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„Habe Fehler gemacht“: Ex-DFB-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg im ZDF-Interview

Martina Voss-Tecklenburg, ehemalige Bundestrainerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen, spricht im ZDF-Interview mit Katrin Müller-Hohenstein erstmals über das historische WM-Aus und die Fehler, die sie gemacht hat. Das komplette Interview ist jetzt in der ZDFheute-App, auf ZDFheute.de, in der ZDFmediathek und auf sportstudio.de abrufbar.

Nach dem Vorrunden-Aus bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland hatte es Verwirrung um die Bundestrainerin gegeben. Nun äußert sich Martina Voss-Tecklenburg im ZDF-Interview erstmals öffentlich. Im Gespräch mit Katrin-Müller-Hohenstein sagt sie: „In dem Moment ist es erst mal eine Fassungslosigkeit, eine Sprachlosigkeit. Bei mir als Trainerin, die dann in der Verantwortung steht, fängt es dann an zu rattern.“ Daraufhin habe sie erstmal mit sich selbst klarkommen müssen, sich erst einmal zurückziehen müssen. Nach mehreren Treffen mit dem Trainerstab habe in ihr der Gedanke genagt, ob sie noch die Richtige für das Amt sei. „Als Trainerin, als Person, als Mensch.“

Nach einem Gespräch mit ihrem Mann habe sie dann gespürt, dass sie mental „echt Mühe“ hatte – auch wegen der Kritik an ihrer Person. „Ich bin dann quasi komplett zusammengebrochen.“ Ein Gefühl von Druck auf der Brust, Panikattacken und Schlaflosigkeit seien die Folge gewesen.

Da sie selbst nicht in der Lage gewesen sei, sich zu äußern, habe ihr Mann die Kommunikation übernommen. Das führte allerdings zu mehr Verwirrung, als dass es ihrem Genesungsprozess geholfen hätte.

Sie habe sich anschließend Erholungsurlaub und den Resturlaub des Jahres genommen, „um komplett gesund zu werden, diese Wochen einfach noch mal zu nutzen, zurückzukommen, wieder am Leben teilnehmen zu können. Ich habe dann auch den DFB darüber informiert, dass es öffentliche Auftritte geben wird“. Sie habe zudem darum gebeten, eine gemeinschaftliche Presseerklärung mit dem DFB zu verfassen, „was aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt hat und es nicht dazu kam, diese gemeinschaftliche Erklärung zu machen. Ich habe dann die öffentlichen Auftritte gemacht. Im Nachhinein kann man sagen: Wie dumm ‒ Fehler“, sagt Martina Voss-Tecklenburg selbstkritisch.

Zum Ende des Interviews spricht Martina Voss-Tecklenburg die Hoffnung aus, „dass auch alle Beteiligten aus den Dingen, die wir nicht gut gemacht haben, auch ihre Lehren schleunigst ziehen.“ Und der Frauenfußball zu den Erfolgen zurückkehren könne, die sie in den fünf Jahren ihres Wirkens als Bundestrainerin angestoßen hat.

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