Berlin

Für pädagogische Qualität und Entlastung: ver.di ruft zum Streik in den 5 Berliner Kita-Eigenbetrieben auf– Gelbe Karte für den Berliner Senat

Für Donnerstag, den 6. Juni 2024, ruft die Gewerkschaft ver.di zum Streik in den Kita-Eigenbetrieben auf. Mit dem Streik erhöht die Gewerkschaft den Druck auf den Berliner Senat, Tarifverhandlungen über einen Tarifvertrag „Pädagogische Qualität und Entlastung“ in den Kita-Eigenbetrieben aufzunehmen. Hintergrund der Tarifforderung von ver.di ist die immer weiter zunehmende Personalkrise in den Berliner Kitas. Diese hat zur Folge, dass die Berliner Kitas ihren pädagogischen Auftrag gegenüber den anvertrauten Kindern nicht mehr erfüllen und die Eltern nicht ausreichend unterstützen können. Aufgrund der hohen Belastung verlassen viele Beschäftigte den Beruf oder werden krank. Kita-Beschäftigte haben von allen Berufsgruppen die höchsten krankheitsbedingten Ausfälle.
„Wir üben diesen Beruf mit einem hohen Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern und den Eltern aus. Doch die Zukunft unseres Berufs wird aktuell von den politisch Verantwortlichen aufs Spiel gesetzt, die die Krise nicht als solche ernst nehmen. Deshalb treten wir jetzt in den Streik, damit der Senat seine Blockadehaltung beendet“, erklärt Martina Breitmann, Kita-Leiterin in einem Kita-Eigenbetrieb.
ver.di hatte den Berliner Senat bereits am 19. April 2024 zu Verhandlungen aufgefordert. Der Berliner Senat lehnt entsprechende Verhandlungen bisher jedoch ab. Die Regierungspartei SPD hatte sich auf ihrem letzten Landesparteitag für die Aufnahme von Verhandlungen ausgesprochen. ver.di erwartet, dass der Senat seine Haltung nach dem Streik am 6. Juni revidiert. Sollte der Senat jedoch an der Blockade über den 6. Juni hinaus festhalten, kündigt ver.di bereits jetzt eine Ausweitung der Streiks an. Dann wird ver.di ab dem 10. Juni zu einem dreitägigen Streik aufrufen.
„Mit seiner Blockadehaltung verzögert der Berliner Senat die Suche nach einer konstruktiven Lösung und provoziert unnötig einen Konflikt. Wir erwarten vom Senat, dass er nach dem Streik am 6. Juni den Ernst der Lage erkennt und mit uns in Verhandlungen eintritt. Sollte er dies nicht tun, werden wir die Streiks ausweiten“, erklärt ver.di-Verhandlungsführerin Melanie Guba.
Im Rahmen des Streiks am 6. Juni findet ab 8:30 Uhr eine Streikkundgebung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus statt. (Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin).

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