Brandenburg

Finsterwalde: Genilke übergibt Fördermittel für Stadtentwicklung

Bauminister Rainer Genilke hat der Stadt Finsterwalde Fördermittel in Höhe von 420.000 Euro für weitere Stadtentwicklungsprojekte aus dem Programm „Lebendige Zentren“ übergeben. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung stellt Bundes- und Landesmittel unter anderem für die Fortsetzung der Sanierung der ehemaligen Schäfer’schen Tuchfabrik und für die Sanierung der Doppelturnhalle der Grundschule Stadtmitte zur Verfügung.

 

Rainer Genilke: „Wir wollen Finsterwalde weiter dabei unterstützen, die Attraktivität des Stadtzentrums zu erhöhen. Deshalb setzen wir die Förderung mit Bundes- und Landesmitteln aus der Städtebauförderung auch in diesem Jahr fort. Der Stadt ist es in den vergangenen Jahren gut gelungen, die Innenstadt mit seiner wertvollen Bausubstanz und vielen Straßen, Wegen und Plätzen zu sanieren.  Dabei hat die Stadt auch auf die Zusammenarbeit mit dem Umland gesetzt. Mit den Fördermitteln der Europäischen Union, die im Rahmen der Stadt-Umland-Strategie zur Verfügung gestellt wurden, ist es gelungen, den Umbau der ehemaligen Schäfer’schen Tuchfabrik zur Stadthalle auf den Weg zu bringen. Die Tuchfabrik, unweit der Innenstadt, verkörpert städtische Industriegeschichte. Mit dem Neubau der Veranstaltungshalle wurde ein attraktiver Anziehungspunkt für die Einwohner und Einwohnerinnen der Stadt Finsterwalde und der Umlandgemeinden geschaffen.“

Zuwendungsbescheid Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“

 

Mit dem Programm „Lebendige Zentren“ sollen die brandenburgischen Städte dabei unterstützt werden, ihre historischen Altstädte, Stadt- und Stadtteilzentren zu attraktiven und identitätsstiftenden Standorten für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft sowie Bildung und Kultur weiterzuentwickeln. Das Programm soll helfen, den anstehenden Strukturwandel der Innenstädte besser zu bewältigen und zugleich zu ihrer Stärkung und Belebung beizutragen. In ihm werden insbesondere die Schwerpunkte der Programme Städtebaulicher Denkmalschutz und Aktive Stadt- und Ortsteilzentren gebündelt. Durch eine klimafreundliche Anpassung und Aufwertung gerade auch des öffentlichen Raumes sowie der Sicherung als zentrale Versorgungsbereiche und multifunktionale Standorte soll eine Aufenthaltsqualität erreicht werden, die die Menschen wieder mehr in die Stadtmitten zieht. Ein wichtiges Augenmerk liegt auf der Erhaltung und Weiterentwicklung der historischen Altstädte unter besonderer Berücksichtigung des städtebaulichen Denkmalschutzes.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung bewilligt für das Programmjahr 2023 420.000 Euro Bundes- und Landesmittel. Die Fördermittel sollen unter anderem für die Fortführung der Sanierung der ehemaligen Schäfer‘schen Tuchfabrik, insbesondere für die zum Denkmalensemble gehörenden Bauten Fabrikschornstein und Weberei eingesetzt werden. Außerdem soll mit der Sanierung der Doppelturnhalle der Grundschule Stadtmitte (in Kombination mit Mitteln aus dem Programm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ (IPS)) mit der Dachsanierung einschließlich Photovoltaikanlage sowie dem Einbau eines Aufzuges und barrierefreien Toiletten begonnen werden. Außerdem steht die denkmalgerechte Fassadensanierung des Einzeldenkmals Markt 14 (ehemaliges Wohn- und Apothekenhaus) auf dem Programm.

Finsterwalde wurde seit 1992 aus verschiedenen Landesbauprogrammen sowie Bund-Länder-Programmen für Stadtentwicklung (seit 2020 im Programm Lebendige Zentren) mit rund 43,7 Millionen Euro unterstützt. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Wohnraumförderung fast 39 Millionen Euro für 1.746 Wohnungen bewilligt.

Bereits geförderte Projekte:

Kulturweberei (ehemalige Schäfer‘sche Textilfabrik) – Das Gesamtvorhaben beinhaltet die Reaktivierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles der ehemaligen Schäfer‘schen Textilfabrik (Tuchfabrik) aus dem 19. Jahrhundert und die Sanierung der umliegenden Freiflächen. Das Industriedenkmal wird durch Sanierung, teilweisen Abriss sowie Neubau aufgewertet und zu einer Kultur-, Kunst- und Sängerstadthalle in Finsterwalde umgebaut. Im Mittelpunkt des Bauvorhabens stand die Sanierung der alten Shedhalle. Ein neuer Baukörper wurde als Veranstaltungssaal an die Shedhalle gebaut. Damit ist eine moderne Veranstaltungs- und Kongresshalle mit 600 Sitzplätzen und 1000 Stehplätzen entstanden. Spuren der industriellen Nutzung und der Historie des Gebäudes sind sichtbar geblieben und in das Gesamtkonzept integriert. Die Gesamtinvestitionskosten betragen rund 20,7 Millionen Euro. Europäische Union, Bund und Land haben rund 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus wurden mehrere stadtbildprägende Einzeldenkmäler saniert, der Eingangsbereich des Stadtparkes neugestaltet, die Bahnhofstraße und die Berliner Straße einschließlich Brückenkopfkreuzung saniert und die Fabrikantenvilla in der Geschwister-Scholl-Str. 2 zur Bibliothek und zum Stadtarchiv umgebaut sowie die zugehörigen Außenanlagen neugestaltet.

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