leiter des Posaunenchors der Kreuzkirchengemeinde. Gemeinsam mit seiner Frau Anke organisiert er die wöchentlichen Proben und Auftritte des Jahres. Seit Jahrzehnten sind die Auftritte des Posaunenchors in der Adventszeit besondere Höhepunkte. Während der Corona-Pandemie spielte der Chor vor Pflegeeinrichtungen, um den Bewohnern etwas Abwechslung zu schenken. Darüber hinaus ist Karsten Kalz seit vielen Jahren aktives Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Königs Wusterhausen.

Kommentar verfassen