Brandenburg

Gefördert mit Lottomitteln: Sozialministerin Nonnemacher besucht Inklusionsbauprojekt Glauer Hof

Die Schaffung neuer, alternativer Formen des gemeinschaftlichen Wohnens von Menschen mit und ohne Behinderungen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft in Brandenburg, wie sie von der Landesregierung angestrebt wird. Ein solches Wohnprojekt wird derzeit von der Glauer Hof-Inklusion leben gGmbH in der denkmalgeschützten Siedlung Friedensstadt Weißenberg im Trebbiner Ortsteil Glau verwirklicht. Im Glauer Hof entstehen 25 größtenteils barrierefreie Wohnungen. Im Rahmen dieses Vorhabens fördert das Sozialministerium den Einbau eines Treppenliftes und zweier Einbauküchen für Menschen mit Sehbehinderung am Standort mit rund 27.600 Euro aus Lottomitteln. Am heutigen Freitag informierte sich Sozialministerin Ursula Nonnemacher bei einem Besuch über das Projekt.

Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Menschen mit und ohne Behinderungen leben selbstbestimmt unter einem Dach – das ist bereichernd für alle Beteiligten und bedeutet zugleich gesellschaftliche Teilhabe für alle und damit gelungene Inklusion. Wenn wir Wohnen in diesem Zusammenhang neu denken, Gemeinschaftswohnformen entwickeln, von denen alle Menschen gleichermaßen profitieren, erfüllen wir zugleich ein wichtiges Kriterium der UN-Behindertenrechtskonvention. Das Wohnprojekt Glauer Hof steht beispielhaft für diese Bemühungen, und ich freue mich daher sehr, dass wir zum Gelingen dieses inklusiven Vorhabens durch eine finanzielle Unterstützung aus dem Lottomitteltopf beitragen können.“

Das Wohnprojekt Glauer Hof ist Bestandteil der denkmalgeschützten Siedlung Friedensstadt Weißenberg im Trebbiner Ortsteil Glau, die zwischen 1920 und 1935 durch Joseph Weißenberg (1855-1941) und seine Anhänger, die spätere Johannische Kirche, als christliches Siedlungswerk errichtet wurde. Beim Glauer Hof, erbaut 1922 nach einem Entwurf des Architekten Willy Fromholz, handelt es sich um einen Vierseithof, der in früheren Zeiten als Wohnraum, Poststelle, Kolonialwarenladen, Privatschule für die Siedlungskinder und Verwaltungsgebäude diente.

Die eigens zu diesem Zweck gegründete Glauer Hof – Inklusion leben gGmbH saniert das seit zehn Jahren leerstehende Gebäudeensemble derzeit denkmalgerecht und ergänzt es um zwei Neubauten, in denen insgesamt 25 Wohneinheiten für Menschen mit und ohne Behinderungen entstehen sollen, 21 davon barrierefrei. Ziel ist es, über ein reines Mietverhältnis hinaus ein gemeinschaftliches Wohnen zu ermöglichen. Daher sind neben den Wohnungen auch ein Raum der Stille zur inneren Einkehr sowie ein Gemeinschaftsraum für Begegnungen und Gespräche geplant.

Das Projekt ist in zwei Abschnitte aufgeteilt. Der erste Bauabschnitt umfasst 14 Wohnungen mit einer Größe zwischen 23 und 67 Quadratmetern, von denen 10 barrierefrei sind. Im Erdgeschoss entstehen zwei Wohnungen für Menschen mit Sehbehinderung sowie zwei Wohnungen für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Da Menschen mit Sehbehinderungen spezielle Anforderungen an die Elektrik der Wohnung und an die Farbgebung haben, erfolgt eine intensive Beratung durch den Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein (ABSV) bezüglich Farbgestaltung, Beleuchtung und Ausstattung, insbesondere der vom Sozialministerium geförderten Küchenzeilen.

Da der Einbau eines Personenaufzugs aus technischen Gründen nicht möglich ist, weil die erforderlichen Höhen nicht in allen Geschossen vorhanden sind, wird stattdessen ein Treppenlift eingebaut, der vom Erdgeschoss ins Obergeschoss führt.

Durch die vom Ministerium geförderten Baumaßnahmen sollen die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses innerhalb ihrer häuslichen Umgebung dabei unterstützt werden, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

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